Karl Albert Oehmichen
*28.12.1899 in Paunsdorf bei Leipzig
Buchenwald-Häftlingsnummer 6680
Mutter Ida Oehmichen, Holzhausen bei Leipzig, Grenzstraße 21 I
Staatsangehörigkeit deutsch (RD)
Religion evangelisch
Beruf Schlosser, Kellner
Heirat geschieden
Kinder keine
Adresse Leipzig, Stötteritzer Straße 11
Besondere Kennzeichen linker Arm tätowiert, Schussnarben rechtes Fußgelenk
Vorstrafen vierzig
Häftlingsgruppe politisch, roter Winkel
Weitere Lebensdaten

30.12.1914 in Le Gheer (Belgien) verwundet gemeldet (Sächs. Verlustlisten)
1917 als Schütze im Res.-Inf.-Reg 106/6, dann Ldw. Inf.-Reg 104 3.MG.Kompanie; 1917 Gonorrhoe, behandelt beim Militär
1919 Freikorps im Baltikum, Durchschuß rechter Fuß und linker Unterarm
März 1920 Entlassung aus dem Jäger-Bat. Nr. 9 in Kotzebue
Bis 1923 Bezug einer Militärrente, lässt sich dann abfinden
1923-1929 im Gefängnis wegen Zuhälterei, Einbruch, Diebstahl
1929 Unfall, schlecht verheilte Fraktur rechter Unterschenkel
2.4.1932-1.7.1933 im Gefangenenanstalt Hoheneck wegen Zuhälterei, verurteilt vom Schöffengericht Leipzig
1933-1939 Unternehmer (?)
22.3.1939 von der Gestapo in Prag verhaftet, angeblich Mitglied der KP Tschechiens
In Leipzig angeklagt (verurteilt?) wegen Hochverrats, revidiert wegen Mangel an Beweisen
22.3.1939 – 25.9.1939 inhaftiert im Polizeigefängnis Leipzig und Dresden
28.9.1939 Eingewiesen ins KL Buchenwald von Stapo Leipzig
Kommandos In Buchenwald
SS-Unterkunft;
Kdo. 36 Truppenküche der SS;
Kdo.66 Schachtkommando;

Kdo. 64 Stubendienst in der Baracke
Q für Quarantäne ?
29.11.1943 Kdo. 43 für Markthalle/Kühlhaus Weimar

22.6.1944 Kdo. 53 für Steinbruch
26.6.1944 als Funktionshäftling nach Bochum, Bochumer Verein

Wird mit 11 weiteren als Funktionshäftling der Gruppe der jüdischen Ungarn abgestellt
26.6. 1944 Eintreffen im Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;
mit dem Eintreffen von 434 überwiegend ungarischen Juden, die von Auschwitz dem Lager Buchenwald überstellt waren, wurde das Lager „eröffnet“.
Aufbau des Außenlagers des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben

8.12.1944 Transport von Bochum nach Weimar; Unterschrift Lagerleiter SS-Oscha Großmann
? Spitzel der Gestapo?

14.12.1944 zurück nach Bochum

6.2. 1945 wieder nach Weimar mit Jan Vogrincsics „Wogenschütz“

15.2.1945 wieder zurück nach Bochum
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.

21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Block 29
27.3.1945 Code 70 für Tiergehege/Schweine- und Angorazucht
11.4.1945 Befreiung durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
Quellen
https://archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=8a072c63-7ac2-4189-b264-40afdf09429b
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983