
Fritz Walter Wolff
*3.5.1913 in Bad Kreuznach; ✡ 22.9.1972 in Upplands Väsby
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Julius Wolff *14.1.1876 in Kreuznach; ✡ *16.9.1916 in Metz
Mutter Paula Höchheimer *14.8.1889 in Mannheim; ✡ 1941
Die Mutter war in erster Ehe verheiratet mit Moritz Mansbacher
Großeltern Isidor Höchheimer und Thekla Stern
Geschwister –
Beruf Kaufm. Angestellter, Landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Bad Kreuznach; Upplands Väsby
Heirat
15.10.1949 mit Helene (Helli) Sandberg geb. Eckstein *1.6.1924 CSR; ✡15.5.1998 in Upp Väsby
Scheidung 29.5.1967
Tochter Susanne Elsa Wolff *11.7.1954 in Uppsala; ✡29.9.2018; oo Tomas Bratel (1953-2010)
Lebensweg


Preußische Verlustlisten vom 23.9.1916 und 5.2.1918
16.9.1916 oder 31.8.1917 Vater in Metz kriegsgefallen als Soldat der 1. Kompagnie des Reserve Infanterie Regiment 17
Ostern 1919 Einschulung Volksschule; Realschule; Handelsschule
Kaufmännische Lehre
Hachschara Kibbuz in Freienstein Post Pampow

Fritz Wolff auf Hachschara in Freienstein, Stettin, Pommern, Träger Makkabi Hazair

10.11.1938 das Lager wird im Novemberpogrom überfallen und verwüstet, alle Männer über 18 verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht.
Zu den überfallenen Hachscharalagern zählten Ellguth/Schlesien, Freienstein/Pommern, der Gehringshof bei Fulda, Groß-Breesen/Schlesien, Grüsen bei Frankenberg, Neuendorf bei Fürstenwalde, das Landwerk Halbe/ Brandenburg, Silingthal/Schlesien, Halberstadt, Jägerslust bei Flensburg, Bomsdorf/Krs.Bitterfeld und Sennfeld/Baden, Hachschara-Stätten wie Urfeld bei Köln, Polenzwerder, der Brüderhof bei Hamburg, der Kibbuz Westerbeck in Westfalen.
Novemberpogrom und Emigration
9/10.11.1938 Novemberpogrom, die Synagoge wird verwüstet, Rabbi Alfred Jacobs rette die Thora-Rolle und nahm sie mit in die USA; Aryeh Leo Jacobs brachte die Rolle nach Israel;
Fritz Wolff wird verhaftet;


15.11.1938 interniert im KL Dachau zusammen mit den Kreuznachern Hugo Kahn und Rabbiner Alfred Jacobs; Häftlingsnummer 27074;
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
25.11.1941 Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.
Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenfluchtüber den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.retten.

10.10.1943 Fritz Wolff von Kopenhagen auf einem dänischen Frachter nach Malmö
10.3.1944 Fjärrestad Klockarsannex, Fjärestad, Malmöhus, Skåne, Sweden
8.11.1944 wieder abgemeldet zur Hachschara nach Stora Kopparberg
1.11.1944 – 14.4.1945 in der Internatsschule der Jüdischen Gemeinde, Hälsingstrand, Korsnäs, Arbeitet bei Fremdö Vagn och Maskinfabrik (Wagen und Maschinenfabrik)
10.10.1943 bis 10.10.1947 besucht auch Helene (Helli) Sandberg geb. Eckstein, seine spätere Ehefrau die Internatsschule.
Verschiedene Adressen in Uppsala

3.11.1945 der ihn betreuende Hechaluz meldet ihn „arbeitslos“ bei der staatlichen Ausländerkommission
11.7.1945 – 6.3.1946 Internatsschule von Jüdische Gemeinde, Hälsingstrand, Korsnäs. Arbeitet in der Werkstatt der Schule
Dann wieder in Uppsala gemeldet
22.7.1946 – 31.7.1946 Internatsschule von Jüdische Gemeinde, Hälsingstrand, Korsnäs
15.10.1949 Heirat mit Helene (Helli) Eckstein

4.6.1954 Einbürgerung als schwedischer Staatsbürger gemeinsam mit Frau Helene
29.5.1967 Scheidung von Helene (Helli) Eckstein
4.10.1970 Zweite Ehe der Ex-Frau Helene mit Karl Stig Sandberg
22.9.1972 Tod in Upplands Väsby
Gedenken
Beisetzung von Fritz, seine Ehefrau, seine Tochter und Schwiegersohn auf dem Södra Judiska begravningsplatsenStolperstein
7.10.2020 Page of Testimony für die Mutter Paula von ihrer Enkeltochter Marianne Wolff Wilensky
Quellen
Preußische Verlustlisten vom 23.9.1916 und 5.2.1918
Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Wolff__Fritz_Walter.pdf
Schweden, Haushalte-Untersuchungsbücher, 1840-1947 – Fritz Walter Wolff
Ich danke Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung bei Erstellung der Biografie