Walter Jakob Elsbach
*31.5.1885 in Dortmund; Tod in Riga vor 1945
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Levi Elsbach *28.4.1842; ✡28.3.1912
Mutter Emilie Goldschmidt *2.4.1850 Neustadt, Rübenberge; ✡6.9.1936 in Unna
Geschwister

Julius Elsbach *27.11.1882 in Hörde; oo 1912 Helena Löwenstein (*18.11.1889 in Syke, 1942 Auschwitz)

Willy Elsbach *8.6.1884 in Hörde
Beruf Herrenschneider
Adressen Dortmund, Westenhellweg 78, Helmuth-Barm-Straße 16, zuletzt Otto-Senft-Straße 141
Heirat Gertrud Gerda Markhoff *3.4.1893 in Dortmund
Kinder
–
Weiterer Lebensweg
6.9.1936 Tod der Mutter im jüdischen Altenheim Unna
2.10.1936 Nachrichtenblatt für die Jüdische Religionsgemeinde Dortmund, Nr. 9
Statt besonderer Anzeige!
Am Sonntag, den 6. Sept. ist meine Mutter
Emilie Elsbach
geb. Goldschmidt
im Alter von 86 Jahren im Altersheim Unna sanft entschlafen.
Die Beisetzung hat am Mittwoch, den 9. Sept. stattgefunden.
Im Namen der Angehörigen:
Julius Elsbach.
Dortmund-Hörde, Hermannstr. 30
10.11.1938 Walter Elsbach im Novemberpogrom in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen
10.11.1938 die Drogerie Phönix in Hörde des Bruders Julius Elsbach , die Wohnung und Lagerräume verwüstet, Waren und Mobiliar zerstört und auf die Hermannstraße geworfen. Die Drogerie wurde am 31. Dezember 1938 geschlossen und in der Folge verkauft. Gemeinsam mit seiner Frau Helene Elsbach geb. Löwenstein verzog Julius nach Köln-Lindenthal in die Rurstraße 14.
17.5.1939 mit Ehefrau Gertrud in Dortmund bei Minderheiten-Volkszählung
24.1.1942 Verhaftung und Verbringung in den großen Börsensaal hinter dem Hauptbahnhof

Zusammen mit Schwägerin Emmi Markhoff

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa, Riga
Walter Elsbach Transportführer der Dortmunder Gruppe (Westfalen II)
1.2.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Gruppenältester der Dortmunder Gruppe (Westfalen II) neben Hermann Voosen (Westfalen I);
Dr. Willi Stern aus Recklinghausen als Vertreter der Gruppe Westfalen I
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
18.7.1843 Ehefrau Gerda auf der Liste eines aufgelösten Frauenkommandos zum Antreten auf dem Blechplatz geordert
Tod in Riga vor August 1944
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de858601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de858608
Hermann Voosen; Brief vom 30.5.1945 http://www.gelsenzentrum.de/drei_briefe_von_deportierten.htm
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020