Gerd Jordan
*10.7.1923 in Einbeck, Hannover; +Datum und Ort unsicher
Buchenwald – Häftlingsnummer 82637
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Adolf Jordan *13.8.1881 in Einbeck; +25.1.1940
Heirat der Eltern 1911
Mutter Frieda Plaut *3.8.1881 in Uelzen; +1942 In Riga Jungfernhof?
Großmutter Klara Plaut geb.Ballheimer
Geschwister
Otto Jordan *vor 1913
Hans Jordan *29.10.1913 in Hannover
Anneliese Jordan *4.9.1916 in Einbeck; oo Itzak Behar
Gretel Ursula Jordan *19.9.1921 in Einbeck;
Beruf Gärtner
Adressen Einbeck; Uelzen, Brückenstraße 5
Heirat –
Kinder–
Weiterer Lebensweg
1930-1934 Volksschule
1934 Umzug mit der Mutter von Einbeck nach Uelzen zur Großmutter Klara Plaut
Ostern 1934 – 17.8.1938 Gehobene Abt. der Stadtschule Uelzen
17.5.1939 in Uelzen mit der Mutter und Schwester Grete bei Minderheiten-Volkszählung
Sommer 1939 Grete emigriert nach Bromley England
16.8.1939 Brief an Schwester Gretel in England
,,Hoffentlich erreichst du etwas für mich, es wäre doch sehr schön, wenn ich eventuell nach dort [England] kommen könnte, denn von hier gehen sehr viele Jungen fort, zum Teil nach England.“
Landwirtschaftliche Ausbildung, Hachschara auf der Gartenbauschule in Hannover-Ahlem
4.12.1941 Aus dem Regierungsbezirk Lüneburg 42 jüdische Menschen nach Hamburg
6.12.1941 Transport mit der Mutter von Hamburg nach Riga
9.12.1941 Ankunft Riga Skirotawa, Fußmarsch zum Lager Jungfernhof
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald;
21.3.1945 Gerd Jordan vermutlich schon bei Ankunft nicht mehr am Leben
Datum und Ort des Todes bleiben aber unsicher
Gedenken
13.2.1978 Page of Testimony für Gerd und seine Mutter von Schwester Gretel Ursula Jordan
2018 Stolpersteine für Gerd und seine Mutter in Uelzen
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889119
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de889114
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411206-l1.html
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011