Grynbaum Harry

Harry Grynbaum

*14.2.1920 in Bottrop; ✡ April 1945 in Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Chaim Grynbaum *16.12.1896 in Lodz; ✡5.12.1947 in Amsterdam

Heirat der Eltern am 12.12.1919 in Bottrop

Mutter Gertrud Schulz *31.8.1898 in Berlin; kath. getauft ✡ 24.6.1976 in Toronto

Geschwister

Elii Ruth Grynbaum  *19.4.1918 in Berlin; oo 1939 Joseph Rapoport (*20.12.1899 in Bedzin)

Ingeborg Grynbaum*22.11.1926 in Bottrop; ✡6.5.2011 in Kanada; oo Peter Prokopetz

Großeltern Josek Mayer *1867 in Lodz und Blima Tajtlowicz  *1877 in Lodz

Großeltern Karl Friedrich Schulz (*19.8.1872) und Wilhelmine Marcus (*18.12.1874)

Tante Hertha Erna Elli Schulz *11.2.1906 in Berlin; oo Busse

Neffe Karl-Heinz Busse *24.3.1928 in Bottrop; ✡13.1.1999 in Berlin

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Landarbeiter, Melker

Adressen Bottrop, Beckstraße 41 und Johannesstraße 141; Batenhorst; Gütersloh

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

1919-1938 Familie Grynbaum in Bottrop ansässig

1927 Tante Elli Schulz heiratet in Bottrop Emil Busse

Einzelhachschara von Harry Grynbaum beim Bauern in Batenhorst?

1936 Harry Grynbaum mit Schwester Ingeborg nach Gütersloh

1.Polenaktion

28.10.1938 15000 Juden polnischer Abstammung/Pass werden in einer reichsweiten Aktion nach Zbaszyn abgeschoben

Da die Familie staatenlos geworden ist, kann sie nicht abgeschoben werden

9./10.11.1938 Novemberpogrom in Deutschland

16. 11.1938 beide Eltern flüchten nach Amsterdam

10.12.1938 Harry Grynbaum verhaftet; inhaftiert durch die Gestapo Aachen, vermutlich nach gescheitertem Grenzübertritt im „Dreiländereck“

13.12.1938 Schwester Elli aus München nach Amsterdam

15.12.1938- 26.9.1939 Harry Grynbaum von Aachen als „Schutzhäftling“ ins KL Dachau

30.8.1939 Heirat von Schwester Elli mit Joseph Rapoport in Amsterdam

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

7.9.1939 Reichsweite Verhaftungswelle von Juden mit polnischer Herkunft und polnischer Verbandsfunktionären

Arbeitskommandos im KL Buchenwald

27.9.1939-17.10.1942 Harry Grynbaum im KL Buchenwald

Fuhrkolonne I

7.5.1940 Ako. Kolonne Beelstedt

13.11.1940 Ako. 65 Schachtkommando

8.12.1940 Ako. 12 Kolonne Eichhoff, dann Kommando Belz

(Eigennamen der jeweiligen Kolonnenführer)

4.1.1941 Ako. 65 Schachtkommando

Ako. 18 Fuhrkolonne (schweres, schlechtes Kommando)

24.3.1942 Ako. 53 Steinbruch (harte Arbeit, meist Bestrafung)

1.6.1942 Ako. 45 Baukommando I

6.6.1942 Ako. 46 Kommando Bahnhof Buchenwald

Der BUNA-Transport Buchenwald – Auschwitz

17.10.1942 Deportation von 434 Juden aus Buchenwald nach Auschwitz-Monowitz. Der Buchenwaldtransport vom 17.10.1942 wurde aus Auschwitz speziell für den Aufbau von BUNA angefordert!

Die Zusammenstellung der Transporte oblag der von kommunistischen Widerständlern beherrschten Arbeitsverwaltung im KL Buchenwald

17.-18.10.1942 Harry Grynbaum von KL Buchenwald nach Auschwitz Monowitz; er wird für die Arbeit in dem neu eröffneten Chemiewerks der IG Farben „BUNA“ in Auschwitz-Monowitz eingewiesen;

die Auschwitz-Häftlingsnummer 68399 wird in den linken Unterarm tätowiert

9.6.1943 Tod in Auschwitz?

25.1.1945 deportiert ins KL Mauthausen

25.-29.1.1945 Quarantäne-Block

29.1- 11.4.1945 Hilfsarbeiter im Mauthausen Außenlager Melk Codename „Quarz“

Ausbau von Stollenanlagen, Produktion von Kugellagern, Siedlungsbau und Bau von Hochwasserbehältern

11.4.1945 Aufnahme im Krankenrevier von Mauthausen

Tod von Harry Grynbaum in Mauthausen

Die Wege der Familie

30.8.1939 Schwester Elli Ruth heiratet Joseph  Rapoport in Amsterdam

9.4.1940 Vater Grynbaum im Vluchtelingen-Camp Westerbork, gehört zu den „Oude Kampbewoners“

10.5.1940 Einmarsch der deutschen Wehrmacht in die Niederlande

27.2.1941 Schwester Elli in Westerbork

1942 Ingeborg Grynbaum mit Vater Chaim in Westerbork

26.5.1943 Vater Chaim in Westerbork, Baracke 57

12.7.1943 Vater Chaim nach Deutschland um den „Ariernachweis“ zu beschaffen?

13.12.1943 Rückkehr des Vaters nach Amsterdam

5.12.1947 Tod des Vaters in Amsterdam

30.12.1947 Passausstellung für die Mutter in Amsterdam

2.1.-9.1.1948 Emigration der Mutter auf der SS NIEUW AMSTERDAM von Rotterdam via New York nach Toronto

Als Heimatkontakt Tochter Ruth Rapoport in Amsterdam

Als Ziel Tochter Inge Prokopetz in Toronto

21.6.1948 Elli Rapoport mit Ehemann Joseph aus Amsterdam nach Toronto

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130582460

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/1475929

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6021659

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130299005

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Schulz%201898%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gr%C3%BCnbaum%201918%22%7D

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6021661

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7530); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 8

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de63724

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de878973

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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