Ernst Mosche Gillis
*1.1.1923 in Beuthen; ✡ 26.4.2010 in Petach Tikwa
Staatsangehörigkeit unsicher
Vater Adolf Abraham Gillis*26.9.1882 in Czarnikau, Posen; ✡16.2.1937 in Beuthen
Mutter Elli Samuel *11.9.1890 in Posen
Geschwister –
Ruth Gillis *4.3.1921 in Beuthen; ✡12.6.2017 in Israel oo Ludwig Tempel (Dvir)
Herbert Benjamin Nathan Gillis *26.3.1924 in Beuthen; ✡28.12.2016 in Milton UK
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant; Lehrer, Schulleiter
Adressen Beuthen; Frankfurt; Steckelsdorf
Heirat Mirjam Carlebach *1.2.1922 in Hamburg; ✡29.1.2020 in Petach Tikwa
Kinder drei
Weiterer Lebensweg
Vater Adolf war Synagogengemeindediener in Beuthen
Ernst Gillis vermutlich zur Jeschiwa nach Frankfurt
9.12.1937 Ernst Gillis zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD
Lagerleiter/Madrichim waren Sigmar Bromberger, Manfred und Schoschana Litten, Dr. Benjamin Abrahamson, Herbert Schönewald, Friedrich Löwenthal, ab 1941 Kurt Silberpfennig
Ernst Gillis über die Hachschara in Steckelsdorf:
„Steckelsdorf war für mich die beste Zeit in Deutschland. Wir lebten dort, wie in einer kleinen
jüdischen Autonomie, hatten nicht wie in Beuthen oder Frankfurt, alltäglich am Naziregime zu
leiden. Dennoch war auch Steckelsdorf nur bedingt sicher.“
1938 Ernst Gillis mit Studentenzertifikat Kategorie B III nach Palästina
Gedenken
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Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13>
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328.
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988.
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020.