Frieda Baer geb. Marx
*22.6.1911 in Münster-Sarmsheim bei Bingen; ✡ Frühjahr 1942 in Sajmiste
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moritz Marx *11.5.1879 in Rümmelsheim; Weinhändler; ✡13.5.1930 in Bingen
Hochzeit der Eltern 1907
Mutter Josefine Mayer *22.10.1879 in Staudernheim; + in Auschwitz
Geschwister
Josef Julius Marx *26.6.1908 in Münster-Sarmsheim; ✡27.12.1897 in Yagur
Siegfried Marx *4.10.1918 in Münster-Sarmsheim; ✡April 2011 in Kirjat Tivon
Arthur Marx *12.10.1922 in Münster-Sarmsheim; ✡1942/43 in Auschwitz
Beruf Angestellte
Adressen Bingen, Amtstraße 11; Paderborn
Heirat Walter Baer *5.3.1911 in Bingen; ✡ 12./13. 10.1941 Massenerschießung in Zasavica
Schwiegereltern
Kinder –
Weiterer Lebensweg
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86
1.8.1939 aus Bingen mit Ehemann Walter ins Lager Paderborn
Der Kladovo-Transport
Vom Hechaluz Österreich organisierte Alija beth, Sonderhachschara SH-5 mit dem Plan über die Donauroute, Schwarzes Meer, Mittelmeer letztlich Palästina illegal zu erreichen.
16.11.1939 abgemeldet zur Auswanderung nach Palästina
19.11.1939 zunächst mit der Bahn nach Berlin
21.11.1939 von Berlin Bahnfahrt nach Wien; Martin Hirsch, Madrich in Ahrensdorf, begleitet die Chaluzim und war einer der Leiter der Sonderhachschara 5.
24./25.1939 Von Wien nach Bratislava
Anfang Dezember auf die SS URANUS zunächst nach Gyor; dann wieder zurück nach Bratislava
12.12. 1939 weiter nach Bezdan
14./15.12.1939 mit drei jugoslawischen Schiffen SS Kraljica Marija, Car Dusan and Car Nikola zur Jugoslawisch-rumänischen Grenze dann zurück nach Pahovo
31.12.1939 die Schiffe liegen im Winterliegeplatz in Kladovo, die Flüchtlinge bleiben an Bord
Januar 1940 Schleppkahn Penelope wird angehängt, um mehr Platz zu haben
Mai 1940 die Schiffe fahren ab, die Flüchtlinge suchen bei Bauern Unterkunft
19. September die Flüchtlinge werden auf dem Kahn nach Sabac geschleppt
Unterbringung in Sabac in einer alten Mühle und einem Getreidespeicher
März 1941 verlassen bevorzugt Kinder und Jugendliche Sabac mit legalen Visa
Juli 1941 Serbien von der Wehrmacht besetzt
August 1941 Juden von Sabac und die Flüchtlinge in einer alten Festung Camp Sabac interniert
11.10.1944 Jüdische Männer, Zigeuner und manche Serben verlegt in das Seniak Camp


12./13. Oktober 1941 Massenerschießung in Zasavica von 2100 Männern als Racheaktion für 21 tote deutsche Soldaten
Anfang Januar 1942 Frauen und Kinder des Kladovo-Transportes (ca. 750 – 800) aus dem KL Šabac deportiert in das von der SS verwaltete KL Sajmište
19. 3. bis 10. 5.1942 tägliche Fahrten eines Gaswagens mit 50 – 80 Opfer aus dem KL Sajmiste zur Erstickung mit CO-Gas
20.3.1942 Mutter Johanna über Mainz, Darmstadt ins Ghetto von Piaski
Gedenken
12.6 1945 Exhumierung und Beisetzung der Juden auf dem jüdischen Friedhof von Sabac
17.11.1985 Page of Testimony von Schwägerin Ella
4.6.2007 Stolpersteine für Walter Bär, Frieda und Mutter Mathilde in Bingen, Amtstraße 11
Oktober 2012 Gedenkfeier für die Opfer von Zasavica im Kibbuz Gan Shmuel in Israel mit über 1000 Teilnehmern
Gedenkstätte für die Opfer von Kladovo-Sabac im Museum für die „illegalen Einwanderer der Mandatszeit“ Athlit, Haifa, ehemaliges Internierungscamp
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
https://collections.arolsen-archives.org/en/search?s=Zasovica
Namensverzeichnis von im Oktober 1941 im Dorf Zasovica bei Schabac erschossenen Juden
https://www.juedisches-bingen.de/gedenken/stolpersteine/bingen-8.html
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=321216&ind=1
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de836771