Nussbaum Anneliese

Anneliese Nussbaum

*9.5.1928 in Minden; ✡ 18.3.2009 in Radstock, Somerset

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Dr. med. Robert Nussbaum *30.5.1892 in Straßburg; ✡15.4.1941 in Sachsenhausen

Mutter Dora Quirin *10.4.1894 in Dresden; ✡6.11.1944 in Minden

Großvater Moritz Nussbaum *1854 in Warburg; Gymnasiallehrer in Straßburg; ✡ 1924

Geschwister

Heinrich Nussbaum *22.3.1924 in Minden; ✡30.8.2009

Günter Nussbaum *28.5.1925 in Minden; ✡26.4.1981 in Mendip, England

Cousin Peter Scholl-Latour *9.3.1924 in Bochum als Peter Scholl; ✡16.8.2014

Beruf

Adressen Minden, Steinstraße 9

Heirat  Lickiss

Kinder drei

Weiterer Lebensweg

1914-1918 Vater Robert als Einjährig-Freiwilliger Unterarzt; zuletzt in Festungslazarett Straßburg

1923-1933 Vater Robert Stadtarzt in Minden

Frühjahr 1937 wiederholte gerichtliche Anklagen; Zuchthausstrafe für drei Jahre

14.7. 1937 Vater in „Schutzhaft“

22.6.1939 Bruder Günter mit Kindertransport nach England, organisiert über das Büro Grüber in Berlin

Der evangelische Pfarrer Heinrich Grüber (1891–1975) richtete im Auftrag der Bekennenden Kirche im Dezember 1938 eine „Hilfsstelle” ein zur Unterstützung bei Emigration und Organisation der Kindertransporte. Bei der zwingenden Zusammenarbeit mit der Gestapo hatte er auch Kontakt zu Adolf Eichmann und dessen Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Wien. Das Berliner Büro verfügte über Mitarbeiter in 20 weiteren deutschen Städten.

19.12. 1940 Auflösung des Büros durch die Gestapo. Grüber wurde verhaftet und ins Konzentrationslager Sachsenhausen verschleppt. Sein Stellvertreter, Pfarrer Werner Sylten, musste das Büro auflösen. Danach wurde auch er ins Konzentrationslager Dachau verbracht und ermordet. 1964 Heinrich Grüber als „Gerechter unter den Völkern” durch den Staat Israel geehrt.

10.8.1939 Anneliese Nussbaum mit dem 28. England-Kindertransport über Hoek van Holland nach Harwich

14.2.1941 Entlassung des Vaters aus dem Zuchthaus Münster; sofortige „Schutzhaft“

17.3.1941 Einweisung des Vaters in das KL Sachsenhausen, Häftlingsnummer 36962

15.4.1941 Tod des Vaters im KL Sachsenhausen „Herz-Kreislaufschwäche, Brustfellentzündung“

10.5.1943 -16.5.1944 Mutter Dora ein Jahr infolge Denunziation im Gefängnis

6.11.1944 Tod der Mutter Dora durch Bombenangriff auf ihr Haus in der Steinstraße 9 in Minden

Gedenken

2013 Stolperstein für Dr. Robert Nussbaum in Minden, Steinstraße 9

Das AWO-Seniorenzentrum in der Brüderstraße in Minden ist nach Robert Nussbaum benannt

Quellen

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Nu%C3%9Fbaum

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de938008

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130632638

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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