Edith Bianka Simon geb. Kassel
*27.7.1892 in Bochum; + 15.10.1944 in Stutthof
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Hugo Kassel *1854; Landgerichtsrat; +3.2.1913 in Hannover
Mutter Ida Victor *12.7.1870 in Posen; +1941
Geschwister
Zumindest ein Bruder, Name unbekannt
Neffe Dr. Fritz Kassel
Beruf –
Adressen Bochum; Hannover Sedanstraße 18, Lärchenberg 14, Yorkstraße 5, zuletzt ,„Lydiahof“, Heim für alleinstehende Frauen und Mädchen in der Hinüberstr. 19
Heirat Julius Simon *1876 in Pless; Landgerichtsdirektor in Hannover
Schwägerin Therese Guttfreund geb. Simon
Kinder
Heinrich Hugo Franz Ulrich Simon *26.7.1920 in Hannover;
studiert 1841 an der theologischen Universität in Basel
steht 1941 auf der Gestapoliste, aber nicht mehr auf der Riga-Transportliste, 11. 7. 1942 Transport, Lüneburg, Hamburg,Bielefeld, Auschwitz; Tod in Auschwitz
Hilga Hildegard Henriette Ida Simon *8.11.1923 in Hannover; Riga; + in Stutthof
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit den Kindern Franz und Helga in Hannover bei Minderheiten-Volkszählung
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“ Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus, Hinüberstraße 19

Gestapoliste Hannover
15.12.1941 mit Tochter Edith und Hilde Schneider von Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

,
Hilde Schneider wurde später ev. Pfarrerin
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof
1.10.1944 Ankunft von Hilga und Edith in Stutthof
15.10.1944 Tod von Edith in Stutthof
Februar 1945 Hilde Schneider von der Roten Armee befreit
Gedenken
Stolperstein
23.8.1978 Page of Testimony für Edith, ihre Tochter Hilga und ihre Mutter Ida von Ediths Cousin Dr. Fritz Kassel
4.5.1989 Page of Testimony für Edith und ihre Mutter Ida von Ediths Nichte Dr. Anni Badrian geb. Guttfreund *24.71903 in Polen; + 14.6.1997; Mutter Therese Guttfreund geb. Simon
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de961909
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962049
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1550882
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411215-1.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420711-11.jpg
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984