Kleinbrod Bertha

Bertha Kleinbrod/ Batia Kimmelmann

*24.2.1923 in Bottrop; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Abraham Kleinbrod *21.4.1881 in Perechinsko; ✡vor 1945 in Polen

Mutter Ester Horn*28.1.1890 in Perechinsko; ✡vor 1945 in Polen

Großvater Josef Wolf Kleinbrod

Großeltern Herschel und Regina Horn

Geschwister

Leo Kleinbrod *2.3.1915 in Perechinsko; 13.5.1999 in Beverly Hills, USA; oo Miriam Fenster (1915-1997)

Efraim Fritz Kleinbrod *5.3.1918 in Perechinsko; USA

Beruf Schülerin

Adressen Bottrop, Peterstraße 41, Feldstraße 2

Heirat Abraham Kimmelmann

Kinder ?

Weiterer Lebensweg

Bruder Leo 1934 nach Köln; später nach Hamburg

Bruder Fritz Ephraim in der zionistischen Jugend „Habonim“ „Werkleute“

1935 Bruder Fritz zu einem Alija Lehrgang nach Berlin

1.7.1935 Ankunft von Bruder Ephraim auf der SS JERUSALEM mit Hechaluz-Zertifikat in Haifa

Bertha Kleinbrod zur Ausbildung als Kinderpflegerin nach Hamburg

Die erste Polenaktion

28./29.10.1938 Abschiebung von 15000 Juden mit polnischem Pass nach Zbaszyn

Die Liste der nach Zbaszyn abgeschobenen Bottroper Juden ist fehlerhaft: Fritz Ephraim befand sich schon seit 1935 in Palästina.

28.10.1938 Eltern in Bottrop verhaftet, ins Polizeigefängnis

Auf welchem Wege Bertha nach Polen kam, bleibt unklar; vielleicht ist sie ihren Eltern nachgereist.

29.10.1938 Familie Kleinbrod nach Zbaszyn abgeschoben

Das Elend der 15000 in Zbaszyn

Frieda Herschberg aus Bochum schreibt einen Brief aus Zbaszyn

„Zbaszyn, 1.11.1938  Wir sitzen hier in Pferdeställen, Baracken, Schulen, Wartesälen usw. Brauchst dir keine Sorgen zu machen, wir sind gesund und leben noch. Der Mensch ist stärker als Eisen.“… „Wir sind interniert. Wir dürfen nicht von hier rausfahren ins Innere des Reiches. Wir schlafen auf dem Fußboden, müssen aber zufrieden sein, dass wir in einem warmen Zimmer sind, dagegen 1000-sende Menschen die in Baracken und Pferdeställen wohnen.“

Januar 1939 Abkommen zwischen der polnischen und der deutschen Regierung, dass rund 6000 Familienangehörigen der zuvor Ausgewiesenen (Frauen und Kinder) die Einreise nach Polen ermöglicht wurde. In kleinen Gruppen konnten Ausgewiesene zur Regelung von Vermögensangelegenheiten nach Deutschland zurückkehren.

Sommer 1939 Abraham Kleinbrod in einer in Zbaszyn erstellten Liste Adresse, Senatorska 4

Eltern bis Juli 1939 in Zbaszyn, dann gehen die Eltern nach Krakau

Oktober 1939 Lager Zbaszyn wird aufgelöst, viele die nicht schon vorher in die Wohnorte ihrer Verwandten gingen, werden in die polnischen Ghettos transferiert

8.8.1940 beide Eltern in Krakau, Krakowska 32

10.3.1941 Deportation von Krakau nach Biala Podlaska

Alija von Litauen nach Palästina

1939 Bertha Kleinbrod von Zbaszyn nach Litauen

27.2.1940 Bertha registriert als Kleinbrodtaite in Vilnius in den Litauisch-jüdischen Revisionslisten

6.3.1940 Ausstellung eines polnischen Passes in Kovno/Kauen

März 1940 Ausreise aus Litauen, vermutlich per Schiff ab Klaipeda

1.4.1940 Ankunft auf der britischen HMS PROVIDENCE in Haifa mit einem Hechaluz-Studenten-Zertifikat der Kategorie B(III)

6.10.1944 Einbürgerung von Bertha Kleinbrod in Palästina

Gedenken

24.4.1999 Pages of Testimony für beide Eltern von Batia Kimmelmann-Kleinbrod in Natanja

Quellen

Liste der am 28.10.1938 abgeschobenen Juden poln. Staatsangehörigkeit, Stadtarchiv Bottrop

Liste der Zbaszyn-Deportierten, die Verwandte im Ausland haben, erstellt in Krakau, August 1939

Stolpersteine in Bottrop, Hrsg. Stadt Bottrop, 2021

Litauisch-jüdische Revisionslisten von LitvakSIG, 1795-1942

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Staatsarchiv Israel Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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