Philipp Günter

Günter Geoffrey Philipp

* 19.4.1925 in Wanne; +4.8.2011

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater David Philipp *8.9.1880 in Bickern, Wanne ; Metzger

Rückkehr aus Kriegsgefangenschaft Mai 1919

Teilnehmer 1. WK; Kriegsgefangener 1914, EK II., Landwehr Inf Reg 83 6. Komp.

+1944 in Stutthof

Leopold, Günter David, Recha Philipp

Mutter Recha Michel *6.5.1888 in Gladenbach; +25.10.1944 in Stutthof

Tante Erna Philipp; Gemeindehelferin in Bochum; organisiert und begleitet die Kindertransporte aus Bochum; 1959 als Zeugin befragt, bei der „Wiedergutmachung Jakob Wolff“ betrieben von Max Wolff

Onkel Leopold Philipp *10.4.1882 in Wanne; Metzger; + ca 1943

Großeltern Nathan Philipp, Therese Schweitzer

Großeltern Hirsch Michel und Cohn

Geschwister

Beruf Textilmanager

Adressen Wanne-Eickel; London; 144 The Elms, Mount Marrion Avenue  Blackrock, Dublin

Heirat Phyllis Moore *8.1.1921 in Hull; + 2004 in Dublin

Kinder

David Brian Philipp *21.2.1951 oo Jane Penelope Barron *3.4.1959; 2.oo Susan White

Jonathan Michael Philipp *24.8.1954 oo Pamela Connor

Robert Philipp *9.2.1958 oo Elissa Tagger *1963

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 mit dem Vater David verhaftet, Vater in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen;

14.12.1938 mit Kindertransport Berlin-Bielefeld-Hoek v. Holland-Harwich, Günter wird auf Drängen seiner Tante Erna Philipp auf die Transportliste gesetzt

Erna Philipp war die Geschäftsführerin der Jüdischen Wanderfürsorgestelle Rheinland-Westfalen und Gemeindesekretärin der Synagogengemeinde Bochum; sie begleitet zehn Kindertransporte, den letzten am 24.8.1939, kurz vor Kriegsausbruch, nutzt sie selbst zur Emigration nach England.

Anfänglich wurden vor allem besonders schutzbedürftige Kinder ausgewählt: Waisen, Kinder, bei denen bereits Elternteile festgenommen wurden, von Inhaftierung bedrohte Jugendliche und jene, die als staatenlos galten und ausgewiesen werden sollten.

15.12.1938 Ankunft mit der Fähre am Parkeston Quay in Harwich

Unterbringung im Auffanglager Dovercourt (zuvor Warner’s Holiday Camp)

Dezember 1938 Günther zunächst in London

März 1939 Günther im Bradford Hostel mit 24 Jungen, einem Mädchen

17.5.1939 Eltern mit den Geschwistern des Vaters Leopold (1882-1943) und Julie Philipp (1883-1945)  in Wanne bei Minderheiten-Volkszählung

Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

Riga Transportliste Wanne-Eickel

24.1.1942 Eltern mit Onkel Leopold und Tante Julie deportiert nach Dortmund

24.-27.1.1942 Sammellager Saal der Gaststätte „Zur Börse“ in der Steinstraße (beim Viehmarkt)

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

30.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;

Vater David laut Ghetto-Journalbuch Mitglied des Aufräumkommandos im Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

2.11.1943 Große Selektion bei Auflösung des Ghetto

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

9.8.1944 Ankunft der der Eltern in Stutthoff

25.10.1944 Tod der Mutter in Stutthof

Günter meldet sich zur Royal Army, wird eingezogen zur 51st Highland Division from Scotland

Lebte in Dublin, Irland; betreibt eine Textil-Fabrik

2011 Tod in Dublin, Irland

Gedenken

6.11.1994 Page of Testimony für die Eltern durch Geoffrey Philipp in Blackrock, Dublin

Page of Testimony für den Onkel Leopold Philipp von Hans Steinweg

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Autobiografie von Günter Geoffrey Philipp, And thou shalt tell thy sons…., Dublin, 2015

Manfred Hildebrandt, HISTORISCHES HANDBUCH DER JÜDISCHEN GEMEINSCHAFTEN IN WESTFALEN UND LIPPE, Ortsartikel Herne-Wanne-Eickel; E-Book, Münster 2021

https://www.lwl.org/hiko-download/OA_AR/Herne-Wanne-Eickel_(Hildebrandt)_452-459.pdf

Buch der Erinnerung, Hrsg. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://www.examinerlive.co.uk/news/history/kindertransport-yorkshire-banded-together-bring-21421008

www.youtube.com/watch?v=lu2_0sT87t8

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Arbeitseinsatzbuch im Rigaer Ghetto 1942, LVVA P-132, t. 28ap

http://www.irishjewishroots.com/index.php?r=site/viewProfile&id=7162&firstname=GEOFFREY+%28GUNTER%29&surname=PHILLIPS

http://www.dhm.de/blog/2018/11/29/die-kindertransporte-19381939/

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Philipp&s_firstName=David&s_place=Wanne&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://www.alemannia-judaica.de/gladenbach_synagoge.htm

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

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