Sylwer Silver Sito Ermann
*8.1.1919 in Irrel ; ✡ 31.10.1941
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moritz Ermann *3.3.1877 in Wittlich; ✡ 30.10.1944 in Auschwitz
Heirat der Eltern 27.11.1911 in Echternacherbrück
Mutter Frederika Kallmann *29.7.1884 in Irrel; ✡ 30.10.1944 in Auschwitz
Geschwister
Elli Eva Ermann; oo Danziger
Rudolf Ermann *5.7.1927 in Wittlich; ✡29.9. 1944 in Auschwitz
Beruf Landwirtschaftl. Praktikant
Adressen Irrel; Bitburg; Wittlich;
Heirat Selma Cohn *29.1.1919 in Hovestadt; ✡ vor 1945
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Gut Winkel
Gut Winkel bestand als Lehrgut Schocken ab 1933 in Trägerschaft der zionistischen Jugendbünde; Lagerleiter war Martin Gerson vom Januar 1933 bis zwangsweisen Aufgabe von Gut Winkel am 19. Juni 1941; Hauswirtschaftsleiterin war seine Frau Bertel.
1938 wird die Zahl der Belegplätze mit 120 angegeben.
Im Novemberpogrom 1938 wurde Gut Winkel nicht überfallen.
Bei der Minderheitenvolkszählung am 17. Mai 1939 wurden 210 jüdische Bewohner erfasst.
Von Juni 1941 bis Februar 1943 (Fabrikaktion) war es Arbeitseinsatzlager.

1.8.1939 Sylwer Ermann abgemeldet aus Wittlich zur Hachschara ins Umschulungslager Gut Winkel
September 1939 Selma Cohn zur Hachschara ins Lehrgut Schocken, Gut Winkel, Spreenhagen

Juni 1941 Nach Auflösung von Gut Winkel Selma Cohn und Sylwer Ermann zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf
1941 Selma und Sylwer Ermann von Neuendorf nach Treplin, Jüdisches Forsteinsatzlager
Die erste Welle -Deportation aus der Region Frankfurt/Oder
März 1942 und April 1943 wurden die noch in Neuendorf und den Einsatzlagern der Region Frankfurt/Oder verbliebenen Chaluzim gruppenweise deportiert.
Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942
„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“
2.4.1942 Verhaftung von gut 60, besonders älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen Bewohner des Landwerks Neuendorf; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen.

3.4.1942 Deportation auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht; Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, verzeichnete in seinem Tagebucheintrag vom 5.4.42: „Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“
Tod von Selma und Sylwer Ermann vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt
Trier Köln Theresienstadt Auschwitz
27.7.1942 Vater Moritz und Mutter Ricka auf dem Transport ab Trier Köln Theresienstadt
28.10.1944 Theresienstadt Auschwitz
Gedenken
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1317524
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de860796
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de903077
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de860746
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1000693
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11228477
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411016-Wittlich4.jpg