Kaufmann Arthur
*10.4.1883 in Bochum; ✡ nach Jan.1942 in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Benjamin Kaufmann *28.9.1844 in Langenberg; ✡ 17.12.1902 in Hannover

Heirat der Eltern 1876 in Bochum
Mutter Ida Grünberg *24.9.1856 Wesel; ✡ 19.9.1921 Hannover
Geschwister
Julius Kaufmann *15.3.1877 Bochum; ✡ 1943 in Sobibor
Oskar Kaufmann, Dr. phil. *17.5.1879 Bochum; ✡8.3.1926 Berlin

Beruf Jurist, Dr. jur., Syndikus in der Wirtschaft
Adressen Hannover, zuletzt Judenhaus Ohe Straße 8
Heirat 1912


Hilde Meyerstein *12.12.1891 Banteln, Hannover; ✡1943 in Lodz
Kinder
Ellen Ingeborg Kaufmann *18.6.1915 in Hannover; USA; oo Tebrich

Heirat 1939 Margarete Löwenstein *20.1.1896 in Burgdorf; Tod in Riga
Schwiegereltern Moses Löwenstein *20.10.1868 in Fronhausen, Lehrer, und Ida Blumenthal aus Burgdorf
Weiterer Lebensweg
Umzüge der Familie
5.8.1867 von Langenberg nach Bochum
Oktober 1887 von Bochum nach Hannover
Jura-Studium in Leipzig
1910 Rechtsanwalt, Zulassung am Amtsgericht und Landgericht in Hannover
vermutlich mit Landgerichtsrat Julius Simon, Hannover und Frau Edith Kassel aus Bochum bekannt
1924 Zulassung als Notar
Syndikus in der Wirtschaft

Tod des Schwiegervaters Selly Meyerstein
Juni 1933 Entzug des Notariats
Vorstand der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, des Israel. Krankenhauses und Jüd. Altersheim
10.11.1938 Novemberpogrom
November 1938 Entzug der Anwaltszulassung
Leiter der Zentralstelle für jüdischen Wohlfahrtspflege in Hannover
Verantworlicher für Verteilung der Lebensmittel-Bezugsmarken an die jüdische Gemeinde
17.5.1939 in Hannover mit Ehefrau Margarete bei Minderheiten-Volkszählung

3.-16. 6.1941 Tochter Ellen mit Ehemann Heinz Tebrich auf der SS NYASSA von Lissabon nach New York

Heimatkontakte beide Mütter
Peter Schulze am 11.4.1990 an Gerd Kaufmann, Sao Paulo:
“ Wichtig ist sicher, daß Ihr Onkel Arthur Kaufmann…in den Jahren 1940-41 zu
einem der Sprecher der in Hannover verbliebenen Juden wurde und u.a. mit der
Stadtverwaltung über die Lebensmittelversorgung für die jüdischen Einwohner
verhandeln mußte…“

3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“ Zwangsumzug ins Juden-Ghettohaus, Ohe Straße 8

Gestapoliste Hannover
15.12.1941 mit Ehefrau Margarete von Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga Skirotawa
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
15.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga


Tod von Margarete und Arthur nach Jan.1942 in Riga
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de896059
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6553); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
https://www.jewiki.net/wiki/Arthur_Kaufmann_(Rechtsanwalt)
Joseph Walk, Kurzbiografien zur Geschte der Juden1918-1945, Leo Baeck Institut, 2014
https://www.yumpu.com/de/document/read/18118089/alphabetische-namensliste
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984