Preger Margit

Margit Preger

* 3.7.1926 in Bochum ; +nach 21.10.1944 in Bialystok, Außenlager von Stutthof

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Max Munjo Preger;

Mutter Unbekannte Christin

Geschwister

Ida Preger *13.2.1919 in Bochum; +6.2.1920 in Bochum, jüdischer Friedhof

Markus Heinz Preger *1921 in Bochum; +3.11.1921 in Bochum, jüdischer Friedhof

Günter Preger *10.2.1923 in Bochum; +27.9.1999 in Bochum

Beruf Schneiderin

Adressen Bochum; Unna, Israelisches Altenheim; Bochum, St. Vinzenz Waisenhaus am Imbuschplatz in Bochum, Platz der SA 11

Weiterer Lebensweg

1928 Scheidung der Eltern; Kinder bleiben beim alleinerziehenden Vater

18.11.1937 Vater Max wegen „Rassenschande“ verhaftet

13.5.1938 Vater ohne Prozess nach Polen abgeschoben

Margit und ihr Bruder Günter werden vom Metzger Leo Marx aufgenommen

Die jüdische Lehrerin Else Hirsch übernimmt die Vormundschaft

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

1941 aus dem Heim in Unna nach Bochum abgemeldet

Hinweis von Ulrich Schuhmacher (2022)

Margit (Margret) Preger hat vor ihrer Deportation im St. Vinzenz Waisenhaus am Imbuschplatz in Bochum gelebt. Zu der Zeit hat sie auch Kontakt zu ihrem Bruder Günter Preger gehabt.
Die Information habe ich von meiner 97-jährigen Mutter, die zu der Zeit eine Lehre als Köchin in dem Waisenhaus gemacht hat und selber während ihrer Lehrzeit in dem Waisenhaus gewohnt hat.
Meine Mutter kannte Margret Preger gut, weil diese für ihre Gruppe oft das Essen aus der Küche abholen musste. Am Tag vor der Abreise aus dem Waisenhaus hat sich Margret Preger noch von meiner Mutter verabschiedet.

Januar 1942 Aufforderung der Gestapo Bochum zur Deportation

24.1.1942 deportiert aus Bochum nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Im Ghetto Freundschaft mit Hermann Landau; Rolf Abrahamsohn:

„Jeden Abend haben die beiden händchenhaltend auf dem Flur gestanden.“

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Herbst 1943 Verlegung ins KL Kaiserwald

Vermutlich beim ABA 701

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

11.10.1944 Der letzte kleinere Transport aus Riga nach Danzig mit 190 Gefangenen

21.10.1944 Ankunft Stutthof

Verlegung ins Außenlager Steinau (?) des KL Stutthof zusammen mit Ester Möller und Anna Rute

Frühjahr 1945 Tod , vermutlich auf Todesmarsch ermordet, da sie nicht mehr kräftig genug war für den Todesmarsch

Gedenken

23.9.23.9.2012 166 Stolpersteine für die Bewohner des Jüdischen Altersheim Unna; für Margit Preger Mozartstraße vor dem heutigen St. Bonifatius,Wohn- /Pflegeheim

mit der Aufschrift: Hier wohnte Magrit Preger, Jg. 1926, 1941 Bochum, deportiert 1942, Riga, 1944 Stutthof, ermordet

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945951

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4603244/?p=1&s=Preger%201926&doc_id=4603246

https://www.dropbox.com/sh/6abe929dzx9fwi6/AAAyj2j4lHu4BTHcZ9U1qSzLa?dl=0&preview=TR+19-065+Ghetto+Riga+Aussagen+-+Geschichte.pdf

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben, Juden in Bochum nach 1945; Berlin 2014

Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4603241/?p=1&s=Preger%201923&doc_id=4603242

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11609581&ind=1

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

  1. Margit (Margret) Preger hat vor ihrer Deportation im St. Vinzenz Waisenhaus am Imbuschplatz in Bochum gelebt. Zu der Zeit hat sie auch Kontakt zu ihrem Bruder Günter Preger gehabt.
    Die Information habe ich von meiner 97-jährigen Mutter, die zu der Zeit eine Lehre als Köchin in dem Waisenhaus gemacht hat und selber während ihrer Lehrzeit in dem Waisenhaus gewohnt hat.
    Meine Mutter kannte Margret Preger gut, weil diese für ihre Gruppe oft das Essen aus der Küche abholen musste. Am Tag vor der Abreise aus dem Waisenhaus hat sich Margret Preger noch von meiner Mutter verabschiedet.

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