Rosenbaum Moses

Moses Rosenbaum

*6.9.1904 in Bochnia (Salzberg) Galizien; ✡ 15.7.1941 in Pirna

Staatsangehörigkeit polnisch

Vater unbekannt

Mutter Channa Rosenbaum geb. Rosenbaum *12.7.1870 in Brzesko; ✡7.1.1943 in Theresienstadt

Geschwister

Beruf Vertreter

Adressen Bochnia, Bochum; Witten;  Köln, Kleiner Griechenmarkt 67

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

28.10.1938 ausgewiesen aus Bochum oder Witten in der ersten Polenaktion, deportiert nach Zbaszyn

3. 12.1938 Frau Rosel Naftalie Bochum, Querenburgerstraße 24 schreibt an Georg Feigmann

„Du wolltest wissen, welche Bochumer Familien von der Ausweisung nach Polen betroffen wurden: Es waren Brand, Baron, Flaumenhaft, Segall, Unger, Sporn, Ziegellaub, Schreiber, Zucker, Lauber, Wiener, Goldwerger, Insler, Lustmann, Schmerler, Jäckel, Rosenheck, [unleserlich], Herschberg, Plesser, Weißmann, Literat, Goldberger ich und noch einige alleinstehende Personen, die ich nicht beim Namen kenne. Ich will nun Schluß machen und würde mich freuen, bald wieder etwas von Dir zu hören. Lebe wohl und sei herzlichst gegrüßt in Freundschaft von Deiner Frau Rosel Naftalie“

Rückkehr aus Zbaszyn, zur Mutter nach Köln

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

11.9.1939 Verhaftung in Köln in der 2. Polenaktion; Polizeigefängnis

Oktober 1939 Lager Zbaszyn wird aufgelöst

10.10.1939 Verlegung in das KL Buchenwald; Buchenwald-Häftlingsnummer 2777

In den Arbeitskommandos Steinklopfer, Steinträger

6.9.1940 Kdo. 12 (Kolonne Eichhoff) externe Baukolonne

1.7.1941 Kdo. 44 (Maurerkolonne in der SS-Unterkunft)

3. – 8. 4.1941 Beginn der Aktion 14f13 „Häftlingseuthanasie“ im KL Sachsenhausen „Begutachtung“ geschwächter Häftlinge (ca. 400 im KL Sachsenhausen) durch drei Ärzte der Tötungsorganisation „T4“, darunter Friedrich Mennecke. Die Gutachter setzten die Selektionen dann in Auschwitz, Buchenwald, Mauthausen/Gusen, Dachau und Ravensbrück fort.

Haus C in der Mitte; Archiv Gedenkstätte Pirna Sonnenstein

Juni 1941 „Überführung“ von 269 Häftlingen aus Sachsenhausen in die Tötungsanstalt Sonnenstein; im Gebäude C der im Dezember 1939 geschlossenen psychiatrischen „Heilanstalt Sonnenstein“

14.7.1941 1.Transport der 14f13-Selektierten aus Buchenwald (insgesamt 187 Männer, davon 76 in Yad Vashem erfasst ) in die Tötungsanstalt Sonnenstein bei Pirna

15.7.1941 Moses Rosenbaum „überführt“ auf dem 2. Transport

15.7.1941 Tod durch CO-Gas im Keller von Haus C in der Tötungsanstalt Sonnenstein Pirna

14.8.1941 Beurkundung Standesamt Weimar, fingiertes Todesdatum 26.7.1941 und Todesort sowie letzter Wohnsitz

Ende Juli 1941 Ermordung von 575 Auschwitz-Häftlingen in der Anstalt Sonnenstein, so dass im Juli 1031 Häftlinge in der Aktion 14f13 „Häftlingseuthanasie“ getötet wurden

Die Gaskammer heute

24.8.1941 Beendigung des T4- Euthanasie-Programms (nicht von 14f13) durch mündliche Anweisung Hitlers an seinen Begleitarzt Brandt und Reichsleiter der NSDAP Philipp Bouhler, Beauftragter Hitlers für die Aktion T4 sowie Mitinitiator der Aktion 14f13

Weitere Ereignisse in der Familie

Umzug der Mutter nach Berlin, Lottumstraße

7.8.1942 Mutter Channa auf dem Alterstransport I/40 von Berlin nach Theresienstadt

7.1.1943 Tod der Mutter in Theresienstadt; Diagnose Enteritis, Herzschwäche

Gedenken

2.1.2000 Page of Testimony von Alex Salm

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6947230

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1141707

https://www.holocaust.cz/de/datenbank-der-digitalisierten-dokumenten/dokument/91663-rosenbaum-chana-todesfallanzeige-ghetto-theresienstadt/

Hubert Schneider (Hrsg.) Das Tagebuch der Susi Schmerler, eines jüdischen Mädchens aus Bochum, LIT-Verlag, 2018

https://www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/content/download-ocr/erinnernzukunft/Mitteilungsblatt-EfdZ-2011-Nr-15.pdf

https://www.kortumgesellschaft.de/tl_files/kortumgesellschaft/content/download-ocr/erinnernzukunft/Mitteilungsblatt-EfdZ-2012-Nr-16.pdf

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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