Siegbert Schulmann
*1.2.1921 in Wallerstein; ✡ 16.4.2000 St. Louis Park, Hennepin, Mineapolis
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ludwig Schulmann *30.1.1880 in Mönchsroth; ✡nach April 1942 Piaski
Mutter Netty Neuburger *8.4.1891 in Ichenhausen; ✡nach April 1942 Piaski
Großonkel Salomon Schulmann *1845
Onkel/Tante
Josef Schulmann *27.10.1871 in Mönchsroth; 29.12.1941; oo Ida Cohn
Bertha Schulmann *19.12.1874 in Mönchsroth; ✡15.12.1942 Theresienstadt
David Schulmann *18.1.1877 in Mönchsroth; Riga Jungfernhof; oo Martha Veilchenblau
Leopold Schulmann *6.3.1884 in Mönchsroth; ✡ 10.6.1916 im WK I
Geschwister –
Beruf Landwirtschaftlicher Arbeiter
Adressen Wallerstein, Hauptstraße 185; Stockholm
Heirat Mai 1948 in USA mit Ellinor Kahanoff/Kay *1925; ✡10.12.1974 USA
Kinder vier
Diane Schulmann *29.10.1952; oo Londy
Scott Philipp Schulmann *8.2.1957; ✡12.2.2008
Weiterer Lebensweg

Vater Lazarus im WK I Wehrmann der 7. Kompagnie des 12. Infanterieregements „Neu Ulm“; er wird in den Bayerischen Verlustlisten als „leicht verwundet“ gemeldet am 2.10.1914 und 4.3.1915 und als vermisst am 2.8.1918
10.6.1916 Onkel Leopold kriegsgefallen, Soldat der 7. Kompagnie des Bayerischen Infanterieregimentes 12. In Mönchsberg im Chorraum der Klosterkirche St. Peter und Paul auf dem Gefallenendenkmal des 1. Weltkrieges sind mit Simon Mayer und Leopold Schulmann zwei jüdische Gefallene genannt.

26.2.1925 Artikel in der Zeitschrift „Der Israelit“ über den Großonkel Salomon Schulmann
Novemberpogrom 1938
In Mönchsroth wurden die Familie Levite und Tante Frieda Schulmann von SA-Männern überfallen, Geschäfts- und Wohnungseinrichtung wurden geplündert und verwüstet, noch verbliebenes Synagogeninventar entwendet.
17.5.1939 beide Eltern in Wallerstein, Hauptstraße 185 bei Minderheiten-Volkszählung
Der BACHAD Kibbuz in Halmstadt
Oktober 1938 Salomon Adler-Rudel von London an Emil Glück in Stockholm, ob möglichst bald eine orthodoxe Hachschara in Schweden gegründet werden kann um die deutschen Chaluzim aus Italien herauszuholen. (Adler Rudel war 1936 bis 1945 Repräsentant der deutschen Juden in internationalen Organisationen und Administrator des Central British Fund for German Jewry (CBF) in London, Emil Glück Leiter der Hachschara in Schweden)
1939 Siegbert Schulmann nach Halmstad in Schweden
Herbst 1939 die Villa des Kibbuz brennt aus; das Zentrum mit Hilfe anderer Komitees wiederaufgebaut.
1940 lebten in Halmstadt etwa 20 Chawerim des BACHAD

23.5.-2.6.1947 Siegbert Schulmann auf der SS GRIPSHOLM mit einer großen vom HIAS finanzierten Gruppe von Göteborg nach New York
Letzte Wohnadresse Halmstad; Ziel New York, Cousin Georg Shapiro
Deportation nach Riga
29.11.1941 Onkel David mit Frau Martha und Tochter Frieda Schulmann (*1931) auf dem Transport von Nürnberg nach Riga-Jungfernhof. Alle drei kommen in Riga um
Deportation nach Piaski
3.4.1942 Deportation der Eltern mit Tante Ida Schulmann geb. Cohn nach Piaski
Berta Schulmann (1874), David Schulmann (1877), Frieda Schulmann geb. Freimann (1875), Ludwig Schulmann (1880
Gedenken
–
Quellen
Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7373); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947