
Hans Stern/Chanan Kochba
*23.7.1928 Bochum; ✡20.4.1948 in Palästina
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Friedrich Siegfried Stern, Dr. jur. *7.3.1899 in Schwerte; ✡?
Mutter Johanna Margalit Simmenauer *3.12.1902 in Herten; ✡4.7.1993
Onkel Bernard Simmenauer, Dr. jur. *14.3.1900 in Herten; Petriner Nr. 3761; oo Käthe Stein *3.9.1904 in Schwerte, später Leiterin des Roten Kreuz in Herten
Geschwister zwei
Gerald Stern *27.10.1930 in Bochum
Großvater Arnold Simmenauer *7.2.1872 in Myslowitz; ✡3.9.1926 in Herten
Großmutter Johanette Jenny Stein *27.4.1873 in Neuß ✡11.7.1929 Recklinghausen
Großvater Bendix Stern *22.10.1869 in Schwerte
Großmutter Sara Sophia Frankenberg *1864 in Nieheim/Höxter
Onkel/Tanten
Mathilde Simmenauer * Nov. 1898 in Herten; ✡16.1.1899 in Herten
Bernard Simmenauer *14.3.1900 in Herten; Petriner Nr. 3761; oo Käthe Stein *3.9.1904 in Schwerte, später Leiterin des Roten Kreuz in Herten
Lebensweg
Vater Fritz im 1. Weltkrieg schwer verwundet;

Meldung in den Preußischen Verlustlisten vom 23.9.1918
1912-1923 Mutter Johanna Simmenauer besucht das Lyceum in Recklinghausen
Kaufhaus Simmenauer in Herten

Großvater Arnold Simmenauer war Kaufhausbesitzer in Herten.

Nach dem Tod der Großmutter am 11.7.1929 erbten die Mutter Johanna und Onkel Bernhard das Kaufhaus. Bernhard Simmenauer hatte seine Kanzlei in Recklinghausen und war zugelassener Anwalt am Amtsgericht in Herne. Der preußische Innenminister entzieht ihm am 29. Mai 1933 die Zulassung als Rechtsanwalt, „weil er nichtarischer Abstammung ist und sich im kommunistischen Sinne betätigt hat.“
Onkel Bernhard war Vorsitzender der Zionistischen Vereinigung Ortsgruppe Recklinghausen. Er förderte aktiv die Hachschara und Jugendalija von Jugendlichen der Gemeinde.
Umzug der Familie Fritz Stern nach Berlin
Aberkennung des Doktortitels des Vaters durch die Universität Köln
Alija der Familien Stern und Simmenauer
8. 3.1936 Verkauf des Hertener Simmenauer-Kaufhauses an Brockmeier
9.11.1936 Alija der Simmenauers nach Naharia
1936 emigriert auch die Familie von Hans Stern nach Palästina.
Am 24.6.1939 erfolgt im Reichsanzeiger die Publikation der vollzogenen Ausbürgerung und Enteignung aller Familienmitglieder
Palästinakrieg 1947-1949
29.11.1947 Verabschiedung des UN-Teilungsplanes für Palästina
30.11.1947 erste lokale Kämpfe zwischen arabischen Milizen (u. a. der Armee des heiligen Krieges) und jüdischen Militärorganisationen wie der Hagana und Palmach
20.4.1948 Tod von Chana Kochba noch vor der Unabhängigkeitserklärung von David Ben-Gurion am 14.5.1948
Gedenken
Grabstein für die Großeltern Arnold und Johanna Simmenauer auf dem jüdischen Friedhof Recklinghausen, Nordcharweg; Grabinschrift in deutsch: Dauerhafter als Stein und Erz sind ihre guten Werke
Beisetzung von Chanan Kochba auf dem Friedhof Nebi Joshua
Quellen
Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 233
Jan Henning Peters, Jüdische Schüler am Gymnasium Petrinum in Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd 88/89, 1989/1990
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Hans-Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, Herten 1998
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch, Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2.2020 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/)
Preußische Verlustlisten vom 23.9.1918