Schürmann Hans-Peter

Hans-Peter Schürmann

*10.1.1914 in Elberfeld; ✡ 31.3.1944 in Auschwitz.

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Emil Schürmann *8.9.1882 in Osnabrück; ✡ März 1935 in Chemnitz

Mutter BeataKlara“ Goldstein * 21.8.1882 in Halle/Westfalen; ✡ 1942 in Riga

Großvater Levy Schürmann *30.3.1846 in Scheidingen/Westfalen; ✡28.12.1923

Großmutter Rosa Emma Goldstein*16.1. 1856 in Halle/Westfalen; ✡vor 1901

Großvater Max Goldstein *1867 in Halle; ✡Sept.1942 in Maly Trostinec bei Minsk

Großmutter Mathilde

Geschwister

Gisela Schürmann *5.7.1921 in Bielefeld; ✡8.4. 2004 in Pardess Hanna;

oo Hans Heinz Laufer (*4.11.1920 in Kattowitz);

oo Arie Grossmann (*2. 8.1924 in Bautzen)

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Elberfeld; Bielefeld; Amsterdam; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

1913 Die Familie Max und Mathilda Goldstein zieht mit den drei Töchtern, so auch der Mutter Beata Klara Goldstein von Halle nach Bielefeld um.

Ostern 1924 bis Ostern 1931 Hans Schürmann auf dem Städtischen Gymnasiums in Bielefeld, Abschluss mit Mittlerer Reife

5. 10.1929 Umzug der Familie Beata Klara und Emil Schürmann mit ihren beiden Kindern nach Bielefeld, Kavalleriestraße 20

1.4.1931 – 25.2. 1932 Besuch der Höheren Handelsschule in Bielefeld.

1.4.1932 -31.3.1935 kaufmännische Lehre bei der Firma Alsberg

März 1935 Tod des Vaters Emil in Chemnitz an einer Lungenentzündung

April 1935-1938 Verkäufer im großen Warenhaus der Kaufhauskette Alsberg am Bielefelder Jahnplatz

16.10.1938 Arisierung des Bielefelder Kaufhauses Alsberg an die Fa. Opitz und Entlassung

Oktober 1938-Juni 1939 Schwester Gisela zur landwirtschaftlichen Hachschara im Werkdorp Wieringen; sie heiratet dort 1939 Reuven Laufer, einen Freund ihres Bruders, der seit dem 31.3.1936 im Werkdorp ausgebildet wird, und kann so als Ehefrau auf das Einwandererzertifikat des Mannes nach Palästina einreisen

8.6.1939 Einschiffung von Gisela mit Hans Laufer in Marseille auf der SS CHAMPOLLION

13.6.1939 Ankunft von Hans Laufer und Gisela in Tel Aviv mit Arbeiterzertifikat C L/3

1. 11. 1938 zwangsweiser Umzug mit der Mutter ins „Judenhaus“ am Brüderpfad 3

71jährige Max Goldstein, wurde von seiner Frau Mathilda getrennt und gezwungen, am

1.1. 1939 Einweisung des Großvaters Max in das „Judenhaus“ in der Lützowstraße 10

10.11.1938 Novemberpogrom

Dezember 1938 Flucht in die Niederlande

22.12.1938 Hans Sch. angemeldet zur landwirtschaftlichen Hachschara im Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

2.1.1938 Ummeldung aller Bewohner von Barsingerhorn nach Wieringen (formaler Akt)

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

27.3.1941 untergebracht in der Pflegefamilie Katz, in Amsterdam, Milletstraat 49-hs

4.8.1941 Mutter Beata zwangsweise in Judenghettohaus Koblenzer Straße 4, Bielefeld

13.12.1941 Mutter Beata Schürmann von Bielefeld aus nach Riga deportiert. Zusammen mit ihren Schwestern Meta Selma und Herta

Juli 1942 Hilfsgärtner im Gartenkomplex Zeeburgerdijk und Jüdisches Ausbildungszentrum der Stichting Joodse Arbeid

Arbeit als Angestellter für den Joodse Raad Amsterdam

15.12.1942 meldet er auf der Polizeiwache Leidsche Plein den Diebstahl eines Koffers von einem Lastenfahrrad des Joodse Raad

1943 schreibt er in Amsterdam ein Gedicht mit dem Titel „Die Welt ist finster…“

20.6.1943 Verhaftung und Deportation in das Judendurchgangslager Westerbork

7.9.1943 Deportation aus Westerbork nach Ausschwitz, trotz einer Albersheim-„Palestina-Verklaring“ über die bereits in Palästina lebende Schwester Gisela

31.3.1944 Tod von Hans Peter Schürmann in Auschwitz (laut Bescheinigung des holländischen Roten Kreuzes)

Gedenken

16.12.2021 Stolpersteine für die Schwestern der Mutter: Meta und Herta Goldstein in Bielefeld, Laerstraße 12

5.6.2023 Stolpersteine für Hans Peter und Gisela wie für ihre Mutter Clara Beata Schürmann geb. Goldstein in Bielefeld Kavalleriestraße; im Beisein Nichte Ilana und deren Ehemann aus Israel

29.6.1999 Page of Testimony  für die Mutter von Schwester Jehudit Grossmann; insgesamt schreibt sie 130 PoT

Quellen

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Sch%C3%BCrmann%201914%22%7D

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130371865

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de969503

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de969478

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

http://www.stolpersteine-bielefeld.de/das-projekt-stolpersteine/downloads/Internet_Biografische%20Notizen_Goldstein_Meta_Herta.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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