Heilbut Arnold

Arnold Heinrich Heilbut

*22.12.1922 in Hamburg; ✡ 26.6.1941 Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Heinrich Martin Heilbut *28.5.1891 in Hamburg; ✡ 21.6.1944 in Bergen Belsen

Mutter Fanny Esther Caro *2.3.1893 in Hamburg; ✡ 10.11.1949 London

Geschwister

Walter Heinrich Heilbut *30.7.1920 in Hamburg; ✡ 13.3.1945 in Bergen Belsen

Robert Heilbut/Reuben Bar Chaim *26.5.1929 in Hamburg; ✡?

Beruf –

Adressen Hamburg, Schäferkampsallee 47; Amsterdam, Zuider Amstellaan 82

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

19.9.1933 Flucht der Familie Heinrich Heilbut von Hamburg nach Amsterdam

Besuch der Joodse HBS mit Bruder Walter in Amsterdam

Arnold und Walter Heilbut mit den Schülern und Lehrern der Joodse HBS 1937 in Amsterdam

Zweite große Razzia in Amsterdam

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard-Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

Arnold Heilbut wird auf der Zuider Amstellaan (heute Rooseveltlaan) auf der Straße verhaftet.

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in der Zentrale des SD in der Euterpestraat inhaftiert und müssen sich dort auf dem Innenhof in Reihen aufstellen; anschließend erfolgt die Verbringung in das Durchgangslager KL Schoorl; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

Von Dezember 1940 bis August 1941 war SS-Untersturmführer Hans Stöver Kommandant des Camp Schoorl

22.6.1941 Deportation von Arnold Heilbut mit den 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

26.6.1941 Tod von Arnold Heilbut in Mauthausen „auf der Flucht erschossen“

29.4.1942 alle Juden in den Niederlanden müssen den „Judenstern“ tragen

Kamp Westerbork

20.6.1943 Einweisung der Eltern und Brüder in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork

Austauschtransporte von Westerbork nach Bergen Belsen

Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.

Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.

15-16.2.1944 Fanny und Heinrich Heilbut mit den Brüdern Walter und Robert auf dem vierten Transport von 773 „Austauschjuden“ nach Bergen Belsen

Bergen Belsen

21.6.1944 Tod des Vaters Heinrich Heilbut in Bergen Belsen

13.3.1945 Tod des Bruders Walter in Bergen Belsen

Der Verlorene Zug

10.4.1945 Mutter Fanny mit Sohn Robert Heilbut auf dem dritten von der Bahnstation in Bergen Belsen abgehenden Transportzug zur Evakuierung der Austauschjuden von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt