Rothschild Johanna

Johanna Rothschild

2.4.1911in Frankfurt; ✡ 16.7.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Hugo Naftalie Rothschild *14.2.1876 Frankfurt; ✡ 25.6.1934 in Haarlem

Heirat der Eltern in Rodheim, Friedberg 5.4.1908

Mutter Betty Mayer *8.7.1881 in Rodheim; ✡ 23.7.1943 in Sobibor

Geschwister

Jacob Rothschild; ✡?

Bartel Rothschild; ✡?

Beruf Hauswirtschaftliche Praktikantin; Köchin

Adressen Frankfurt; Etten; Amsterdam; Franeker

Heirat 4.11.1936 in Amsterdam mit Bernard Noach Loopuit *17.10.1894; ✡ 1943 Sobibor

Kinder

Chawa Margot Loopuit *14.11.1937 in Amsterdam; ✡?; Jehuda Dinner (Jehuda war der Sohn von Jozef Zwi Dinner und Rivka Nordheim, beide Chaluzim aus Franeker)

Betty Hadassa Loopuit *4.8.1939

Weiterer Lebensweg

1933 Flucht der Familie aus Frankfurt in die Niederlande

Umzug nach Amsterdam, Waalstraat 41 aus Etten/Leur kommend; dort bestand das Boschhuis, das Ferienhaus des Jüdischen Waisenhaus von Rotterdam, welches von Januar bis April 1939 für Flüchtlingskinder zur Verfügung gestellt wurde.

Kibbuz Franeker

Der 1935 vom Arzt Dr. Jacob und seiner Frau Lina Bramson aus Franeker gegründete Kibbuz der religiösen Zionisten des Misrachi „Dath we Eretz“ bestand bis zu seiner Auflösung durch eine Razzia am 3. November 1941.

Träger Misrachi/ Dath Waäretz; Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘. Die Hachschara Organisation hieß „Dath we Eretz“

Das alte Bahnhofsgebäude des Kibbuz Franeker am Harlinger Weg 45 konnte etwa 25 Bewohner aufnehmen, anfangs waren es 10, zuletzt bis zu 30 Chalutzim.

Jacob Bramson kümmerte sich persönlich um die sorgfältige Auswahl die Bauernhof-Stellen.

Die geistliche Betreuung übernahm Oberrabbi Lewinson aus Leeuwarden

13.6.1935 Johanna Rothschild von Amsterdam, Jan van Eijckstraat 35 kommend angemeldet im Kibbuz Franeker

Johanna Rothschild 1935 am Aufgang zum alten Bahnsteig

26.2.1936 wird sie vom Kibbuz nach Amsterdam in das Restaurant und Pension „Huize Glück“ von Malvine Glück (1886-1942) geschickt, um dort das Kochen zu erlernen.

4.11.1936 Heirat in Amsterdam mit Bernhard Noach Loopuit; er arbeitet später als Personalchef für den Joodse Raad; im Hause Waalstraat 41 wohnen auch die verwitweten Mütter der Eheleute.

Kamp Westerbork

20.6.1943 Einweisung von Johanna mit ihrem Ehemann Bernard sowie ihrer Mutter und Schwiegermutter in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

Die Schwiegermutter verstirbt in Westerbork mit Lungenentzündung

13.7.1943 Deportation von Johanna mit ihrem Ehemann Bernard von Westerbork nach Sobibor

16.7.1943 Tod in Sobibor

20.7.1943 Deportation von Johannas Mutter vonWesterbork nach Sobibor

Überlebt im Versteck in Friesland

Die Töchter Chawa und Hadassa überleben im Versteck bei Pflegeeltern in Heeg und Ijlst;

5.11.1945 kommt Chawa in ein Kinderheim in Hilversum

Bettie Hadassa bleibt bei ihrer Pflegefamilie in den Niederlanden in Ijlst und Sneek.

August 1949 Hadassa mit der Kinderalija von 17 Kindern und vier Begleitern nach Israel; sie heiratet dort später Jehuda Dinner (Jehuda war der Sohn von Jozef Zwi Dinner und Rivka Nordheim, beide Chaluzim aus Franeker)

Gedenken

2022 Joods monument Kibboets Franeker Harlingerweg mit 24 Opfernamen

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Rothschild%201911%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Loopuit%201894%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/en918342

https://ondergedokeninfryslan.nl/sites/default/files/story/node-add/Onderduikers%20in%20IJlst.pdf

https://www.myheritage.de/research

https://historischcentrumfraneker.nl/inwoners

http://danielabraham.net/tree/related/dora/

Kelly Bauer, Syds Wiersma, Kibboets op de Klei, Fries Film Archief Leeuwarden, 2020

Auke Zeldenrust, Kibboets op de Klei, Boom, 2020

Morris Schnitzer, My three selves, a memoir, Lugus, Toronto, 2002

Hannelore Grünberg-Klein, Zolang er nog tranen zijn, Nijgh & Van Ditmar, 2015

Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998

Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767

https://www.gfh.org.il/eng/Archive

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de/research

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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