Gutmann Zipora

Zipora Gutman

*26.5.1920 in Burgpreppach; ✡ 24.9.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Meier Max Gutmann *13.1.1876 in Kleinsteinach ✡ 9.9.1926 in Burgpreppach

Heirat der Eltern 27.9.1909

Mutter Amalia Emanuel *7.1.1884 in Fulda; ✡10.10.1945 in Utrecht

Geschwister

Betty Gutmann *8.4.1914 in Burgpreppach; ✡1997; oo Jonni Ullmann

Heinemann Elhanan Gutmann *13.12.1915 in Burgpreppach; ✡ 26.5.2000 in Jerusalem

Sara Gutmann *11.4.1916 in Burgpreppach; oo Loewy

Leo Eliezer Gutmann*31.7.1923 in Burgpreppach; ✡1.6.1989 in Jerusalem

Beruf

Adressen Burgpreppach; Fulda, Am Stockhaus 10; Enschede

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

1925 Vater Meir geht nach 17 Jahren als Lehrer am Israelitischen Präparandenschule „Talmud Thora“ in Burgpreppach wegen Berufunfähigkeit mit 49 Jahren in den frühen Ruhestand

9.9.1926 Vater Meier erliegt einem Schlaganfall in Burgpreppach

Die Witwe zieht mit ihren fünf Kindern zurück nach Fulda

Bruder Heinemann ist Mitglied des Esra, orthodoxer jüdischer Jugendbund (1919-1933)

17.5.1939 Mutter Amalie und Schwester Sara in Fulda bei Minderheiten-Volkszählung

Alijah Beth auf der SS DORA

Bruder Elhanan Gutman berichtet über die Zeit nach 1933:

„I did not finish school because of the rise of the Nazis. At the age of 17 I was sent to the Czech Republic (Bratislava, Pezinoka) to study in a yeshiva and learn carpentry. The Nazis did not allow me to return to Germany, so I traveled through Austria, Switzerland, France and the Netherlands to be trained in the organization of the Agudat Israel workers‘ movement. After many difficulties we sailed in July 1939 from the port of Rotterdam [Amsterdam].“

Juli 1939  Bruder Elhanan mit 76 Werkdorpern nach Amsterdam zur Alija Beth auf der SS DORA

15./16.7.1939 Boarding mit 183 Chaluzim in Amsterdam auf der zur Alija Beth von den Mossad-Agenten Jehuda Berginski, Gideon Ruffer und Shmarya Tzameret gekauften SS DORA nach Palästina

12.8.1939 Ankunft der SS DORA in Palästina; die Chaluzim werden am Strand von Shefayim in der Nähe von Tel Aviv mit Booten illegal ins Land gebracht

29.9.1939 Schwester Sara bei britischem Zensus in Hendon

Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede

Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten Beltmann entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede,  Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.

3.2.1939 Zipora Gutmann emigriert nach Enschede; sie schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre

1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung der Bauern.

22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.

10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden in der Holzschuhmacherwerkstatt von Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet.

Der Kibbuz wurde 1943 aufgelöst.

Mehrere der Untergetauchten wurden aufgespürt oder verraten. Weniger als die Hälfte der Chaluzim von Twekkelo überlebten die Besatzung.

14.9.1943 Zipora Gutmann aus Enschede ins Durchgangslager Westerbork interniert; Unterbringung in der Strafbaracke 67; dieses Vorgehen war obligatorisch für geschnappte „onderduiker“; ebenso zur Strafe wurden sie auf den nächsten, jeweils Dienstags abgehenden Transport gesetzt.

21.9.1943 Zipora aus Westerbork nach Auschwitz deportiert

24.9.1943 Tod in Auschwitz

Gedenken

24.5.1999 Pages of Testimony für Zipora von Bruder Elchanan Gutmann

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de882857

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://danielabraham.net/tree/related/dora/

https://www.alemannia-judaica.de/burgpreppach_jahresberichte.htm#%C3%9Cber%20Lehrer%20Max%20Gutmann%20(geb.%201876%20in%20Kleinsteinach,%20Lehrer%20in%20Burgpreppach%20seit%201908,%20gest.%201926)

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130299632

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch

http://sjoel-enschede.nl/s/b/hachsjara.asp

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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