Liesel Meyerhoff
*2.10.1919 in Niedermarsberg;✡ nach April 1942 im Ghetto Zamosc
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ludwig Levy Meyerhoff *13.11.1884 in Volkmarsen;✡ 10.4.1935 in Marsberg
Mutter Anna Rosenbaum *8.7.1893 Padberg; ✡ Mai 1942
Großvater Abraham Rosenbaum *14.6.1853 in Padberg; 1939 in Niedermarsberg
Geschwister
Werner Moritz Warren Meyerhoff *18.4.1917 in Niedermarsberg; ✡ 3.1.1995 in Beverly Hills
Ernst Meyerhoff *17.1.1921 Niedermarsberg;✡ nach April 1942 im Ghetto Zamosc
Helmuth Meyerhoff *27.12.1927 in Niedermarsberg;✡ Mai 1942 in Sobibor
Beruf Schülerin; Haushilfe
Adressen Niedermarsberg, Paulinenstraße 17; Oesterstraße 27
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Levi Meyerhoff ist an der jüdischen Schule in Niedermarsberg bis zu ihrer Schließung 1934.
Nach der Schließung der Schule kann die Familie zunächst in der Lehrerwohnung bleiben.
Bruder Werner beginnt nach dem Abitur in Warburg ein Lehrerstudium in Berlin.
1935 Tod des Vater Levi Meyerhoff;
10.11.1938 Novemberpogrom die Wohnung der Familie Meyerhoff wird vom SA-Mob verwüstet
16.12.1938 Bruder Werner heiratet Charlotte Wachsner
17.5.1939 Mutter Anna Rosenbaum in Niedermarsberg, Paulinenstraße 17 bei Minderheiten-Volkszählung
!939 Emigration von Bruder Werner nach Havanna Kuba
Umzug der Familie in die Oesterstraße 27
Die Israelitische Gartenbauschule in Ahlem, Hannover
Liesel zur Ausbildung nach Ahlem
3.6.1937 Belegungsliste der Gestapo für die Gartenbauschule, Liesel als Schülerin in der Haushaltsabteilung;
1937 ist auch ein Ernst Meyerhoff (*1910 in Jever) als Lehrer hier tätig
17.5.1939 Liesel Meyerhoff mit Bruder Ernst in der Israelitischen Gartenbauschule Ahlem, Harenberger Landstr. 46; Lehrer Ernst Meyerhoff (*1910 in Jever) auch noch dort
27.4.1942 von der Gestapo aus der Wohnung geholt und nach Dortmund deportiert
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Bereits im Mai fallen die Mutter und der 14-jährige Bruder einer Selektion zum Opfer und werden vermutlich in Sobibor ermordet.
Liesel und Ernst verrichten Zwangsarbeit im Ghetto, bis sie vermutlich auch nach Sobibor deportiert werden.
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Gedenken
Stolpersteine für Liesel, Ernst, Helmuth, Anna Meyerhoff in Niedermarsberg, Paulinenstraße 17
Quellen
Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997