
Hartog Harrie van Gelder
*27.4.1916 in Amsterdam; ✡31.3.1944 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit Niederlande
Religion jüdisch
Vater Meijer van Gelder *16.9.1880 in Amsterdam; ✡23.7.1943 Sobibor
Heirat der Eltern 25.9.1913 Amsterdam
Mutter Geertruida Workum *21.7.1887 Amsterdam; ✡23.7.1943 Sobibor
Geschwister
Henrietta van Gelder *23.10.1917 Amsterdam; ✡23.7.1943 Sobibor; oo Herman Granaat
Anni van Gelder *9.3.1920 Amsterdam; ✡16.7.1943 Sobibor
Beruf Verkäufer (Lederwaren), Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Amsterdam; Beverwijk/Velsen; Loosdrecht
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg

3.5.1935 Bei der Militärmusterung : „Tauglich“
1939 als Soldat stationiert in Driebergen und war den Jugendlichen in Loosdrecht in Erinnerung, da er immer an den Gottesdiensten in der „Synagoge“ Driebergen in Uniform mit Gebetsmantel drüber teilnahm.
Nach der Entlassung aus der Armee geht er zur Hachschara in das von der Misrachi Dath Waäretz betriebene religiös geprägte Lager in Beverwijk.
Jeugdalijah
Im Jahre 1939 eröffnete die Jeugdalijah in Amsterdam die Hachschara Zentren in Mijnsheerenland und „Het Paviljoen Loosdrechtse Rade“, nachdem das Waisenhaus Vondelhof in Amsterdam diese Funktion verloren hatte.
Wegen des Räumungsbefehls für alle Juden in den Küstenregionen musste Mijnsheerenland am 16.10.1940 geschlossen und 25 Chaluzim in Loosdrecht untergebracht werden.
Auch Beverwijk muss wegen der „Küstennähe“ schließen
Het Paviljoen Loosdrechtse Rade
Hartog van Gelder in das Heim der Jugendalijah in Loosdrecht, „het Paviljoen“

Onderduiker
7.7.1942 Aufforderung an die Amsterdamer Juden, sich freiwillig zum „Arbeitseinsatz“ zu melden.
14./15.7.1942 Razzia in Amsterdam; Registrierung in Westerbork und Deportation nach Auschwitz
15.7.-15.8.1942 von den Madrichim Schuschu Simon und Menachem Pinkhof werden Verstecke für alle Jugendlichen gesucht.
12.8.1942 Erica Blüth erfährt beim Joodse Raad und übermittelt mit Codewort per Telefon, dass auch die Chaluzim aus Loosdrecht ins Kamp Westerbork gebracht werden sollen. Die Madrichim Menachem Pinkhof und Schuschu Simon sowie Miriam Waterman beschließen, die 30 Jugendlichen mit Hilfe des Netzwerks von Joop Westerweel in Verstecken untertauchen zu lassen.
13.8.1942 Ankündigung von Pinkhof und Simon, dass alle Chaluzim im Verstecke gebracht werden. Die ersten werden noch am selben Abend weggebracht.

Von den 49 „onderduiker“ aus Loosdrecht (Chawe/rim/roth und Madrichim) konnten 34 gerettet werden!
August 1942 Hartog van Gelder und die Brüder Turteltaub werden bei Familie Gramberg, Gastwirt, des Cafe-Restaurant „Het Witte Paard“ in der Heide zwischen Loosdrecht und Hilversum untergebracht.
3.9.1939 Der Bürgermeister schreibt die Untergetauchten zur Fahndung im Algemeen Politieblad aus.
Die Brüder Turteltaub werden mit der Bahn in ein von Philipp Rümke vorbereitetes Versteck nach Utrecht geführt
Oktober 1942 Hartog van Gelder wird in „Het Witte Paard“ gefasst; Wirt Gramsberg kam zeitweilig ins Gefängnis.
29.10.1942 Hartog van Gelder als Strafgefangener in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork
30.10.1942 Hartog van Gelder auf den nächsten jeweils dienstags abgehenden Transport nach Auschwitz gesetzt.
31.3.1944 Tod in Auschwitz
Gedenken

Hartog von Gelder steht auf der Loosdrecht-Gedenktafel
Quellen
Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998
Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945
Algemeen Politieblad, nr 35, 3 September 1942, 997, notice 1722
https://www.joodsmonument.nl/en/page/33103/hartog-isa%C3%A4c-van-gelder
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130291420
https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gelder%20Hartog%201916%22%7D