Feldmann Erich

Erich Feldmann

*6.3.1909 in Langendreer; ✡ 30.4.1995 in Petah Tikwa, Israel

Staatsangehörigkeit polnisch

Religion jüdisch

Vater Dr. Ludwig Feldmann * ?; Allgemeinmediziner in Bochum-Langendreer

Mutter ? unsicher: Cilly Fass *23.8.1885 in Rozwadow, Nisko / Galizien

Geschwister –

Beruf

Adressen Bochum; Duisburg

Heirat Edith Häusler *4.1.1920 in Duisburg; ✡ 1991 in Petah Tikwa, Israel

Schwiegervater Efraim Häusler *29.8.1887 in Rozniatow; ✡ 23.8.1941 KL Buchenwald

Kinder

Josefina Feldmann *1941

Weiterer Lebensweg

10.4.1933 Denunziation des NS-Ärztebunds im NSDAP-Organ „Rote Erde“, auf dieser Liste der 10 jüdischen Ärzte in Bochum: Felix Cohn, Otto Gans, Ernst Herz, Hermann Loeb, Albrecht Meyer, Leopold Rothschild, Fritz Stern, Fritz Weil, Ludwig Feldmann, Alfred Lazarus.

3.8.1935 Drohschreiben des NSDAP Oberbürgermeisters Piclum an alle städtischen Beamten, nicht mehr bei Juden zu kaufen; eine beigelegte Liste des „Sippenamtes“ enthält für Langendreer sechs Kaufleute und den Arzt Dr. Ludwig Feldmann; noch neun jüdische Ärzte in Bochum, es fehlt nur Dr. Ernst Isaak Herz, 1934 verstorben.

Clemens Kreuzer schreibt:

„Der Arzt Dr. Ludwig Feldmann erscheint in allen Adressbüchern von 1922 bis 1934 unter der Anschrift Kaiserstr. 64, 1936 bis 1938 unter Kaiserstraße 60, ab dem folgenden Adressbuch (1940) gar nicht mehr. Die Zeitzeugin Maria Gellhaus aus Langendreer, die damals im Haus neben der Praxis Dr. Feldmann wohnte, erinnert sich, „dass er Jude war“ und eines Tages nicht mehr da war.“

Erste Polenaktion

Von den Eltern gibt es keine weiteren Daten

28.10.1938 es ist naheliegend, dass die Eltern Ludwig Feldmann und Frau nach Zbaszyn abgeschoben wurden

10.11.1938 Novemberpogrom

17.5.1939 Erich Feldmann in Duisburg mit Edith Häusler bei Minderheiten-Volkszählung

Zweite Polenaktion in Duisburg

28.2.1939 Aberkennung polnische Staatsbürgerschaft durch das polnischen Innenministerium, so dass die Familie Häusler in Duisburg staatenlos war.

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen

Verhaftung von Schabse Häusler in Duisburg

9.9.1939 Verhaftung Ediths Vaters Fritz zusammen mit seinem Bruder Schabse Häusler in Duisburg

Edith und Elfriede Häusler als onderduiker in Arnheim

Edith und ihre Schwester Elfriede Häusler erleben das Kriegsende als „onderduiker“ in Arnheim.

Es ist nur zu vermuten, dass Erich Feldmann ebenfalls im Untergrund überlebte.

20.4.1951 Einreise der dreiköpfigen Familie von Erich Feldmann auf der SS CHAMPOLLION in Palästina

Gedenken

Beisetzung auf dem Yarkon Cemetery, Petah Tikwa

Pages of Testimony von Edith Feldmann-Häusler für ihre Eltern

Quellen

Clemens Kreuzer, Davidstern in Langendreer – Aufstieg und Untergang; Gimmerthal Verlag Bochum, 2011

Staatsarchiv Israel Israel, Einwanderungslisten

Stadtarchiv Bochum (Hrsg.) Vom Boykott zur Vernichtung, Klartext, 2002

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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