Rosa Resi Jelen
*19.10.1916 in Frankfurt; ✡ in Polen vor 1945
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Vater Joel Jelen *1.4.1876 in Lomza; ✡13.3.1942 in Frankfurt
Mutter Neschke Indich *6.4.1882 in Lomza
Geschwister
Ida Jelen *9.11.1915 in Frankfurt; ✡ ?
Sara Jelen *28.6.1918 in Frankfurt; oo Lieder
Jakob Jelen *24.12.1921 in Frankfurt
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Frankfurt; Hattenhof
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Joel war Lehrer in Frankfurt, Mitglied der neo-orthodoxen Israelitischen Religionsgesellschaft
17.5.1939 beide Eltern und Schwester Rosa in Frankfurt bei Minderheiten-Volkszählung
Resi Jelen war Schülerin der Jüdischen Haushaltungsschule; sie war im Jugendbund „Esra“ aktiv.
Ostern 1923 Einschulung in der jüdischen Volksschule
1931 Abgang nach der achten Klasse
1931 bis 1933 Jüdische Haushaltungsschule
1933- ? angestellt als Kinderpflegerin bei einem Kinderarzt
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
Rosa ist zeitweilig auch auf dem Gehringshof gemeldet, am ehesten nach 1938
Schwester Ida Jelen vermutlich 1933-1935 zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
7.11.1938 Ankunft von Bruder Jakob in Haifa mit Studentenzertifikat Kategorie B(III)
Deportation von Resi mit ihrer Mutter 1942/43
1942 oder 1943 wird sie mit der Mutter Neschke Jelen „in den Osten evakuiert“; Datum und Ziel sind unbekannt (vermutlich nach Izbica am 8. oder 24. Mai 1942, da hier Transportnamenslisten mehr verfügbar sind)
Gedenken
21.2.1993 Pages of Testimony für die Mutter und Schwester Resi von Schwester Sara Lider
Stolpersteine
Beisetzung des Vaters Joel auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in Frankfurt
Quellen
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de640436
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf