Flora Tal
*15.12.1919 in Amsterdam; ✡ 21.11.2012 in Kfar Sava
Staatsangehörigkeit Niederlande
Religion jüdisch
Vater Philipp Felix Tal *21.9.1892 in Amsterdam; ✡9.12.1983 in Amsterdam
Mutter Greta Spangenthal *12.8.1894 Amsterdam; ✡3.1.1971 Amsterdam
Geschwister
Willy Tal *9.9.1922 in Amsterdam; ✡ 30.4.1943 in Auschwitz
Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin
Adressen Amsterdam; Franeker; Eindhoven; Kfar Sava
Heirat 14.6.1942 in Eindhoven mit Eliezer Asscher *18.2.1920 in Groningen; ✡ 23.6.2010
Kinder drei
Dan Asscher
Tamar Asscher *4.8.1948 Israel; ✡?; oo Zwi Almog
Weiterer Lebensweg
1931 Eintritt in den BACHAD, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch‚ Bund religiöser Pioniere‘
Kibbuz Franeker
Der 1935 vom Arzt Dr. Jacob und seiner Frau Lina Bramson aus Franeker gegründete Kibbuz der religiösen Zionisten des Misrachi „Dath Waäretz“ bestand bis zu seiner Auflösung durch eine Razzia am 3. November 1941.
Träger Misrachi/ Dath Waäretz; Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘. Die Hachschara Organisation hieß „Dath Waäretz“
29.3. 1934 als erster Chaluz von Franeker bezieht Wolf Tempel ein Zimmer an der Dijkstraat 1;
April 1935 Anmietung des alten Bahnhofsgebäude am Harlinger Weg 45 für den des Kibbuz Franeker es konnte etwa 25 Bewohner aufnehmen, anfangs waren es 10-15, zuletzt bis zu 30 Chalutzim. Zuvor wohnten die Chaluzim in den Haus Noorderbolwerk 13.
Jacob Bramson kümmerte sich persönlich um die sorgfältige Auswahl die Bauernhof-Stellen.
Die geistliche Betreuung übernahm Oberrabbi Lewinson aus Leeuwarden
14.7.1939 Flora Tal von Amsterdam kommend angemeldet im Kibbuz Franeker
3.9.1939 abgemeldet aus Franeker nach Amsterdam
7.11.1939 nach Rotterdam, Achterkloster, hier bestand von April 1939 bis April 1940 eine Unterkunft für Flüchtlingskinder aus Deutschland und Österreich; im April 1940 wurde die Einrichtung aufgelöst, die Mädchen kamen in Huis ten Vijver in Scheveningen, die Jungen nach Westersingel in Rotterdam
Mai 1940 geht Flora Tal noch einmal in den Kibbuz Franeker

Sie wohnt bei Familie Dasberg in der Witte de Withstraat 13; Eli Dasberg war im Vorstand des Dath Waäretz
14.6.1942 Heirat in Eindhoven mit Eliezer Asscher
1943 Ehemann Eli Asscher als Rekrut in die Niederländische Armee im Ausland, er wird gefangen und als Kriegsgefangener nach Deutschland gebracht.
1943 Flora Tal taucht unter mit Papieren ausgestellt auf Margareta-Antje Rozema in insgesamt 17 verschiedenen Verstecken.

26.6.1947 Ankunft von Flora, Eliezer und Dan Asscher in Israel auf der SS PROVIDENS von Marseille
August 1947 offiziell in Amsterdam abgemeldet mit Ehemann Eli nach Palästina
Klinik „Het Apeldoornsche Bosch“
24.4.1942 Bruder nach Abschluss der HBS als Pflegeschüler in die Psychiatrie Centraal Israëlitisch Krankzinnigengesticht „Het Apeldoornsche Bosch“
20.1.1943 Ankunft des Jüdischen Ordredienst aus Kamp Westerbork in Apeldoorn; Bereitstellung von 40 Güterwaggons am Bahnhof Apeldoorn; die Hälfte des Personals flüchtet
21./22.1.1943 in der Nacht Zwangsevakuierung der gesamten Klinik, „Verladung“ in Güterwaggons 1181 Patienten und 51 jüdischen Krankenschwestern von Apeldoorn nach Auschwitz.
Das in Apeldoorn verbliebene Personal wurde zusammen mit den letzten rund hundert jüdischen Einwohnern Apeldoorns mit einem Linienzug ins Lager Westerbork gebracht und von dort deportiert.
24.1.1943 Ankunft des „Krankensondertransport“ im KL Auschwitz. Bei der Selektion werden 16 Männer und 36 Frauen im Lager aufgenommen, die übrigen 692 Menschen übernommen. 1 004 Menschen werden in die Gaskammern geführt.

2.2.1943 Bruder Willy deportiert von Westerbork nach Auschwitz
Gedenken
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Quellen
https://www.myheritage.de/research
https://historischcentrumfraneker.nl/inwoners
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Tal%20Willy%22%7D
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Asscher%201920%22%7D
Kelly Bauer, Syds Wiersma, Kibboets op de Klei, Fries Film Archief Leeuwarden, 2020
Auke Zeldenrust, Kibboets op de Klei, Boom, 2020
www.dokin.nl/refugee_homes/rotterdam-achterklooster-hoogstraat/
Morris Schnitzer, My three selves, a memoir, Lugus, Toronto, 2002
Hannelore Grünberg-Klein, Zolang er nog tranen zijn, Nijgh & Van Ditmar, 2015
Mirjam Pinkhof, De Jeugdalijah van het Paviljoen Loosdrechtsche Rade, 1998
Frans van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers in Nederland gedurende de oorlogsjaren 1939-1945
https://collections.yadvashem.org/en/documents/3655767
https://www.gfh.org.il/eng/Archive
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
https://www.mappingthelives.org
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939