Berlowitz Norman

Erich Berlowitz

*1.5.1909 in Posen; Überlebender; ✡ ?

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Heiman Salomon Berlowitz *18.1.1874 in Posen; ✡28.1.1940 in Elblag

Heirat der Eltern 10.10.1907 in Gnesen

Mutter Bertha Löwenthal *29.5.1879 in Gnesen; ✡ 26.3.1934

Zweite Ehe des Vaters

Stiefmutter Gertrud Arend *24.9.1891 in Thörichthof, Marienburg

Geschwister

Sidonia Siddy Berlowitz *13.10.1910 in Posen; oo 1940 Paul Reis (evt. Bruder Hans Reis *11.4.1918 in Lübeck; Gut Winkel)

Alfred Abraham Berlowitz/Barlev *1914; ✡1974; oo Yael Levin

Halbbruder aus zweiter Ehe des Vaters

Samuel Berlowitz *15.1.1934 in Elbing

Cousin Kurt Berlowitz *27.4.1921 in Tilsit; Marienwerder; Rüdnitz, Gut Wecker

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Posen; Berlin; Weimar; Neuendorf; Surrey

Heirat Mai 1949 in Surrey Diana Moulder

Kinder –

Weiterer Lebensweg

8.3.1916 Umzug der Familie nach Berlin

23.7.1934 Ankunft von Bruder Alfred in Tel Aviv

23.7.1935 Schwester Siddy als Köchin in das Israel. Altersheim Leipzig

8.9.1936 Alija von Schwester Siddy ; Einreise in Haifa mit Hechaluz-Arbeiterzertifikat Kategorie C/LS Erich Berlowitz zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf

Novemberpogrom in Neuendorf

9./10.11.1938 Lehrgut Neuendorf im von den Nazis inszenierten Novemberpogrom  von SA-Trupp überfallen; Mitarbeiter wie der Madrich Max Joseph und alle Chaluzim über 20 Jahre verhaftet und in das KL Sachsenhausen in Oranienburg verschleppt; „Schutzhaft“ in Sachsenhausen ; die jüngeren wie  Günter Riese, Kurt Gumpel sowie die Frauen und Mädchen (u.a. Eva Oppenheim) bleiben verängstigt zurück; das Lager wird fünf Tage lang von Wachen abgeriegelt.

Erich Berlowitz mit etwa 40 Bewohnern verhaftet und im KL Sachsenhausen interniert; Häftlingsnummer 12252

Betriebsleiter Alex und Frau Erna Moch entkommen nach London; Moch beschafft 150 britische Visa; mit diesen Einwanderungsgenehmigungen erreicht er beim Kommandanten von Sachsenhausen die Freilassung in Sachsenhausen internierten Chaluzim mit der Auflage, Deutschland unmittelbar zu verlassen.

29.12.1938 Entlassung von Erich Berlowitz mit den Neuendorfern aus dem KL Sachsenhausen

Moch begleitet die Chaluzim nach England. Zusammen mit Leonore Goldschmidt gründete er das Farm Institute, Tythrop House in Oxfordshire für etwa 200 jüdische Chaluzim, davon etwa 100 aus Neuendorf.

Tythrop House Agricultural Training war nur als Zwischenlösung eingerichtet, da das eigentlich lange geplante Hachschara Projekt, das Farm-Siedlungsprojekt von Alvin Johnson in North Carolina, sich verzögerte. Johnson war Direktor der New School for Social Research, eine Universität, New York City.

29.9.1939 Erich Berlowitz bei britischem Census mit ca 200 Chaluzim in Tythrop House

17.5.1939 Vater, Stiefmutter Gertrud, Halbbruder Samuel in Elblag bei Minderheiten-Volkszählung

17.3.1943 Halbbruder Samuel auf dem 4. Großen Alterstransport von Berlin nach Theresienstadt, vermutlich mit seinem Onkel Max Berlowitz (*27.5.1879-1944)

8.5.1945 Befreiung des Halbbruders in Theresienstadt

6.3.1948 Einbürgerung von Erich Berlowitz im United Kingdom

11.8.1948 als Landarbeiter auf der Rydinghurst Farm in Cranleigh, Surrey

Halbbruder Samuel nach England

Quellen

Veränderungsmeldungen des KL Sachsenhausen 1.7-31.12.1938; Arolsen Archives

Inhaftierungsdokumente des KL Sachsenhausen 30.11.1938 -18.1.1939; Arolsen Archives

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129819288

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/66570438

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5018774

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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