Bergmann Alice

Alice Bergmann

*12.12.1925 in Chodau, Falknov, Böhmen; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Josef Bergmann; ✡?

„Mischehe“

Mutter Franziska Kronberger *20.3.1898 in Chodau; ✡ ?

Geschwister

Vera Bergmann *18.11.1921 in Chodau; ✡ ?

Kitty Bergmann *21.10.1940 in Berlin; ✡vor 1945

Beruf Forstarbeiterin

Adressen Chodau; Berlin; Helmbrechts, Krs. Münchberg

Heirat Keilwerth

Kinder

Kitty Keilwerth  *2.10.1946 in Lindenlohn

Weiterer Lebensweg

In Berlin gemeldet mit der Mutter und Schwester Vera

Alice und Vera Bergmann zur Zwangsarbeit auf das Gut Neumühle, Kr. Lebus

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

19.4.1943 auf dem 37. Osttransport als Teil der Fabrikaktion, allein 153 Personen aus dem Landwerk Neuendorf bei Fürstenwalde.

Winter 1943/1944 Verlegung der Neuendorfer „Mischlingsgruppe“ aus dem Lager Jacobsdorf in das Forsteinsatzlager Gut Neumühle, u.a. die drei Brüder Wallach. Dort arbeiten sie zusammen mit den Schwestern Vera und Alice Bergmann, Marianne Rotstein und Johanna, sowie Julius Kohn und Lutz Fink als Leiter.

Erich Wallach berichtet über das Forsteinsatzlager Neumühle und die Verhaftung:
„Schließlich ging es uns ja nicht schlecht in Neumühle – bis wir alle im September auf die Polizeistation der Kreisstadt Frankfurt/Oder vorgeladen wurden.“

September 1944 Verhaftung in Frankfurt Oder, Polizeigefängnis Leipzigerplatz

November 1944 wurden 16 „Mischlinge“, u.a. die Schwestern Vera und Alice sowie Brüder Alfred, Erich und Kurt Wallach aus dem Polizeigefängnis in Frankfurt/Oder, Leipziger Platz zur geplanten Deportation in das Berliner Sammellager im Jüdischen Krankenhaus Iranische Straße verlegt; die drei Brüder Wallach und Paul Safirstein können fliehen und untertauchen.

24.11.1944 Mit 12 Chawerim aus Neumühle auf dem 113. Alterstransport I/119 von Berlin nach Theresienstadt

8.5.1945 Befreiung in Theresienstadt durch die Rote Armee

2.10.1946 Geburt von Tochter Kitty Keilwerth in Lindenlohn

28.4.1947 in Helmbrechts, Kreis Münchberg registriert mit Tochter Kitty, der Mutter und Schwester Vera

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127213294

Mordechai Mal’an (Erich Wallach), Dies ist eine Geschichte über …; in: Erhard Wiehn, Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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