Wolfgang Lissauer
*14.12.1921 in Hamburg; ✡30.9.1942 in Auschwitz
Vater Frido Lissauer *12.9.1891; ✡?, in den USA
Heirat der Eltern 4.3.1921 in Hamburg
Mutter Senta Lippstadt *7.12.1899 in Hamburg; ✡25.10.1941 im Ghetto Lodz
Scheidung der Eltern 1926
Geschwister
Ruth Lissauer *8.1.1924 in Hamburg; ✡ 31.7.1944 in Auschwitz
Beatrice Lissauer *23.7.1925 in Hamburg; ✡16.11.1999 in Utrecht; oo Sandor Salmagne
Adressen Hamburg, Hansastraße 69, Isestraße 85; Amsterdam; Arnhem
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Die Eltern sind geschieden, die drei Kinder leben bei der Mutter, Hamburg, Hansastr. 69
Mutter Senta ist professionelle Pianistin
1937 Umzug in die Wohnung der verstorbenen Eltern in Hamburg, Hansastraße 69
12. 12.1938 Wolfgang (*14.12.1921), Ruth (*8.1.1924), Beatrice Lissauer (*23.7.1925) mit Kindertransport in die Niederlande
12.12.1938 Aufnahme der drei Geschwister im Huize Cromvliet
22.3.1939 Huize Ockenburgh, Loosduinen
25.7.1939 Vater Frido Lissauer auf der SS STATENDAM von Rotterdam nach New York
15.10.1939 Huis ten Vijver Scheveningen
29.11.1939 Wolfgang zur Hachschara ins Werdorp Wieringen
10.5.1940 Überfall der deutschen Wehrmacht auf die NIederlande
Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.
Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam
Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“
27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten;
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.
22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941
2.8.1941 Wolfgang Lissauer in Amsterdam, Barlostraße 154
19.9.1941 Wechsel in die Wohngemeinschaft mit Werkdorpern in Amsterdam, Jekerstraat 5-II
25.10.1941 Mutter Senta von Hamburg ins Ghetto Lodz deportiert
13.4.1942 Wechsel in die Jekerstraat 7
15.7.1942 Wolfgang Lissauer mit dem ersten Transport von Amsterdam über Westerbork nach Auschwitz; mit dem Zug zum Bahnhof Hooghalen, zu Fuß ins Lager Westerbork; dort erfolgt lediglich die Registrierung, keine Aufnahme; von Hooghalen nach Auschwitz
30.9.1942 Tod von Wolfgang Lissauer in Auschwitz
Dezember 1942 Verhaftung von Ruth, interniert im Judendurchgangslager Westerbork
27.7. 1943 Verhaftung und Internierung von Schwester Beatrice im Lager Westerbork
3.3.1944 Schwester Ruth deportiert aus Westerbork nach Auschwitz
12.4.1945 Befreiung von Schwester Beatrice mit den letzten 900 jüdischen Häftlingen des Lagers Westerborkdurch kanadische Truppen;
Gedenken
Stolpersteine für die Mutter Senta und Geschwister Wolfgang und Ruth in Hamburg, Isestraße 1
Pages of Testimony für die Mutter Senta und Geschwister Wolfgang und Ruth von X. Messalati
Quellen
https://westerborkportretten.nl/bevrijdingsportretten/sandor-salmagne-beatrice-lissauer
http://www.musiques-regenerees.fr/Pays-Bas/Westerbork/HumorUndMelodie.html
Frank van Riet, De Bewakers van Westerbork, Amsterdam; Boom, 2016
https://www.stolpersteine-hamburg.de/index.php?MAIN_ID=7&BIO_ID=1517
https://dokin.nl/deceased-children/Ruth-Lissauer-born-8-Jan-1924
https://dokin.nl/deceased-children/Wolfgang-Lissauer-born-14-Dec-1921
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130367002/?p=1&s=Salmagne%201925&doc_id=130367002
Archieven van de Holland Amerika Lijn (HAL): Passage
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5077414/?p=1&s=Salmagne%20Ernestine&doc_id=5077414
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Kywi%20Ernestine%22%7D
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957250
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de957251
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12804151/?p=1&doc_id=12804151
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Kywi%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Salmagne%22%7D
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
U.S. Social Security Applications and Claims, 1936-2007, Ref. 82256704919
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Lissauer%201925%22%7D
Steffie van den Oord, Westerbork girl; 2008; ISBN-13: 9789025426972
Westerbork girl VPRO/ DNU Film, Rolf Orthel http://www.hollanddoc.nl/afleveringen/34117381/