Ebertsheim Ursula

Ursula Ebertsheim

*4.1.1928 in Mannheim;

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Heinrich Ebertsheim *15.6.1886 in Mannheim; ✡ 14.8.1954 in Columbus, Ohio

Mutter Charlotte Silberstein *29.8.1900 in Berlin; ✡1998 in Columbus

Großvater Hermann Ebertsheim, Dr. jur. *15.10.1867; ✡ 1.10.1933 in Mannheim

Großmutter Johanna Ebertsheim-Süßer *28.7.1874 in Mannheim; ✡1.10.1933 Mannheim

Großvater Albert Silberstein *16.5.1863 in Gleiwitz; ✡31.10.1940 in Gurs

Geschwister

Heinz Wolfgang Ebertsheim/Harry Ebert *25.6.1925 in Heidelberg;

Lieselotte Ebertsheim *4.1.1928 in Mannheim; oo C. Kay

Beruf Schülerin

Adressen Mannheim, Große Merzelstraße 7

Heirat C. Kay

Kinder

Weiterer Lebensweg

1.10.1933 Tod beider Großeltern Ebertsheim (Gemeinschaftlicher Suizid?)

Vater Heinrich war promovierter Rechtsanwalt, dem der Doktortitel von der Juristischen Fakultät der Universität Freiburg aberkannt wurde

1937 Bruder Wolfgang war Schüler des Privaten jüdischen Internats Herrlingen; Flucht nach Italien

Novemberpogrom

10.11.1938 Verhaftung des Vaters als „Aktionsjude“

11.11.1938 Inhaftierung im KL Dachau, Häftlingsnummer 21491

Nov. 1938 Ursula Ebertsheim mit ihrer Zwillingsschwester Lieselotte nach Holland

30.11.1938 die Zwillinge kommen nach Bilthoven, Ursula zur Familie C. Boeke, Hobbemalaan 76 und Lieselotte zur Familie Ham, Hobbemalaan 54

Anschließend bei der Familie Mars

18.1.1939 Bruder Wolfgang nach Holland

März 1939 Frau Mars erkrankt, werden die Zwillinge bei Familie B. Waterman in Loosdrecht aufgenommen.

In dem daraufhin sich ergebenden Schriftwechsel äußert sich der Bürgermeister von Loosdrecht ablehnend zum dauerhaften Verbleib der Zwillinge bei Familie Waterman, da Frau Watermann aktives Mitglied Ortsgruppe Hilversum der Vereniging Vrienden der Sovjet-Unie (VVSU) ist

17.5.1939 Minderheitenzählung, beide Eltern in Mannheim, Große Merzelstraße 7 Besitzer des Hauses waren schweizer Juden; später wurde es zum Judenhaus

17.5.1939 Beide Großeltern Silberstein in Mannheim, Nietzschestraße 36 bei der Minderheitenzählung

20.6.1939 Vater Heinrich flüchtet nach England; Mutter Charlotte bleibt bei den greisen Eltern zurück

19.12.1939 Bruder Wolfgang in die Qurantäne Amsterdam Zeeburgerdijk 321; anschließend geht er zur Hachschara ins Werkdorp

Emigration in die USA

13.-25.4.1940 die Zwillinge Lieselotte und Ursula sowie Bruder Wolfgang auf der SS WESTERNLAND von Antwerpen nach New York; mit ihnen reist als Begleiter Gustav Hönlein, Lehrer, zuvor von 1937-1940 im Joodse Werkdorp Wieringermeer

 Vater Heinrich steigt in Southampton auf der SS WESTERNLAND zu

Deportation nach Gurs in der Wagner-Bürckel-Aktion

22.10.1940 Deportation der Mutter und der Großeltern Silberstein aus Mannheim, insgesamt 5600 Juden aus Baden, sowie 900 Juden aus der Pfalz und dem Saarland in das Internierungslager Gurs in der nicht besetzten Zone, Südfrankreich

Kurt Heilbronner, damals 15 Jahre alt, berichtet:

„Wir aus der Großen Merzelstraße wurden über Nacht in meiner Volksschule, der Pestalozzischule, untergebracht. Erst am nächsten Morgen wurden wir in Eisenbahnwagen 3. Klasse eingepfercht.“

31.10.1940 Tod des Großvaters im Lager Gurs

März 1941 Verlegung verschiedener Gruppen aus Gurs in andere Lager: Betagte Menschen kamen nach Noé, Schwerbehinderte nach Récébédou, Familien in das sogenannte ‚Familienlager‘ Rivesaltes. Auch Großmutter Meta kommt in das Lager Noé bei Toulouse

Verlegung der Mutter aus Gurs in das Auswandererlager bei Marseille

6.-13.6.1941 Charlotte Ebertsheim auf der SS EVANGELINE von Trinidad nach New York; ihre Mutter wohnt derzeit in „Toulouse“; Ziel ist Ehemann „Henry“ in New York

Gedenken

Quellen

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

Lisa Kay, in: Reflections by Jewish Survivors from Mannheim, 1990

Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

Ursula Ebertsheim (born 4 January 1928)

http://dokin.nl/surviving-children/Liselotte-Ebertsheim-born-4-Jan-1928

http://dokin.nl/surviving-children/Wolfgang-Ebertsheim-born-25-Jun-1925

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6461); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6552); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.gfh.org.il/eng/Archive

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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