Kronheim Alice

Alice Anna Bianka Sara Kronheim

*28.3.1921 in Berlin; ✡ 14.4.2005 in Berlin

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Felix Kronheim *20.3.1886 in Berlin; ✡ Jan. 1957 in Berlin

Mutter Anna Schneider *6.4.1898 in Osnabrück; ✡ Januar 1972 in Berlin

Geschwister

Johanna Kronheim *26.3.1920 in Berlin; ✡?; oo Hopp

Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin, Schneiderin

Adressen Berlin, Kaiserstraße 22/24; Spreenhagen; Manchester

Heirat 1940 in Manchester Gerhard Zadek *2.11.1919 in Berlin; ✡ 5.10.2005 in Berlin

Kinder drei Töchter

Ruth Zadek

Weiterer Lebensweg

Die evangelisch getaufte Mutter konvertiert mit der Heirat zum jüdischen Glauben

1927 Einschulung

1931 Wechsel auf die Mittelschule

9.3.1935 Austritt aus der Mittelschule

Kaufmännische Lehre

Außenhandelskauffrau

Alice Kronheim und Gerhard Zadek lernen sich in der sozialistisch-zionistischen Jugendorganisation Haschomer Hazair in Berlin kennen; die Eltern Kronheim und Zadek wohnen im selben Haus in Berlin, Kaiserstraße 22/24

Widerstandsgruppe Herbert Baum

In Berlin gehören beide zum Umfeld der jüdisch-kommunistischen Widerstandsgruppe Baum, die am 18. Mai 1942 den Brandanschlag auf die Propaganda-Ausstellung ‚Das Sowjetparadies‘ verübte.

28./29. Mai 1942 der ‚Reichsführer-SS‘ Heinrich Himmler im KZ Sachsenhausen lässt 250 jüdische Männer erschießen, 154 Männer, die tags zuvor in Berlin festgenommen worden waren und 96 Männer, die bereits im KZ Sachsenhausen inhaftiert waren. Dieser Massenmord war eine vom Berliner Gauleiter und Propagandaminister Goebbels initiierte ‚Racheaktion‘ nach einem Brandanschlag.

Gut Winkel

1939 Alice Kronheim und Gerhard Zadek zur Hachschara nach Gut Winkel

17.5.1939 Alice Kronheim und Gerhard Zadek auf Gut Winkel in Spreenhagen bei der Minderheitenzählung; beide sind auch in der Wohnung seiner Eltern in Berlin Kaiserstraße 22/24 gemeldet; dort wohnt auch die Eltern Felix und Anna Kronheim sowie Schwester Johanna Hopp mit ihrer Tochter Beate (*2.2.1938)

Flucht nach England

26.8. 1939 Gerhard Zadek mit dem letzten Zug nach England; Alice Kronheim war schon zuvor zu Verwandten nach England geflohen.

Juni 1939 Gründung der FDJ in England; in der Folge Gründung von Gruppen in London, Manchester, Birmingham, Bradford, Cambridge, Kingston und Paddington von etwa 600 Mitgliedern

Nachkriegszeit

1947 Rückkehr nach Deutschland; Aktivisten bei Neuaufbau der DDR

Ende der 1950er Jahre Aufnahme eines Studiums an der Parterhochschule „Karl Marx“

1964 Abschluss des Studiums der Gesellschaftswissenschaften mit Diplom

Gedenken

Grabstein für Alice und Gerhard Zadek auf dem jüdischen Friedhof Berlin, Weißensee

Quellen

https://www.mappingthelives.org

https://www.myheritage.de

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1184811

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1184861

https://www.statistik-des-holocaust.de/AT78-2.jpg

https://taz.de/Sie-waren-jung-juedisch-und-links/!474371

Alice und Gerhard Zadek: Mit dem letzten Zug nach England. Karl Dietz Verlag, Berlin 1992,

Alice und Gerhard Zadek: Ihr seid wohl meschugge. Karl Dietz Verlag, Berlin 1998,

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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