Meier Walter

Benjamin Ben Shlomo Walter Meier

*10.8.1907 in München-Gladbach; ✡ 4.12.1996 in Malmö

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos; schwedisch

Religion jüdisch

Vater Samuel Meyer *18.5.1863 in Weener

die Eltern

Mutter Elise Klein *1.1.1877 in Rheydt

Onkel Rabbi Dr. Siegfried Klein *31.12.1882 in Rheydt; ✡1944 in Auschwitz

Tante Meta Klein *21.5.1885 in Rheydt; ✡2.11.1968 in Vevey, Waadt, Schweiz

Geschwister

Halbschwester aus der ersten Ehe des Vaters mit Bertha Eichelberg (Marburg; ✡1904)

Estella Meyer *28.4.1895 in Marburg; nach April 1942 in Izbica; oo Alfred Rosenberg (*1888 in Münster)

Beruf Landarbeiter

Adressen München-Gladbach; Freienstein; Hässleholm; Helsingborgs Gustav Adolf; Malmö

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Onkel Siegfried Klein – seit 1919 Rabbiner der SG Düsseldorf –bekleidete zahlreiche Ämter und Funktionen, u.a. Vorstand des Rabbinerverbandes, Verbandsvorsitz der JJV (Jugendvereine), Vorstand des RjF und des Makkabi in Düsseldorf

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

Hachschara auf Gut/Kibbuz Freienstein

Walter Meier vermutlich 1938 in den Kibbuz Freienstein

Besitzer des Gutes war der Berliner Bankier Dr. Günther Jaffe, der nach dem Konkurs der Privatbank Jaffe mit seiner Familie von Berlin nach Freienstein zog.

10.7.1937 Eröffnung des Hachscharabetriebs in Freienstein in Trägerschaft des zionistischen Pfadfinderbundes Makkabi Hazair

10.7.1938 Feier des einjährigen Bestehens

10.11.1938 der Hof wird im Novemberpogrom überfallen, ein kleinerer Brand kann rasch gelöscht werden; Jaffe als Lagerleiter und 20 Männer über 17 Jahren werden verhaftet und in das KL Sachsenhausen verbracht. Jaffe wird am 12.12.1938 entlassen, der Hof wird arisiert. Jaffe flieht am 15.3.1939 mit seiner Familie nach Caracas, Venezuela, zu seinem Bruder dem renommierten Pathologen Prof. Rudolph Jaffe.

10.11.1938 Verhaftet im Novemberpogrom,

„Schutzhaft“ in Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11301

12.12.1938 Entlassung mit der Freienstein Gruppe aus dem KL Sachsenhausen

Nach Auflösung des Hofes gehen die meisten Chaluzim zur Hachschara nach Dänemark und Schweden.

Schwedische Haushaltsbücher

20.4.1940 aus Deutschland Attarp, Högseröd, Malmöhus

27.11.1941 nach Attarp bei Hässleholm, wo sich ein Hachschara-Ausbildungszentrum in Trägerschaft der „Stiftelsen för lantbruksutbildning“ (dt. Stiftung für landwirtschaftliche Ausbildung) befand

27.2.1942 angemeldet von Vadensjö  in Högseröd, Malmöhus, Skåne, bis 16.4.1943

Das jüdische Altenheim in Rheydt

Bewohner des Jüdischen Altenheim in Rheydt ca 1940, Elise und Samuel Meyer in der dritten Reihe, 5. und 6. von rechts, Heimleiterin und Tante Meta Klein vorn mittig im Korbstuhl Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach

1939 Umzug der Eltern Meyer in jüdische Altenheim in Rheydt; Heimleiterin ist Tante Meta Klein, die Schwester der Mutter

Jüdisches Altenheim in Rheydt, 1966; Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach

24.7.1942 Räumung des jüdischen Altenheims in Rheydt;  der letzte Transport nach Theresienstadt war zugleich der größte. Von den 120 Personen aus Mönchengladbach kamen 62 aus dem Altersheim in Rheydt.

Beide wurden am 25. Juli 1942 ab Düsseldorf in das Ghetto Theresienstadt verschleppt und von dort am 21. September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka transportiert und ermordet.

25.7.1942 Die Eltern Samuel und Elise Meyer und Schwester Meta als Heimleiterin von Düsseldorf nach Theresienstadt

21.9.1942 Deportation der Eltern von Theresienstadt nach Treblinka

1 Million Dollar für 1200 Juden- der Freiheitstransport nach St. Gallen

5.2.1945 Tante Meta Klein als einzige Überlebende aus dem Altenheim mit dem einzigen Freiheitstransport E.W. aus dem Ghetto Theresienstadt (Zugnummer 182 T) über Konstanz nach Kreuzlingen und weiter nach St. Gallen in der Schweiz.

7.2.1945 Ankunft in St. Gallen zunächst im Schulgebäude im Hadwig untergebracht

Verlegung von Meta Klein zur Quarantäne in Belmont

Gedenken

6. Dez. 1996 Beisetzung von Walter Meier auf dem Friedhof Ostra Kyrkogarden, Malmö

3.1.1998 Pages of Testimony für Samuel und Elise Meyer von Alex Salm

20. 3.2006 sechs Stolpersteine für die Eltern, Schwester Estella und Schwager sowie deren Kinder in Marburg (Neuverlegung im Dezember 2016)

Foto: Stadtarchiv Mönchengladbach

13.12.1921 Stolperschwelle vor dem ehemaligen Jüdischen Altenheim in der Friedrich-Ebert Straße 82-84 (1942 Horst-Wessel-Straße)

Quellen

Gedenkveranstaltung vor dem ehemaligen jüdischen Altenheim in der Friedrich-Ebert-Straße 82-84

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4092016

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4093984

https://www.moenchengladbach.de/fileadmin/user_upload/Stadtarchiv-Stadtgeschichte/Stolpersteine/Stolperschwelle_Fr.-Ebert-Str._82-84.pdf

https://www.moenchengladbach.de/de/stolpersteine

http://gedenkbuch-duesseldorf.de/memory-book/klein-siegfried/?_sfm_name=Klein

https://www.geschichtswerkstatt-marburg.de/projekte/rosenb.php

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/TT420725-23.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5063187

Schweden, Haushalte-Untersuchungsbücher, 1840-1947 – Walter Mejer

https://www.myheritage.de/research

http://freienstein-pommern.de/

https://www.ushmm.org/online

https://collections.yadvashem.org/en/photos/collection/13069463

Peter Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=3319765

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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