
Ilse Birnbaum
*26.7.1921 in Berlin; ✡ 16.10.1999 in Amsterdam
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch; „Mischling“
Vater Rudolf Birnbaum *9.5.1885 in Oppeln ; ✡16.2.1970 in Amsterdam
Heirat der Eltern 15.5.1915 in Berlin; sog. „Mischehe“
Mutter Katkarina Käthe Wegner *12.7.1887 in Berlin; ✡ 1
Geschwister
Margot Birnbaum *6.3.1923 in Berlin; oo Moshe Shabu
Beruf Landarbeiterin
Adressen Berlin; London; Amsterdam; Elden; Tel Aviv
Partner
verlobt mit Ernst Cosmann *22.5.1920 in Elberfeld; ✡ 17.1.1944 in Auschwitz
Heirat 11.8.1946 in Tel Aviv mit David Mandelbaum *21.5.1922 in Niwka, Sosnowiec; ✡11.2.2012 in Kfar Saba
Kinder
Chaya Mandelbaum; oo Ravinsky
Weiterer Lebensweg


20.6.1916 Vater Rudolf Birnbaum, Grenadier der 12. Kompagnie, Grenadierregiment 7, gemeldet als „leicht verwundet, bei der Truppe“
1.2.1934 Flucht des Vaters nach Amsterdam
9.9.1937 die Mutter und Schwester Margot folgen nach Amsterdam
5.5.1938 Ilse mit dem Vater von London kommend nach Amsterdam; zuvor war sie vermutlich zur Schulausbildung in London

Kibbuz Elden
15.3.1941 Nach Abschluss der Umschulung in Gouda nach Elden,
Kibbuz Elden im Huize Voorburg, Drielse Dijk war im Besitz der Familie Kahn
gehörte zur „Deventer Vereniging tot vakopleiding“
Juni 1941-Oktober 1942 für Chaluzim mit abgeschlossener Hachschara und Palästinazertifikat

10.5.1941-4.10.1942 Ernst Cosmann Madrich (Jugendleiter) in „Huize Voorburg“ Hier hatte er den Rufnamen Erco.

Oktober 1942 Auflösung aller jüdischer Arbeitslager
4.10.1942 Razzia im Huize Voorburg, Verhaftung von 36 der 40 Chaluzim in Elden und Verbringung ins „Polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork“, dazu zählen auch der Leiter von Huize Voorburg Ernst Cosmann, Kurt Pollack aus Bochum, Rosa Kratzer aus Dortmund und ihr Verlobter Gerd Sternlicht (*16.7.1924); Leo Goldschmidt (*26.7.1924) und Verlobte Clara Helena Leefsma (*15.9.1924)
4 Chaluzim bleiben zum Aufräumen zurück.

14.9.1943 der Verlobte Ernst Cosmann mit der Gruppe der über 20-jährigen Chaluzim deportiert von Westerbork nach Ausschwitz.
17.1.1944 Tod von Ernst Cosmann in Auschwitz -Monowitz III wegen totaler Erschöpfung („uitputting“ laut Angabe des überlebenden Chaluz Arnold Erlanger)


Die Familie Rudolf Birnbaum überlebt als „Mischehe“ in Amsterdam
März 1943 Chaluzim von Antwerpen in einem großen Militär-LKW-Konvoi nach Marseille. Mitten in der Nacht erreichte der Konvoi ein Feld in der Nähe von Marseille, wo Mitglieder der „Bricha“ und Abgesandte des „Mossad für Aliyah Bet“ warten. Nach Erhalt des Befehls fahren die Lastwagen in die Stadt ein und setzten die illegalen Einwanderer in einem französischen Flüchtlingslager ab, von wo aus sie mit französischen Armeebooten zum Hafen von „La Ciotat“ transportiert wurden, 30 km östlich von Marseille. Dort gingen sie an Bord der von der Haganah gecharterten SS TEL HAI.
17.3.1946 am Abend Abreise auf der SS TEL HAI mit 743 Menschen an Bord, davon 736 illegale Einwanderer darunter etwa 300 NOHAM Mitgliedern, etwa 60 vom Gehringshof und aus Bergen-Belsen Die Überfahrt ist stürmisch, das Schiff muss in Bonifacio/Korsika und auf Kreta einen schützende Hafen suchen

Ebenfalls auf der TEL HAI David Mandelbaum, der spätere Ehemann

28.3.1946 Ankunft in Haifa auf der SS TEL HAI mit Ella Birnbaum *1926
Nach wenigen Tagen werden die internierten Ma’apilim aus Athlit entlassen, nachdem sich die Britische Protektoratsbehörde ein letztes Mal überreden lässt, die Zahl der Ma’apilim auf die ausstehenden Zertifikatskontingente anzurechnen.
11.8.1946 Heirat in Tel Aviv mit David Mandelbaum
20.8.1958 Rückkehr nach Amsterdam
16.10.1999 Tod in Amsterdam an Krebs
Gedenken

Beisetzung auf dem Liberaal Joodse Begraafplaats Gan Hasjalom, Hoofddorp, Amsterdam
Quellen
Preußische Verlustlisten vom 20.6.1916, Seite 13005
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130260202
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Birnbaum%201921%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Wegner%201887%22%7D
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.joodsmonument.nl/en/page/137623/haimer-s-esch