Mannsbach Doris
*21.10.1925 in Essen
Vater Siegmund Mannsbach *26.6.1899 in Ungedanken, Hessen, Lehrer; + Jan 1982 in Elmhurst New York
Mutter Irma Heimberg *3.2.1904 in Recklinghausen, +1.2. 1970 in White Plains, New York
Geschwister keine
Adressen bis 1933 Essen; 1933 – 1939 in Recklinghausen, Am Polizeipräsidium 3, zuletzt Bochumer Straße 72 ; ab März 1939 Dolder, NL
Weitere Lebensdaten
1935- 1938 Besuch des Lyceum in Recklinghausen-Süd
9./10.11.1938, Pogromnacht. Das Gemeindehaus wird demoliert und Feuer gelegt. Vater Siegmund Mannsbach, Gemeindekantor von 1933 – 1938, konnte sich nur durch einen Sprung aus dem zweiten Stockwerk des Gemeindehauses vor Qualm und Flammen retten.
Doris Mannsbach mit 13 Jahren verhaftet und ins Gefängnis im benachbarten Polizeipräsidium gebracht mit etwa 40 weiteren Gemeindemitgliedern . Durch einen glücklichen Zufall – mangelnde Transportmöglichkeiten – wird niemand ins KZ verschleppt. Freilassung nach 2 Wochen
14.11.1938 Erlass des Reichsministers Rust, alle Juden von deutschen Schulen zu verweisen
15.11.1938 von der Oberschule verwiesen
27.12.1938 Vater Siegmund abgemeldet nach Amsterdam
31.12.1938 Vater Siegmund Mannsbach bei Schwägerin Alice Fortuin geb. Heimberg in Amsterdam
3.3.1939 Vacationhome CIW, Baarnschweg 58, den Dolder
14.3.1939 Doris offiziell abgemeldet nach Dolder, Utrecht, Niederlande
30.3.1939 Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam
12.12.1939 Mutter Irma in Amsterdam, Luciensteeg 22 angemeldet
24.1.1940 – 5.2.1940 mit SS „Veendam“ Rotterdam – New York mit den Eltern

Zielort: Brother in Law (Schwager) Joe Schoemann, 15 N. Henry Street, Richmond, Virginia
Todesdatum unbekannt
Quellen
https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_
(hier irrtümlich als David Mannsbach geführt)
Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 233
Barbara Burghardt; Die Ursprünge des Marie-Curie Gymnasiums; 2003
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2. 2020 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/)
Klaus Weberskirch, Matthias Kordes, Von der Wiege bis zur Bahre, Recklinghausen 2011
Hausstandsbuch Bochumer Straße 70 – 79, Sta Re III 3993
Hessisches Geburtsregister, 1874-1911
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI) 1970
Recklinghäuser Zeitung 2.12.1938 „Peinliches aus einem jüdischen Kundenbuch“
Georg Möllers, Pogrom in Recklinghausen 1938, 2001
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Mannsbach%22%7D
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6440); Records of the Immigration and Naturalization Service