Horst Hauschild/ Menachem Magen
*5.1.1920 in Erbendorf, Neustadt an der Waldnnab; ✡ 23.7.2024 Kibbuz Ha’ma’apil
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch

Vater Max Hauschild *28.2.1891 in Erbendorf; ✡ 15.7.1937 in Berlin
1919 Heirat der Eltern
Mutter Ella Blumenreich *11.10.1894 in Tarnowitz; ✡ ? in Auschwitz

Geschwister
Ingeborg Hauschild *1.12.1925 in Erbendorf; 1943 in Auschwitz
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant; Sekretär des Kibbuz Hama‘apil
Adressen Erbendorf, Braugasse 30; Lehrensteinsfeld, Lehrener Straße 35; Heilbronn, Frankfurter Straße 9
Heirat 1.5.1943 in Manchester Eva Chava Berlowitz *25.3.1922; ✡ 2.10.2018 Kibbuz Hama‘apil
Kinder drei
Magen
Weiterer Lebensweg
Ostern 1926 Einschulung in die ev. Volksschule
1930 Wechsel auf das humanistische Gymnasium in Weiden
1936 muss er das Gymnasium verlassen
15.7.1937 Tod des Vaters in Berlin mit Leukämie, nach erfolgloser Behandlung in der Privatklinik seiner zwei Brüder (Ärzte)
Hachschara Kibbuz Lehrensteinsfeld
In dem ehemaligen jüdischen Schulgebäude „Haus Thalheimer“ auf der Lehrener Straße 35 in Lehrensteinsfeld wurde im Juni 1934 ein Hachschara-Kibbuz eingerichtet, der bis zu seiner Auflösung im September 1938 etwa 90 Chaluzim aufnahm.
Träger waren der Hechaluz zusammen mit der Jüdischen Nothilfe Stuttgart.
Ende Februar 1936 lebten hier 6 Männer und vier Frauen; die Ausbildung erfolgte auf umliegenden Bauernhöfen, einer Gärtnerei in Ellhofen und einer Reparaturwerkstatt in Heilbronn. Die Chaluzoth „besorgten das Hauswesen“.
Im September 1938 wurde der Kibbuz in Lehrensteinsfeld aufgelöst, die verbliebenen Chaluzim wechselten in das durch Emigration der Besitzerfamilie Mannheimer freigewordene Wohnhaus in der Frankfurter Straße 9 in Heilbronn
Hachschara Kibbuz Heilbronn Frankfurter Straße 9
10./11.11.1938 die 13 Chaluzim aus dem Kibbuz Heilbronn werden verhaftet und im KL Dachau interniert. Die meisten (neun) wurden am 28.12.1939 aus dem KL Dachau entlassen, nachdem ihre Ausreisepapiere für Schweden vorlagen.
Novemberpogrom
10.11.1938 Horst Hauschild in Breslau verhaftet und als „Aktionsjude“ im KL Buchenwald interniert; Häftlingsnummer 28390
1.12.1938 Ella Hauschild überweist 30 RM „Reisegeld“ aus Erbendorf
5.12.1938 Entlassung aus dem KL Buchenwald
März 1939 Emigration nach England
29.9.1939 Horst Hauschild bei britischem Census auf der
Manor Farm, Tingrith, Ampthill, Bedfordshire, England; mit ca 80 anderen Chaluzim auf der Manor Farm, ein britisches Hachschara Project, Leiter war Erwin Scheier, zuvor Leiter der landwirtschaftlichen Ausbildung in Groß Breesen, dessen Frau Ruth oblag die Hauswirtschaft.
Ebenfalls beim Census auf der Manor Farm erfasst: Eva Berlowitz und ihre Schwester Ruth später Reik (*19.1.1920)
1.5.1943 Heirat in Manchester
Leiter in einem Hostel für jugendliche Überlebende in Manchester mit Ehefrau Eva
1947 Alija Beth von Marseille; vermutlich auf der SS HA’MA’APIL, die am 16.2.1947 in Palästina ankam
Internierung in einem britischen Camp auf Zypern
1.1.1948 Einreise in Palästina
Aufbau des Kibbuz Ha’ma’aplim; Kibbuzsekretär
27. Osttransport nach Auschwitz
1.10.1939 Umzug der Mutter (Witwe) und Schwester Ingeborg von Erbendorf nach Berlin
Schwester Ingeborg in das jüdische Internat Caputh bei Berlin
Zwangsarbeit der Mutter bei Fa. Nordland in der Produktion von Schneeketten
April 1941 Umzug von Mutter und Schwester zur Untermiete in die Mommsenstraße 20
29.1.1943 Mutter Ella und Schwester Ingeborg auf dem 27.Osttransport von Berlin nach Auschwitz
2009 Benjamin Austin schreibt auf seiner Familien-Website:
Gedenken
Pages of Testimony
Im Museum in Erbendorf „ Flucht – Vertreibung – Ankommen“ ist ein Bereich der Dauerausstellung der jüdischen Mitbürger in Erbendorf mit einem Schwerpunkt auf die Familie Hauschild gewidmet. So wird die Geschichte dieses Mannes und des jüdischen Lebens in Erbendorf nicht in Vergessenheit geraten.
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1067548
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1067844
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11210378
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11234997
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212154
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278198
https://www.myheritage.de/research
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130429478
Hans Franke, Juden in Heilbronn, Stadtarchiv Heilbronn 1963
Jochen Neumann, Das Schicksal der jüdischen Familie Hauschild aus Erbendorf, ONetz 2023
https://www.ushmm.org/media/images/vlpnamelist/EE1055/EE1055_part1.PDF
https://504457.forumromanum.com/member/forum/entry_ubb.user_504457.1433925573.1118179807.1118179807.1.geschichte_und_schicksal_juden_heilbronn-ahnenforschung_bayern.htmlhttps://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Staatsarchiv Israel, Einreiselisten Israel
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316