Frankl Bella

Bella Frankl geb. Spiro

*5.11.1883 in Schenklengsfeld; ✡26.4.1960 Amsterdam

Staatsangehörigkeit deutsch;ungarisch;niederländisch

Religion jüdisch

Vater Jakob Spiro *4.2.1853 in Schenklengsfeld; ✡ 19.12.1927 in Fulda

Heirat der Eltern 4.7.1881 in Bad Hersfeld

Mutter Zerline Sonn 10.7.1857 in Steinach/Saale; ✡22.12.1916 in Fulda

Geschwister

Henriette Spiro *1.7.1882 in Schenklengsfeld; ✡ 13.10.1933 in Fulda; oo Abraham Sonn

Samuel Spiro *12.6.1885 in Schenklengsfeld; Arzt, Dr. med. ✡ 5.12.1960 Jerusalem

Selma Spiro *31.7.1887 in Schenklengsfeld; ✡ 1944 Riga Kaiserwald

Beruf

Adressen Schenklengsfeld; Halberstadt; Frankfurt; Amsterdam, Tintorettostraat 35

Heirat 13.7.1908 in Halle/Saale mit Pessach Philipp Frankl *23.12.1876 in Czeste, Slowakei; ✡17.3.1944 Buchenwald

Kinder

Dr. med. Ernst Moshe Frankl *1909 in Halberstadt; ✡ 1982 in Israel; oo Ruth Godlewski (*1912 in Amberg)

Charlotte Frankl *18.2.1914 in Halberstadt; ✡ ?; oo Wolf Bialoglowski *3.10.1900 Petrikau

Enkel

Elie David Ernst Bialoglowski *17.11.1936 in Hamburg; 11.5.2024; ✡ oo 5.11.1970 E. Fried

Weiterer Lebensweg

Vater Jakob und Großvater Herz Spiro waren Lehrer an der jüd. Volksschule Schenklengsfeld. Jakob Spiro dann lange Jahre inFulda

13.7.1908 Heirat in Halle/Saale mit Pessach Philipp Frankl

Die Schwiegereltern Israel Frankl und Marie Spitzer stammten aus Ungarn

1908-1939 Ehemann Dr. phil. Pessach Frankl war Rabbi, Stiftsrabbiner an der Klaus in Halberstadt und lebte dort mit seiner Familie im ersten Stock

15.1.1935 Heirat der Tochter Lotte mit Wolf Bialoglowski in Halberstadt

1935 Sohn Ernst Assistenzarzt am jüdischen Krankenhaus in Frankfurt; Alija nach Palästina

6.5.1936 Alija von Ruth Glogowski auf der SS PALÄSTINA in Haifa

26.1.1938 Emigration von Tochter Lotte mit Ehemann und Sohn aus Hamburg nach Amsterdam

21.2.1939 Emigration von Bella und Philipp Frankl nach Amsterdam zur Tochter Lotte in die Tintorettostraat 35

17.5.1939 Tochter Selma in Fulda Heinrichstraße 48 bei der Minderheitenzählung

Kamp Westerbork

3.4.1943 Einweisung von Lotte, Wolf und Eli Bialoglowski in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

20.6.1943 Einweisung von Bella und Philipp Frankl in das Kamp Westerbork

Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.

Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.

1.2.1944 Familie auf dem dritten Transport mit 908 „Austauschjuden“ von Westerbork nach Bergen Belsen

1.2.-2.2.1944 Philipp Frankl auf dem Ungarn-Sondertransport von Westerbork ins KL Buchenwald

5-7.2.1944 Bella Frankl auf dem Ungarn-Sondertransport von Westerbork in das Frauen KL Ravensbrück;

eingetragen in der Häftlingsbelegungsliste von Block 30 mit der Häftlingsnummer 28036 (Februar-April 1944)

17.3.1944 Tod des Ehemanns im HKB Krankenrevier des KL Buchenwald

Der gestrandete Zug – Befreiung in Farsleben

6.-11.4.1945 Evakuierung von 6800 Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt

6.4.1945 Der erste von drei Transporten mit 2500 Menschen verlässt Lagerbahnhof in Bergen-Belsen. Auf dem ersten Transport befinden sich weit überwiegend ungarische und griechische Juden aus Saloniki. Die Fahrtroute verläuft südwestlich der Elbe über Uelzen, Salzwedel, Stendal.

7.4. 1945 Ein weiterer Transport mit 179 Menschen wird an den ersten angeschlossen

12.4.1945 Der Zug stoppt auf freier Strecke am Moortalsee, Farsleben, nahe Magdeburg; Flucht der Wachmannschaften

13.4.1945 Befreiung durch das 743. Panzerbataillon der US Army

Lotte, Wolf und Eli Bialoglowski sind Überlebende des gestrandeten Zuges, in Farsleben

6.5.1945 die in Farsleben Befreiten werden einquartiert im Nachbarort Hillersleben

Ghetto Riga

Tochter Selma Spiro wohnt bei ihrem Schwager, dem pensionierten Lehrer Abraham Sonn in Fulda, Heinrichstraße 48

27.11.1942 Ankündigung der Gestapo für den Regierungsbezirk Kassel über den anstehenden Transport in den Osten von 1035 Juden, „der für die Evakuierung in Frage kommende Personenkreis“

Ende November 1942 Ankündigung der „Evakuierung in den Osten“

8.12.1941 Die aus dem Umland kommenden Menschen werden aus den örtlichen Sammellagern in regulären Personenzügen nach Kassel in das dort eingerichtete Sammellager Turnhalle der Wörthschule verbracht.

9.12.1941 nachmittags mit 1024 Menschen aus dem Regierungsbezirk Kassel nach Riga

12.12.1941 Ankunft in Riga Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto

Nachkriegszeit

23.11.1945 Rückkehr von Bella Frankl nach Amsterdam

Gedenken

14.8.1956 Page of Testimony für Philipp Frankl von Bellas Bruder Samuel Spiro

Quellen

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Frankl%201914%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Frankl%201876%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Spiro%201883%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Bialoglowski%22%7D

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/3767814

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130288200

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130259283

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-18.jpg

https://www.joodsmonument.nl/en/page/167494/philipp-frankl

https://www.mappingthelives.org

https://yvng.yadvashem.org/ad

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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