Cosmann Heinz

 *29.9.1924 in Elberfeld; ✡ 1988 in Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Walter Heinz Otto Cosmann/ Abraham Keren

Vater Fritz Cosmann, Dr. jur. *31.8.1881 in Recklinghausen; ✡17.10.1937 Bielefeld

Gymnasium Petrinum Matrikel Nr. 2436, ab Ostern 1891 bis Abitur Ostern 1900

Mutter Thekla Isacson *3. 7. 1890 in Enger; 17. 8 1939 Niederlande; Flucht nach England 1947 nach Palästina zu ihren Söhnen; ✡15. 8. 1977 Kibbuz Dovrat Israel

Onkel

Oscar Cosmann *3.1.1884, Petriner Nr.2591; Tod in Ausschwitz nach 28.10.1942

Erich Cosmann *9.11.1885 Petriner Nr.2598; ✡ 14.11.1942 Suizid in Wiesbaden

Otto Cosmann *3.1.1874 Petriner Nr. 2040; ✡ 18.1.1963

Geschwister

Ernst Cosmann* 22.5.1920 in Elberfeld

Werner Cosmann/ David Keren*22.11.1922 in Elberfeld;

Beruf Jugendleiter in Huize Voorburg, Elden

Adressen Elberfeld; Bielefeld; Bremen; Landwerk Halbe; Elden,

Heirat Kalifa

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

Bruder Werner Cosmann in das Hachscharalager der Jüdischen Jugendhilfe Berlin Gut Wecker bei Rüdnitz, an der Bahnlinie Berlin–Eberswalde in der Nähe des Bahnhofs. Das Gut Wecker war das erste Vorbereitungszentrum für die Aliyah-Jugendlichen.

1936 -1938 Bruder Ernst im Hachschara-Lager Landwerk Halbe des Jüdischer Pfadfinderbund Makkabi-Hazair

9.6.1938 Passausstellung für Werner Cosmann in Bielefeld

1938 Werner Cosmann flüchtet in die Niederlande

Die Brüder Werner und Heinz in der Jugend-Aliyah im Paviljoen Loosdrechtsche Raade

15.8.1938 Einreise von Werner in Haifa, Palästina mit Studentenzertifikat  B (III)

29.12.1938 Flucht von Bruder Ernst in die Niederlande

Kindertransport

4.1.1939 Heinz mit dem Kindertransport Berlin- Hannover- ab Bielefeld nach Amsterdam

4.1.1939 in Amsterdam wurden drei Gruppen gebildet

– Dommelhuis Eindhoven nur Jungen

– Losser K.L. Smitoord nur Mädchen

– Zeehuis Bergen aan Zee gemischt Jungen und Mädchen

4.1.1939 Heinz Cosmann ins Zeehuis, Verspijckweg 5, Bergen (N-H)

22.3.1939 Ons Boschhuis, Arnhemschebovenweg 235, Driebergen-Rijssenburg

30.6.1939 Bondshuis N.P.B., Amersfoortsestraat 91, Soesterberg

19.7.1939 Quarantine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam

17. 8 1939 Mutter Thekla emigriert nach London mit Aufenthalt in den Niederlanden

2.11.1939 Heinz Cosmann im Achterklooster, Hoogstraat 79, Rotterdam

20.10.1939 Werner Cosmann in Rheden angemeldet

Jeugdalijah

Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam die Hachschara Zentren in Mijnsheerenland und „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte.

Mijnsheerenland

Ab 1939 bestand parallel der Jugendalija Hof van Moerkerken in Mijnsheerenland für unter 15-Jährige.

