Schnitzer Rachel

Rachel Yochewed Schnitzer

*20.8.1915 in Polen; ✡ 30.6.1992 in Tel Aviv

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Hirsch Zwi Schnitzer; ✡ ?

Mutter -; ✡ ?

Geschwister ?

Beruf Lehrerin an der Beit Yaakov-Schule in Krakau

Adressen Gehringshof; Gersfeld; Tel Aviv;

Heirat Mordechai Schmuel Teller

Kinder ?

Weiterer Lebensweg

Bis 1939 Lehrerin an der orthodoxen Beit Yaakov-Schule in Krakau; Mädchenschulorganisation Beth Jakob“ =Haus Jakob

1945 vor der Befreiung Gründung einer Beth Jakob-Gruppe von 10 Mädchen in Bergen-Belsen unter der Leitung von Rita Rivka Englard und Rachel Schnitzer

15.4.1945 Befreiung in Bergen Belsen

Die religiöse Beth-Jakob Gruppe zögert, ob sie auf den Gehringshof mit seiner gemischten Chaluzim-Struktur gehen können, um dort Zertifikate zu erhalten.

Zweite Augustwoche Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer als Vorhut auf den Gehringshof. Sie werden an den Leiter Yehezkel Tydor verwiesen. Tydor stellt die Grundzüge des Gehringshof vor  Bergen-Belsen und schlug vor, am Schabbat dort zu bleiben, um ihre Eignung für die Ausbildung zu prüfen.

Rika Englard dazu:

„Der Schabbat war sehr positiv und am Ende hatten wir keinen Zweifel daran, dass wir nach Bergen-Belsen zurückkehren würden, um die Mädchen zu holen.“

Mitte August 1945 20 Chaluzim aus Bergen-Belsen auf den Gehringshof, u.a. Piese Zimche, Herbert Growald, Ohni Ohnhaus, Shlomo Schiff, Bella Staub, Guste Zitzler, Anna Adler

August/September Errichtung des Nebenlagers in Gersfeld nach Beschlagnahme des Hofes durch Leutnant Finkelstein von der US-Militärverwaltung in Fulda

25.8.1945 Ankunft der Beth-Jakov Gruppe von 12 Frauen und zwei MAPAI-Jungen um Rita Rivka Englard, Rachel Schnitzer aus Bergen Belsen (Mädchenschulorganisation Beth Jakob“ =Haus Jakob)

Rachel Schnitzer im Interview:

„Zwei Dinge störten uns: Erstens waren wir eine reine Frauengruppe, und wir wollten nicht alleine zum Training gehen. Also nahmen wir einige Mapai-Jungs mit, die auch in Bergen-Belsen waren, mit der Ausrede, dass wir jemanden bräuchten, der uns am Schabbat heiligt. Dann stellte sich die Frage, ob wir direkt nach Geringshof ziehen oder ein separates Training in der Nähe einrichten sollten. Zuerst zogen wir nach Geringshof, aber es gab Gerüchte, dass einige der Mädchen in ein separates Training nicht weit entfernt umziehen würden.  In Gersfeld.“

26.8.1945 Übergabe der Leitung an ein provisorisches Komitee (Yitzhak Yoker, Piese Zimche, Aharon Gafni und Rivka Englard)

Sept.1939 US- Soldat Akiva Sigdal schreibt in einem Brief an seine Frau über Rachel Schnitzer:

„Die Frau, die den Ort leitete, war Lehrerin an der orthodoxen Beit Yaakov-Schule in Krakau… Ihr Einfluss ist gut zu spüren und schafft eine Atmosphäre der Raffinesse… Sie versucht, mehr solcher Gruppen zu schaffen, und es gibt eine Debatte zwischen ihr und den meisten jüngeren Mitgliedern des Gehringshofs über die Art der Gruppen. Sollen sie nur wegweisende Elemente enthalten oder sollen sie sich von den weiteren Kreisen des polnischen und deutschen Judentums angezogen fühlen?… Unnötig zu erwähnen, dass ich mich ihrer Ansicht über das Verantwortungsgefühl gegenüber allen jüdischen Überlebenden sehr nahe fühlte. Natürlich hängt dies von geeigneten Führungskräften ab, aber sie behauptet zu Recht, dass sie entstehen werden, sobald sie sich entscheiden, die Idee umzusetzen.“

Englard bleibt mit acht Mädchen auf dem Gehringshof, Rachel Schnitzer geht mit den übrigen in das Nebenlager Gersfeld, wo sie für mehr Fürsorge für die Überlebenden und weniger Pioniergeist als im Gehringshof sorgte

Mai 1947 Alija beth auf der SS KOMNINOS von Marseille nach Palästina

18.5.1947 Ankunft in Haifa auf der SS KOMNINOS

Zieladresse Malkowitz, Rothschild 111, Tel Aviv

Heirat in Israel mit Mordechai Schmuel Teller

30.6.1992 Tod in Tel Aviv

Gedenken

Beisetzung auf dem Kiryat Shaul Cemetery, Tel Aviv

Quellen

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Interview Judith Baumel mit Rachel Schnitzer/Teller, Tel Aviv, 11.1.87.

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69196819

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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