Neudorf Hermann

Herman Neudorf Naidorf

Hermann Neudorf

*3.6.1925 in Gelsenkirchen Horst;

Buchenwald-Häftlingsnummer 82609

Staatsangehörigkeit polnisch

Vater Simon Neudorf * 7.2.1899 in Lodz; +14.3.1941 Tod im KL Sachsenhausen

Heirat der Eltern  am 28.11.1923 in Horst

Mutter Frieda Grünewald 20.4.1894 in Herford; 28.7.1944 Riga- Bikernieki

Geschwister keine

Beruf Tischler

Adressen Gelsenkirchen, Fischerstraße 37; Devensstraße 18, Markenstraße 19 und 29

Heirat 1.6.1951Bella Silbermann *15.4.1922 in Nürnberg; +25.7.2005 Hallandale Beach

Kinder

Weiterer Lebensweg

1923 Eröffnung eines Bekleidungsgeschäftes

1932 Vater Simon ist 2. Vorsteher der SG Horst

28.10.1938 Herman aus dem Turnuntericht am Horster Real-Progymnasium von Polizei verhaftet; mit der Mutter im Polizeigefängnis am Horster Stern; abends Abschiebung mit der Mutter nach Zbaszyn über die polnische Grenze; der Vater war in Düsseldorf bei der poln. Botschaft und blieb zurück

10.11.1938 Zerstörung des Geschäfts und Wohnung in der Markenstraße 19 im „Pogrom“

Schwere Lungenentzündung in Zbaszyn

Hermann und seine Mutter können bei Verwandten in Lodz unterkommen; Vater kommt zu Besuch

Februar 1939 Rückkehr der Eltern nach Gelsenkirchen

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen;

9.9.1939 Verhaftung des Vaters als feindlicher Ausländer in der 2. Polenaktion

22.6.1940 Hermanns Rückkehr nach Flucht aus dem Ghetto Lodz nach Gelsenkirchen;

14.3.1941 Tod des Vaters im KL Sachsenhausen in der „Schutzhaft“

Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

25.1.1942 Sammellager Gelsenkirchen Wildenbruchhalle

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

30.3.1942 2. Dünamünde-Aktion im Ghetto Riga;

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

22. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Zwangsarbeit im ABA 701 der Wehrmacht

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

28.7.1944 Krebsbach-Aktion im KL Kaiserwald, Mutter Frieda wird umgebracht

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig; Neudorf meint es wäre die „Wilhelm Gustloff“ gewesen

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation von1300 Männern aus Stutthof

16.8.1944 Ankunft von mit 1300 Männern aus Stutthoff in Buchenwald

4 Wochen Quarantäne im KL Buchenwald, Unterbringung in Zelten

24.8.1944 US-Fliegerangriff auf Buchenwald

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21.3.1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald

Unterbringung in Block 57 im Kleinen Lager

3.4.1945 (Ostern) Arbeit im Kommando Steinbruch Buchenwald (Kennung auf der Arbeitskarte Kdo. 53) zusammen mit Rolf Abrahamsohn

6.-10.4.1945 Evakuierung von ca. 20000 Juden aus Buchenwald in offenen und geschlossenen Güterwaggons

11.4.1945 mit 4000 Häftlingen. Juden, Polen, Russen im Zug vom Bahnhof Weimar auf der Bahnlinie nach Jena mit dem Ziel Dachau; der Zug wird beschossen, Lokomotive zerstört; zu Fuß auf Todesmarsch Richtung Gera

12.4. 1945 Durchmarsch durch Jena, Eisenberg, abends in Crossen Flucht von der Marschkolonne, nach dem die SS-Wachen geflohen waren

13.4.1945 „Heimfahrt“ im US-Jeep

6.5.1945 von alliierter Kommission aus Buchenwald entlassen

20.5.1945 (Pfingsten) Rückkehr nach Gelsenkirchen

Zwischenstationen in Essen, Bünde, Herford und Paris

3.-14.7.1946 auf der SS OREGON von Le Havre nach New York

Emigration nach Kolumbien, später USA

1964 Brief an Leo Gompertz

Lebte in Chicago, Trenton, Hallandale, Florida

Gedenken

15.5.1986 Pages of Testimony für seine Eltern von Herman Neudorf, Chicago

13.7.2009 Stolpersteine für die Eltern in der Markenstraße 19, Gelsenkirchen

8.10.2012 Stolperstein für Hermann Neudorf in der Markenstraße 19, Gelsenkirchen

Quellen

http://gelsenzentrum.de/neudorf.htm

http://www.riga-komitee.eu/schicksale/erinnerungen-von-herman-d-neudorf

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de934002

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolpersteine_neudorf.htm

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/4124425?s=Neudorf%20Simon&t=1844&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6687185?s=Neudorf%20Hermann&t=222836&p=1

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Neudorf&s_firstName=&s_place=Gelsenkirchen&s_dateOfBirth=&cluster=true

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7141); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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