Wegen des Räumungsbefehls für alle Juden in den Küstenregionen musste Mijnsheerenland am 16.10.1940 geschlossen und 25 Chaluzim in Loosdrecht untergebracht werden

Het Paviljoen Loosdrechtse Rade

21.11.1939 Heinz Cosmann in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“

In der Schreinerwerkstatt
Schreinerlehrlinge in Loosdrecht; von links
Rolf Rosenthal, Itsche Teitelbaum, Arthur Dancygier, Manfred Ruebner, Heinz Cosmann, Manfred Paul

Nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 10. Mai 1940 wurde die Bewohner kurzfristig nach Alkmaar evakuiert. 99 Bewohner fanden hier Zuflucht.

Loosdrecht Juni 1942 Heinz Cosmann ganz links 2. von oben

Onderduiker

7.7.1942 Aufforderung an die Amsterdamer Juden, sich freiwillig zum „Arbeitseinsatz“ zu melden.

14./15.7.1942 Razzia in Amsterdam; Registrierung in Westerbork und Deportation nach Auschwitz

15.7.-15.8.1942 von den Madrichim Schuschu Simon und Menachem Pinkhof werden Verstecke für alle Jugendlichen gesucht.

12.8.1942 Erica Blüth erfährt beim Joodse Raad und übermittelt mit Codewort per Telefon, dass auch die Chaluzim aus Loosdrecht ins Kamp Westerbork gebracht werden sollen.  Die Madrichim Menachem Pinkhof und Schuschu Simon sowie Miriam Waterman beschließen, die 30 Jugendlichen mit Hilfe des Netzwerks von Joop Westerweel in Verstecken untertauchen zu lassen.

13.8.1942 Ankündigung von Pinkhof und Simon, dass alle Chaluzim im Verstecke gebracht werden. Die ersten werden noch am selben Abend weggebracht.

Von den 49 „onderduiker“ aus Loosdrecht (Chawe/rim/roth und Madrichim) konnten 34 gerettet werden!

Heinz Cosman wird von der Westerweel Groep nach Rotterdam geschleust.

Alija Beth auf der SS TEL HAI

März 1946 großer Militär-LKW-Konvoi der Jewish Brigade von Antwerpen nach Marseille. Mitten in der Nacht erreichte der Konvoi ein Feld in der Nähe von Marseille, wo Mitglieder der „Bricha“ und Abgesandte des „Mossad für Aliyah Bet“ warten. Nach Erhalt des Befehls fahren die Lastwagen in die Stadt ein und setzten die illegalen Einwanderer in einem französischen Flüchtlingslager ab, von wo aus sie mit französischen Armeebooten zum Hafen von

Von „La Ciotat“ transportiert wurden, 30 km östlich von Marseille.  Dort gingen sie an Bord der von der Haganah gecharterten SS TEL HAI.

17.3.1946 am Abend Abreise auf der SS TEL HAI mit 743 Menschen an Bord, davon 736 illegale Einwanderer darunter etwa 300 NOHAM Mitgliedern, etwa 60 vom Gehringshof und aus Bergen-Belsen Die Überfahrt ist stürmisch, das Schiff muss in Bonifacio/Korsika und auf Kreta einen schützenden Hafen suchen

28.3.1946 Ankunft in Haifa auf der SS TEL HAI

Nach wenigen Tagen werden die internierten Ma’apilim aus Athlit entlassen, nachdem sich die Britische Protektoratsbehörde ein letztes Mal überreden lässt, die Zahl der Ma’apilim auf die ausstehenden Zertifikatskontingente anzurechnen.

Gedenken

Grabstein auf dem Dovrat Ahuzat Barak Common Cemetery

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de904167

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Walter-Heinz-Otto Cosmann (born 29 September 1924)

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/33121/ernst-cosman

https://collections.arolsen-archives.org/archive/130275455/?p=1&s=Cosmann%201920&doc_id=130275455

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/33121/ernst-cosman

https://de.wikipedia.org/wiki/Landwerk_Halbe

F. van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers gedurende de oorlogsjaren 1939-1945 (Mijnsheerenland s.a.) 184, 187, 212

https://eservice2.gkd-re.de/selfdbinter320/DokumentServlet?dokumentenname=545-75fieldDokument1.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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