Jelen Ida

Ida Jelen

*9.11.1915 in Frankfurt; ✡ unbekannt

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Vater Joel Jelen *1.4.1876 in Lomza; ✡13.3.1942 in Frankfurt

Mutter Neschke Indich *6.4.1882 in Lomza

Geschwister

Rosa Resi Jelen *19.10.1916 in Frankfurt

Sara Jelen *28.6.1918 in Frankfurt; oo Lieder

Jakob Jelen *24.12.1921 in Frankfurt

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Frankfurt; Hattenhof

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater Joel war Lehrer in Frankfurt, Mitglied der neo-orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft

17.5.1939 beide Eltern und Schwester Rosa in Frankfurt bei Minderheiten-Volkszählung

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Ida Jelen vermutlich 1933-1935 zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

Schwester Rosa ist zeitweilig (vermutlich nach 1938) auch auf dem Gehringshof gemeldet

7.11.1938 Ankunft von Bruder Jakob in Haifa mit Studentenzertifikat Kategorie B(III)

Deportation von Mutter und Schwester Resi 1943

Resi Jelen war Schülerin der Jüdischen Haushaltungsschule; sie war im Jugendbund „Esra“ aktiv. Nach der Jüdischen Volksschule besuchte sie von 1931 bis 1933 die Jüdische Haushaltungsschule; danach angestellt als Kinderpflegerin bei einem Kinderarzt.

Rosa ist zeitweilig auch auf dem Gehringshof gemeldet, am ehesten nach 1938

1942 oder1943 wird sie mit der Mutter Neschke Jelen „in den Osten evakuiert“; Datum und Ziel sind unbekannt (vermutlich nach Izbica am 8. oder 24. Mai 1942, da hier Transportnamenslisten mehr verfügbar sind.

Gedenken

21.2.1993 Pages of Testimony für die Mutter und Schwester Resi von Schwester Sara Lider

1942 Beisetzung des Vaters Joel Jelen auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in Frankfurt

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de640436

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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