Josef Binamowitsch
*20.5.1907 in Frankfurt/Main; ✡ 5.11.1942 in Mauthausen auf der Flucht erschossen
Staatsangehörigkeit russisch; staatenlos
Religion jüdisch
Vater David Binamowitsch; ✡?
Mutter Rosa; ✡ ?
Geschwister

Reisel Liba Binamowitsch *20.6.1902 in Kielce; ✡11.6.1942 in Sobibor
Horst Binamowitsch *in Frankfurt; überlebt in Frankreich
Beruf Angestellter
Adressen Neuendorf; Bielefeld; Frankfurt, Friedberger Straße 1, Neuer Weg 36, Tiergartenstraße 18, Sandweg34 II;
Heirat ledig
Kind –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom,
16.11.1938 „Schutzhaft“ im KL Dachau; Häftlingsnummer 30369

1.3.1939 entlassen aus Dachau
17.5.1939 mit beiden Eltern in bei Minderheiten-Volkszählung
Abgemeldet aus Frankfurt mit der Absicht nach Santo Domingo auszuwandern, Sosua Projekt
Zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf;
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand zunächst ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6)
März 1940 erfolgte wegen der räumliche Enge der Wechsel in das Lager in der Schloßhofstraße 73a. Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt.

18.8.1940 vier Chawerim kommen aus dem Landwerk Neuendorf ins Lager Bielefeld: Josef Binamowitsch, Sally Jonas, Herbert Levy und Erich Weinberg
22.6.1941 Überfall der Wehrmacht auf die UdSSR
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager Bielefeld“
8.7.1941 Abmeldung aus Bielefeld zur Schwester nach Frankfurt, Tiergartenstraße 18

10.6.1942 Transportliste Frankfurt Sobibor

28.9.1942 Inhaftierung in Frankfurt als „feindlicher Ausländer“
31.10.1942 Aufnahme im KL Mauthausen, Block 5

5.11.1942 „auf der Flucht erschossen“

Gedenken
17.8.1996 Page of Testimony von Neffe Jehuda Binamowitsch
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842839
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de842840
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/1360361
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12648718
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998