Hersch Hermann Schnitzer
* 5.10.1894 in Rosniatow, Polen; ✡ Zamosc nach April 1942
Staatsangehörigkeit polnisch
Vater Hersch Schnitzer
Mutter Sara Schnitzer
Geschwister
Gustel Schnitzer *1900 in Rozniatow ; oo Salomon Schmidt; ✡1942
Beruf –
Adressen Wattenscheid, Oststraße, Weststraße 4; Dortmund, Andreasstraße 12
Heirat 1921 in Rozniatov
Bertha Schnitzer geb. Heller (verw. ? Kastner)*12.1.1899 in Rozniatow; 1942 nach Zamosc; ✡ unbekannt
Kinder
Moritz Morris Schnitzer *4.2.1922 in Wattenscheid; Niederlande, Belgien, Frankreich; Schweiz, USA
Edmund Schnitzer *23.7.1923 in Wattenscheid; oo Rachel; Kinder Fay und Howard Schnitzer
Benno Bruno Schnitzer *15.5.1925 in Wattenscheid; ✡ 1942 in Zamosc
1908 Emigration nach Deutschland; Hausierer für Agrarprodukte
1910 Großhandel für Eier
1914-1918 Soldat im 1. WK an der Ostfront
1918-1920 Russische Kriegsgefangenschaft
1921 Besuch der Heimat, Rozniatow
1921 Heirat in Rozniatow
1922 Inhaber dreier Geschäfte für Haushaltswaren, Möbel, Schuhe
1936 brennt eines seiner Geschäfte; kurze Zeit in Untersuchungshaft, Anschuldigung: Brandstiftung
Frühjahr 1937 Sohn Moritz zum Adath Israel Gymnasium Berlin
10.11.1938 im Novemberpogrom verhaftet mit den Söhnen Moritz und Eduard, die aber beide wieder freigelassen werden
11.12. 1938 in „Schutzhaft“ nach Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11680; Block 19
7.12.1938 Entlassung aus Sachsenhausen
Jan 1939 Moritz Schnitzer nach Holland; „De kleine Haar“ Hostel bei Gorssel, Deventer
17.5.1939 mit Ehefrau Rosa und beiden Söhnen in Wattenscheid bei Minderheiten-Volkszählung
12./13.6.1939 Sohn Edmund auf 16. England-Transport der „garantierten Kinder“ via Bremen mit dem Dampfer „Europa“ nach Southampton; an Bord fast 200 jüdische Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren;
13.6.1939 Bremen nach Southampton, an Bord fast 200 jüdische Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren;
29.8 1939 Moritz in Quarantäne, Zeeburgerdijk 321, Amsterdam, vermutlich wegen Diphtherie
September 1939 Umzug der Familie nach Dortmund, zuletzt Andreasstraße 12
20.12.1939 bis zur zwangsweisen Auflösung 1941 Moritz im religiösen Kibbuz Franeker
April 1941 Postkarte an den Sohn Moritz in Holland: „Wir gehen in den Osten.“
27.4.1942 von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Gedenken
16.1.1977 Pages of Testimony für die Elterm, Bruder Benno, Tante Gustl und Onkel Salomon Schmidt von Sohn Morris Edmund Schnitzer in Ottawa, Kanada
18.11.2005 Stolpersteine in Wattenscheid, Alter Markt, Weststraße für Hermann, Rosa und Benno Schnitzer
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de967428
www.dokin.nl/surviving_children/moritz-morris-schnitzer-born-4-feb-1922/
Morris Schnitzer, My three selves, a memoir; Toronto, 2002
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de967428
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420430_14.jpg
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997