Löwenhardt Berthold

Berthold Löwenhardt geb. Wagner

*8.1.1924 in Dortmund; ✡ 10.9.1943

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Max Löwenhardt *19.3.1903 in Dortmund; ✡?

Mutter Elisabeth Ella Jakobine Wagner *20.7.1904 in Herne; ✡21.10.1974 (NNNN)

Geschwister

Erich Löwenhardt *19.6.1930 in Dortmund; ✡ ?

Beruf Landwirtschaftlicher Volontär

Adressen Dortmund, Holsteiner Straße 12; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam, Kuinderstraat bei H. Wolf

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Kindertransport

5.12.1938 Kindertransport; Quarantäne Amsterdam

9.1.1939 Koloniehuis Sonsbeek, Schelmseweg 5, Arnhem

7.2.1939 Dommelhuis, Jonckbloetlaan 13, Eindhoven

17.7.1939 Bruder Erich nach Eindhoven, St. Rochusstr. 33, Familie Eugen Benjamin

25.2.1941 Bruder Erich zurück nach Dortmund

17.5.1939 beide Eltern in Dortmund Holsteiner Straße 12 bei der Minderheitenzählung

17.5.1939 Vater Max im „Aufbaulager Laer“  in Dumte bei Steinfurt, Zwangsarbeit zur Regulierung der Steinfurter Aa

26.2.1940 Berthold Löwenhard zur Hachschara ins Joodse Werkdorp Wieringermeer

Werkdorp Nieuwe Sluis

Träger des „Jüdisches Werkdorf Nieuwe Sluis“ ist die „Stichting Joodse Arbeid“ (Stiftung Jüdische Arbeit); hier werden jüdische Jugendliche zu Landarbeitern umgeschult (Hachschara) als Vorbereitung auf die Ansiedlung in Palästina (Alija). Die Ausrichtung war neutral, nur etwa ein Drittel der Chawerim waren auch zionistische Chaluzim (zionistische Pioniere)

Im März 1934 kommt eine kleine Gruppe von Volontären als Aufbaugruppe in die verlassenen Baracken auf der Farm. Dreieinhalb Jahre lang dienten diese als Unterkunft für die Gruppe der Bauarbeiter. Ende 1934 stehen vier Baracken und eine Kantine dicht beieinander rund um das Haukes-Haus.

Oktober 1934 Aufnahme des regulären Ausbildungsbetriebs

Im Zentrum des Werkdorfs wird ein Gemeinschaftshaus errichtet, die Baracken werden in einem Halbkreis herumgebaut.

Anfang 1937 Offizielle Eröffnung der nun fertiggestellten Anlage

2.1.1938 formal bedingte Ummeldung aller Bewohner von der Gemeinde Barsingerhorn nach Wieringermeer

Auflösung des Werkdorp

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten;

11.6.1941 Offizielle Abmeldung der 210 Werkdorper aus der Gemeinde Wieringermeer

1.8.1941 endgültige Schließung des Werkdorpes

2.8.1941 abgemeldet nach Amsterdam, Kuinderstr. 38, Fam. H. Wolf

13.4.1942 Berthold zurück nach Deutschland

10.9.1943 Tod von Berthold Löwenhardt; Todesdatum und Umstände sind unbekannt

Mischlingsaktion September1944

19.9.1944 Vater Max und Bruder Erich verhaftet und ins Sammellager Dortmund verbracht

Männer aus dem Reg.-Bezirk Arnsberg zunächst im Sammellager Zeitz, bzw. im Zwangsarbeiterlager Oberloquitz interniert

29.9.1944 Arbeitslager Weißenfels

10.12.1944 nach Halle, Leuna-Werke

Februar 1945 Auflösung des Arbeitslagers Zeitz. Die 55 jüdischen Zwangsarbeiter aus den Mischehen werden mit der Bahn nach Theresienstadt deportiert, Ankunft des Transports XVI/6 am 12.2.1945 in Theresienstadt

12.2.- 8.5 1945 im Ghetto Theresienstadt interniert

5.5.1945 die SS verlässt Theresienstadt und übergibt an das Internationale Rote Kreuz

8.5.1945 Eintreffen der Roten Armee; Befreiung

Gedenken

Quellen

https://acrobat.adobe.com/id/urn:aaid:sc:EU:3788160f-e50b-425a-b9a8-a092142001f1

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/XVI6-1.jpg

Erich Löwenhardt (born 9 July 1930)

https://dokin.nl/surviving-children/Berthold-Lowenhardt-born-8-Jan-1924

https://yvng.yadvashem.org/ad

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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