Gardemann Willi

Willi Gardemann

*10.7.1894 in Altendorf/Ruhr (Essen);

Buchenwald – Häftlingsnummer 22766

Häftlingsgruppe BV RD, 7-mal vorbestraft

Religion evangelisch

Staatsangehörigkeit

Vater

Mutter Anna Hake, Duisburg, Alte Rheinstraße 45 a

Geschwister

Beruf Klempner, Koch

Adressen Duisburg, Alte Rheinstraße 45 a

Heirat Elfriede Gardemann; Frankfurt; seit 1933 getrennt

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

8 Vorstrafen wegen Betrug-Gewerbestr.; Diebstahl; unerlaubte Entfernung von der Truppe

6 Jahre Gefängnis, 2 Jahre Zuchthaus

9.7.1941 verhaftet durch Kripo Essen

18.9.1943 in Schutzhaft

19.1.1944 von Zuchthaus Remscheid-Lüttringhausen  ins Polizeigefängnis Duisburg

22.3.1944 von Kripo Essen ins KL Buchenwald eingewiesen

Kdo. 53 Steinbruch in Buchenwald

15.8.1944 aus Auschwitz 1635 „politische Polen“ nach Buchenwald

21.8.1944 Gardemann als Funktionshäfting (Koch) auf der Transportliste für das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum

21.8.1944 Transport 400 polnischer, nicht jüdischer Häftlinge kommt aus Auschwitz nach Registrierung in Buchenwald in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228. Die Unterkünfte des KZ Außenlagers der Eisen- und Hüttenwerke AG Bochum lagen innerhalb der Werksmauern zwischen der Castroper Straße, der Karl-Lange-Straße und der in das Werk führenden Bahnlinie. Die genaue Lage dieser Unterkünfte unbekannt.

Die Bewachung des Lagers übernahm die zum Außendienst nach Bochum abkommandierte SS-Wache des KZ Buchenwald. Lagerkommandant war SS-Oberscharführer Johann Schmidt.

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben; die E&W-Werke Bochum bleiben verschont.

13.3.1945 Flucht aus den Eisen- und Hüttenwerken Bochum

Beim Rücktransport nicht auf der Transportliste

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.

Weiteres Schicksal unbekannt

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5923249?s=22766&t=222836&p=1

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004

Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010

Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler

Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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