Rita Helena Meier
* 31.1.1926 in Friedrichstadt, Eider;
Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Leopold Meier *3.10.1893 o. 1895 o. 1896 in Friedrichstadt; Lumpenhändler; + in Minsk
Heirat der Eltern 12.8.1920 in Hamburg

Mutter Resi Rezhi Teresa Levin *12.5.1900 in Hannover; 1942 nach Minsk
Geschwister

Rolf Meier *18.5.1921 in Friedrichstadt; 1942 nach Minsk
Beruf –
Adressen Friedrichstadt, Am Markt 6; Hamburg, Moltkestraße 47 a
Heirat Braun; Ramat Hascharon
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Novemberpogrom
10.11.1938 Vater in „Schutzhaft“ im Novemberpogrom, im Polizeigefängnis KoLaFu in Hamburg

17.11.1938 Dr. Josef Carlebach, Oberrabbiner von Hamburg setzt sich in einem dringlichen Brief für Rita Meier ein
2.12.1938 Vater Entlassung aus KL Sachsenhausen
Dezember 1938 Rita flieht aus Friedrichstadt nach Hamburg, Schlüterstraße 63 I
Kindertransport
England und die Niederlande öffnen die Grenze für Kindertransport
Das Flüchtlingsheim K.L. Smit-Oord in Losser
4.1.1939 Kindertransport Leipzig-Berlin- Bielefeld-Bentheim nach Oldenzaal
4.1.1939 es wurden drei Gruppen gebildet
– Losser K.L. Smit-Oord nur Mädchen
– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen
– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen
4.1.1939 die ersten 40 Mädchen mit dem Bus von Oldenzal ins K.L. Smit-Oord in Losser, Flüchtlingsheim für jüdische Mädchen von Januar bis August 1939
August 1939 wegen der unmittelbaren Nähe zur deutschen Grenze wird die Einrichtung aufgelöst; die meisten Kinder werden nach Driebergen und Rotterdam verlegt.
19.8.1939 Amsterdam, Uiterwaardenstr. 124, Leo Stork
1939 Bruder Rolf zur Hachschara, Ernteinsatz in Garzin, Rittergut Fleming, Außenlager von Landwerk Neuendorf im Sande
19.11.1939 Bruder Rolf ins Umschulungslager Grüner Weg, Paderborn
30.3.1940 Burgerweeshuis, St. Luciensteeg/Kalverstraat 92, Amsterdam; christliche Einrichtung, die einen Flügel für die jüdischen Flüchtlingskinder zur Verfügung stellt
10.5.1940 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Holland, Belgien, Luxemburg und Frankreich
14.5.1940 Kurzfristige Auflösung des jüdischen Gebäudeflügels im Burgerweeshuis durch „Tante Truus“ Gertrud Wijsmuller-Meijer; 13.30 Uhr Transport in fünf Bussen nach Ijmuiden
14.5.1940, 19.30 Uhr Flucht mit 74 jüdischen Kindern und 190 Erwachsenen auf der SS BODEGRAVEN von Ijmuiden nach England; auf See Beschuss durch zwei deutsche Kampfflugzeuge
19.5.1940 Ankunft in Liverpool
42 Kinder nach Manchester begleitet vom WVS (Women’s Voluntary Service),
Für einen Monat nach Wigan, westl. Manchester
Zwei große Privathäuser in Withington bei Manchester werden zu Hostels, jeweils für 25 Jungen und 25 Mädchen
25.1.1941 Bruder Rolf ins Umschulungslager Bielefeld, Schloßhofstraße 73a
25.10.1941 Vater, Mutter und Bruder von geplantem Transport nach Lodz zurückgestellt


8.11.1941 Vater, Mutter und Bruder deportiert ins Ghetto Minsk
Gedenken
18.3.1989 Page of Testimony für ihren Bruder Rolf, Eltern Leopold und Resi Meier
Stolpersteine für die Eltern im Hamburg Moltkestraße 47 a
25.8.2004 und 21.5.2019 Stolpersteine für Rolf, Schwester Rita und die Eltern in Friedrichstadt, Am Markt 6
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de928395
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, SH-Verlag, 2000
www.dokin.nl/surviving_children/rita-helena-meyer-born-31-jan-1926/
www.dokin.nl/publications/het-parool-children-of-tante-truus-english/
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11591854&ind=1
https://www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=1703&VIEW=PRINT