Futermann Leo

Futermann Leo

*9.2.1920 in Essen; ✡2011 in Netanja

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Josef Futermann *7.7.1887 in Warschau; Juwelier in Essen; ✡ 30.1.1984 in Israel

Jüdische Geschäftsleute aus Gelsenkirchen Horst bei einem Ausflug zur Hohensyburg
Die Eltern Josef und Milly Futermann, Mittlere Reihe 1. und 2. von links; Foto Gelsenzentrum

Mutter Emilie Milly Esther Neugarten *15.6.1889 in Fritzlar; ✡22.10.1973

Geschwister

Irmgard Futermann *15.1.1922 in Essen; ✡8.7.1985; oo Lasnitzki

Cousin Berthold Boldes *21.11.1923; 26.5.1939 nach Ahlem; Emigration nach Dänemark; 5.10.1943 Deportation ab Dänemark nach Theresienstadt, Ghetto, Befreiung 1945; + 28.1.2011 in Vejle Dänemark

Beruf

Adressen Essen, Gelsenkirchen-Horst

Verlobungsanzeige mit Leo Futermann, Jüdische Rundschau vom 30.9.1938

Heirat Meta Pantiel *10.1.1919 in Berlin; ✡20.5.2012 in Netanja

Kinder

Judith Futermann *11.3.1940 in Assens, Dänemark

Ruth Futermann *1948

Weiterer Lebensweg

der am 19.2.1937 in Jüterbog ausgestellte Fremdenpass

Anfang 1937 mit Schwester Irmgard zur Hachschara im Landwerk Ahrensdorf, Juterbog-Luckenwalde

Hachschara auf Gut Freienstein

Besitzer des Gutes war der Berliner Bankier Dr. Günther Jaffe, der nach dem Konkurs der Privatbank Jaffe mit seiner Familie von Berlin nach Freienstein zog.

Wechsel von Leo Futermann vom Landwerk Ahrensdorf auf Gut Freienstein

10.7.1937 Eröffnung des Hachscharabetriebes auf Gut Freienstein

Chaluzim in Freienstein 1938; vorn v.l Lothar Glogauer, Gerhard Herzog, Günter Timendorfer;
hinten Franz Meininger 3. von links; Foto Fred Zimmak

10.11.1938 der Hof wir im Novemberpogrom überfallen, ein kleinerer Brand kann rasch gelöscht werden; Jaffe als Lagerleiter und 20 Männer über 17 Jahren werden verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Jaffe wird am 12.12.1938 entlassen und flieht am 15.3.1939 nach Caracas, Venezuela, zu seinem Bruder dem renommierten Pathologen Prof. Rudolph Jaffe.

9./10.11.1938 Zerstörung des Juweliergeschäftes Futermann in der Essener Innenstadt, Adolf-Hitler-Straße (Kettwiger Straße) im inszenierten Novemberpogrom

Hachschara in Dänemark

1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen

11.3.1940 Geburt von Tochter Judith in Attens

Wohndresse bis 1943 Lundanger bei Attens

Ausnahmezustand in Dänemark

9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943

29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen

17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark

September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark

„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.

28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.

Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.

Drei Transporte von Dänemark nach Theresienstadt

5.10.1943 auf Transport XXV/1 mit Ehefrau Meta und 20 weiteren Chaluzim der Jugendalija in Dänemark, insgesamt 83 in Dänemark Inhaftierten nach Theresienstadt

Die auf dem dänischen Festland verhafteten Juden werden in das Internierungslager Frøslev verbracht; hier waren ab 13.8.1944 bis Mai 1945 etwa 12.000 Dänen im inhaftiert.

Vom Frøslev-Lager gehen zwei Juden-Transporte mit der Bahn nach Theresienstadt.

6.10.1943 aus dem Lager Frøslev 198 Juden auf Transport XXV/2 nach Theresienstadt

9.10.1943 Ankunft von Cousin Berthold Boldes auf Transport XXV/2 in Theresienstadt

14.10.1943 die dritte dänische Gruppe vom Lager Frøslev mit 175 Gefangenen auf dem Transport XXV/3 nach Theresienstadt

Befreiung durch die Weißen Busse

13.4.45 Vorbereitung auf den Abtransport in einer Kaserne in Theresienstadt

14.4.1945 Elf weiße Busse zur Befreiung der 450 dänischen Inhaftierten

Routen der schwedischen „Weißen Busse“

14.4.1945 Irrfahrt durch das zerbombte Berlin

Über Flensburg nach Odense auf Fünen

Weiße Busse aus Theresienstadt bei Ankunft in Haderslev, Dänemark

15.4.1945 von Odense nach Kopenhagen

Von Kopenhagen mit dem Schiff nach Schweden

5.5.1945 Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in Dänemark

5.5.1945 SS verlässt Theresienstadt
8.5.1945 die Rote Armee erreicht Theresienstadt

Ein Blatt für Nah und Fern, 12.7.1945; Leo und Meta Futermann auf der Liste der mit Weißen Bussen aus Theresienstadt nach Schweden Geretteten

12.1.1949 Ankunft von Leo, Meta, Judith und Ruth Futermann in Israel

Überleben der Eltern in Belgien

26.11.1947 Ankunft von Josef und Emilie Futermann aus Belgien auf der SS FLORIDA in Palästina; Adresse Heinz Lepenitzki (?), 11 Mandala, Tel Aviv

Gedenken

Avikhayil Common Cemetery, Netanya

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4988191

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=511449

http://www.gelsenzentrum.de/fotos_juedisches_leben.htm

Meta Pantiel

https://www.pogromnovember1938.co.uk/

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Ein Blatt für Nah und Fern, 12.7.1945, Jüdischer Kongress in Stockholm; Massuah, Institute for Holocaust Studies

http://www.gelsenzentrum.de/fotos_juedisches_leben.htm

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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