Godelli Gisi

Gisella Gisi Kugler später Godelli

*2.4.1921 in Fiume; ✡ ?

Staatsangehörigkeit italienisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Sigismondo Shalom Kugler; ✡ Überlebender

Mutter Sara Charlotte Kurz; ✡ Mai 1944 in Auschwitz

Onkel Max Kugler *14.9.1892 in Ungarn;

Geschwister

Arturo Tori Kugler *28.1.1924 in Fiume

Hannah Henny Elena Kugler *22.3.1928 in Fiume; ✡2017 Nazareth; oo Itzchak Weiss

Magdalena Minka Kugler *22.5.1933 in Fiume; ✡ 23.5.1944 in Auschwitz

Moshe Kugler

Beruf

Adressen Fiume, Mercato 17, Via Hoferi 5; Hattenhof Nr. 36;

Heirat Martino Goldstein-Godelli *10.6.1920 in Rumänien; Fiume; ✡ 2014 in Israel

Kinder

Tamar Godelli; oo Pepkin

Yoav Godelli

Weiterer Lebensweg

23.5.1938 Onkel Max Kugler stellt in Wien einen Antrag bei der israel. Gemeinde zur Unterstützung der geplanten Emigration für sich, seine Frau und vier Kinder

und gibt als Auslandskontakt seinen Bruder Sigismondo Kugler in Fiume an

Bruder Artur zur Hachschara ( ? Kibbuz in Ricavo di Castellina in Chianti; 1934 als Lager des Bachad bei Siena gegründet)

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Dezember 1939 Bruder Artur auf Alija nach Palästina

2.1.1940 Ankunft von Arturo Kugler mit Studentenzertifikat Kategorie B III in Haifa

10.6.1940 Kriegseintritt Italiens

Jüdische Männer aus Fiume, auch ihr Vater Shalom, werden in ein Lager in Mittelitalien verbracht.

25.7.1943 Sturz des faschistischen Mussolini-Regime durch oppositionelle Faschisten und Monarchisten

8.9.1943 Kapitulation der italienischen Regierung

September 1943 Vater in das CC Campo di concentramento Ferramonti di Tarsia in Süditalien

September 1943 wurde Ferramonti di Tarsia von der VIII. Britischen Armee befreit, die sofort ein Lager für displaced persons eröffnete; der Vater schreibt nach Fiume, die Familie solle nach Süditalien flüchten, was die Mutter aber nicht will.

14.9.1943 Übergabe von Fiume vom italienischen an den deutschen Platzkommandanten

Oktober 1943 Errichtung des KL „Risiera San Sabba“ in der früheren Reismühle (it. Risiera) im Triester Vorort San Sabba

Bis Januar 1944 keine antisemitischen Aktionen durch die deutschen Besatzer in Fiume

27.1.1944 Deportation von Juden in das KL „Risiera San Sabba“ in Triest;

1944 Von Triest gingen 22 Deportationszüge ab mit politischen Gefangenen und Juden, die im Gebiet Triest, Gorizia, Friuli, Fiume (Rijeka) und Istrien verhaftet worden waren

Februar 1944 (September 1943?) die Mutter geht mit den drei Töchtern in die Illegalität, sie leben bei einem Herrn Vincenzo in Lugo, der ihnen in Fiume gefälschten Papiere mit dem Namen „Viri“ als Flüchtlinge aus Zara beschafft.

Vater Kugler als Jüdischer Brigadist in Nordafrika

April 1944 nach Gefangennahme eines zentralen Rettungshelfers, der über die Listen der Verstecke verfügte, fliehen sie aus Lugo nach Mailand

1.5.1944 Ankunft in Mailand

8.5.1944 Der von Schleppern organisierte Fluchtversuch scheitert, sie werden von italienishen Grenzpolizisten gestellt und am nächsten Morgen von deutschen Soldaten verhaftet und ins Gefängnis San Vittore nach Mailand gebracht.

23.5.1944 Ankunft des Transport von Mailand nach Auschwitz; 186 Männer und 70 Frauen werden als Häftlinge registriert, die anderen werden in den Gaskammern getötet. (Czech, Lagerbuch, Seite 782)

Die Mutter und Schwester Magda werden in die Gaskammer geführt. Gisi und Hannah werden zur Zwangsarbeit eingeteilt. Die Blockältesten in der Baracke waren gegenüber den Jüdinnen abweisende Französinnen. Gisi erwähnt Frau Salzberger, eine jüdische Italienerin, die als Dolmetscherin eine privilegierte Stellung hatte und ihnen in entscheidenden Momenten viel geholfen hat.

Gisi schreibt über den Kontakt zu Martino:

„Ich hatte Martino. Wir waren schon befreundet, bevor wir in Auschwitz ankamen. Im Lager hatten wir natürlich keine wirklichen Treffen, aber ich sah ihn mehr als einmal, als ich Steine von der Rampe trug, wo er arbeitete (er war der Hauptgrund, warum ich meine Glatze versteckte…). Eines der denkwürdigsten Geschenke, die ich je von ihm erhalten habe, war eine Zwiebel, die er mir eines Tages zuwarf. Ein anderes Mal gelang es ihm, mir Brot zu liefern.“

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca. 60 000 Häftlinge; 10000 Männer aus Monowitz

18.1.1945 Beginn des Todesmarsches mit 400 Frauen von Auschwitz- Birkenau nach Loslau

Schwester Hannah liegt geschwächt im Krankenrevier; Gisi kehrt kurz vor dem Abmarsch zu ihr zurück. Die beiden verstecken sich die nächsten Tage in einer Küche

27.1.1945 Eintreffen von Rotarmisten, Befreiung in Auschwitz; nach einer Behandlung im Krankenrevier begleiten die Schwestern als Köchin und Waschfrau eine Einheit der Roten Armee

8.5.1945 Kapitulation, Kriegsende

Mit drei italienischen desertierten Soldaten machen sich die Schwestern Kugler auf den Weg nah Mailand.

16.9.1945 Gisi und Hanna Kugler treffen an Jom Kippur in Mailand ein.

Gedenken/Weiteres

Vater Sigismondo Kugler, Rom, stellt eine Anfrage zu Tochter Magda im Rahmen des „Wiedergutmachungsverfahren“ beim ITS Arolsen

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/82757911

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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