Margot Schild
*21.4.1922 in Köln Mülheim: +22.1.1991 in New York
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Hermann Herz Schild *10.5.1885 in Ulmbach; Kaufmann; oo 15.8.1911; +21.12.1943 Riga
Mutter Henriette Hetti Neugarten *9.10.1887 in Herdecke; +1943 in Riga
Geschwister
Kurt Schild 27.5.1912 in Köln; oo Beckie Michael; +Juni 1979 in Hallandale Florida
Erwin Schild *9.3.1920; Rabbi; oo 1944 Laura Saxe
Verwandte unklar Hedwig Schild geb. Ottenstein *7.7.1873 in Diesbach; auch Maria-Hilf-Straße 17
Beruf Näherin; Büroangestellte
Adressen Köln, Wallstraße 43 Schuhgeschäft; zuletzt Maria-Hilf-Straße 17; New York
Heirat 7.9.1947 in Manhattan Josef Schuster *29.11.1916 in Eiterfeld; +18.8.2003 in Chicago
Kinder 4
Schuster oo Pfeiffer
Schuster oo Loew
Schuster
Jeanette Shulamit Schuster
Weiterer Lebensweg
9./10.11.1938 Bruder Erwin in Schutzhaft, ins KL Dachau
6.12.1941 Verhaftung und Verbringung Messehallen Köln-Deutz mit den Eltern
7.12.1941 Transport Köln Deutz nach Skirotawa, Riga mit den Eltern und (Tante?) Hedwig
10.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg;
10 junge Männer bleiben bei der SS in Libau zurück und werden am 9.5.1945 in Libau befreit
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Holsbybrunn, Ausländerheim der Schwedischen Ausländerkommission
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Ausländerlager, Flüchtlingsheim
5.5.1946 Einreise in die USA über Kanada; Ziel Onkel Felix Schild
7.9.1947 Heirat Josef Schuster in Manhattan
22.1.1991 Tod in New York
Gedenken
Stolpersteine für die Eltern Hermann und Hetti Schild in Köln Wallstraße 43
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
https://www.crestwood.on.ca/wp-content/uploads/2014/01/11.-Rabbi-Schilds-final-family-photo.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411207_37.jpg
Manifests of Alien Arrivals at Buffalo, Lewiston, Niagara Falls, and Rochester, New York, 1902-1954 (National Archives Microfilm Publication M1480 134)
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.