Degen Maurits

Maurits Degen

*2.11.1913 in ASD; ✡ 28.2.1945 in Bergen Belsen

Staatsangehörigkeit Niederlande

Religion jüdisch

Vater Marcus Degen *14.1.1882 in Amsterdam; ✡ 28.5.1943 in Sobibor

Mutter Mietje van Kolm *7.12.1883 ASD; ✡ 28.5.1943 in Sobibor

Tante Jansje Blik-Degen *29.4.1884 in Amsterdam; ✡ 28.5.1943 in Sobibor

Geschwister

Maurits Degen *2.11.1913 in ASD; ✡ 28.2.1945; oo Magdalena Blocq (1911-1988)

Emanuel Degen *8.8.1909 in Amsterdam; ✡ 31.5.1945 in Bergen Belsen

Beruf Metzger, Fleischbeschauer; dann aber Diamantsschneider

Adressen Amsterdam, Hilversum

Heirat 2.9.1936 in ASD Bettje de Wilde *11.6.1916 Leeuwarden ✡11.6.2004 Amsterdam

Kinder

Marcus Simon Degen *16.6.1939 in ASD;✡2006

Weiterer Lebensweg

Maurits war als Diamantenschneider

Vater Marcus Degen war Diamantschleifer

Bruder Emanuel war zunächst Metzger, dann aber Diamantenschneider

8.9.-4.11.1942 Bruder Emanuel Degen im Sanatorium Zonnestraal in Hilversum, Loosdrechtse Bos wegen Lungenerkrankung; „Zonnestraal“ war 1928 als Sanatorium für an Tuberkulose erkrankte Diamantschleifer erbaut.

Kamp Westerbork

19.11.1942 Betje Degen mit Sohn Marcus in das polizeiliche Judendurchgangslager Westerbork, Baracke 69

20.6.1943 Maurits Degen mit Frau Magdalena und Tochter Estella eingewiesen in die Baracke 93 im Kamp Westerbork

3.7.1943 Maurits Degen aus Westerbork entlassen

17.7.1943 Ehefra Magdalena Degen aus Westerbork entlassen

18.5.1944 Emanuel und Bruder Maurits Degen eingewiesen in die Strafbaracke 65 im Kamp Westerbork

Austauschtransporte von Westerbork nach Bergen Belsen

Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina standen.

Die „Austauschjuden“ kommen in das Sternlager Bergen-Belsen, einem vom eigentlichen Konzentrationslager abgetrennten Bereich; sie dürfen weiterhin ihre Zivilkleidung mit dem „Stern“ tragen.

19.5.1944 die Ehepaare Emanuel und Maurits Degen mit den Kindern Marcus und Estella auf dem siebten Transport von 212 „Austauschjuden“ nach Bergen Belsen

Diamanttransport

4.12.1944 Maurits und Emanuel Degen auf dem Diamant-Transport mit 174 Niederländern von Bergen-Belsen nach Sachsenhausen; die meisten waren zuvor im KL Vught inhaftiert,

Februar 1945 Evakuierung von Sachsenhausen; Emanuel und Maurits Degen auf dem Todesmarsch von Sachsenhausen nach Bergen-Belsen.

Samuel de Paauw bleibt in Sachsenhausen zurück, er ist einer der drei Überlebenden 174 jüdischen Männern des „Diamantentransports”.

28.2.1945 Tod von Maurits Degen in Bergen Belsen mit Auszehrung und Erschöpfung

15.4.1945 Tochter Estella in Bergen Belsen durch Britische Truppen befreit

31.5.1945 Emanuel Degen stirbt in Bergen Belsen

Die Frauen und Kinder der „Diamant groep“

5.12.1944 Die Frauen und Kinder werden aus dem Sternlager geführt. Außerhalb des Lagers werden die Frauen gewaltsam von ihren Kindern getrennt und in das Außenlager Beendorf transportiert.

Tochter Estella Degen bleibt mit 50 anderen Kindern aus der Diamantgroep in einer Scheune zurück. Die polnische Häftlingskrankenschwester Luba Tryszynska hört die Hilferufe der Kinder, und bringt diese in einer eigene Baracke im Lager unter. Fast alle Diamantkinder überleben. Auch Estella und Marcus Simon Degen.

Magdalena und Bettje Degen im KL Beendorf und Frauenlager Eidelstedt

August 1944 kamen 2.500 Frauen aus dem KL Ravensbrück in das Außenlager Helmstedt-Beendorf zur unterirdischen Rüstungsproduktion. Die Bergwerke „Marie“ bei Beendorf und „Bartensleben“ bei Morsleben erhielten die Decknamen „Bulldogge“ und „Iltis“. Anfang Dezember 1944 kommen die Frauen der Diamantgroep hinzu.

Am 10. April 1945 erfolgt die Räumung beider Lager in Eisenbahnwaggons über Magdeburg, Stendal und Wittenberge in das Auffanglager Wöbbelin bei Ludwigslust, wo die Männer bis zu ihrer Befreiung durch amerikanische Streitkräfte am 2. Mai 1945 bleiben. Die Frauen werden nach Hamburg weitertransportiert, wobei zahlreiche an Erschöpfung, Hunger und Durst sterben

20./21.4.1945 in das am erst 7. April geräumte Außenlager Hamburg Eidelstedt werden erneut mehrere hundert Frauen eingewiesen. Anfang Mai kamen weitere Häftlinge aus den Hamburger Frauenaußenlagern Langenhorn/Ochsenzoll und Wandsbek hinzu.

5.5.1945 die 158. Brigade der Royal Army erreicht das Frauenaußenlager des KL Neuengamme; aus dem Kriegstagebuch der des Hauptquartiers 158. Brigade der Royal Army

480 Frauen – sehr schlimme Zustände, wenig oder keine Lebensmittel, Durchfall, Krankheiten / Deutsche Kriegsgefangene zu Aufräumarbeiten herangezogen. Brot ist knapp. 319 Deutsche, 3 Russinnen, 2 Polinnen, 1 Belgierin, 1 Niederländerin, 4 Italienerinnen, 99 Jugoslawinnen, 18 Tschechinnen, 5 Ungarinnen“

Ehefrau Magdalena und Tochter Estella überleben, ebenso Schwägerin

Bettje und Sohn Marcus

21.9.1945 Witwe Magdalena und Tochter Estella wieder in Amsterdam gemeldet

2.11.1945 Witwe Bettje und Sohn Marcus sind wieder in Amsterdam gemeldet

10.12.1947 Bettje Degen heiratet den „Onderduiker“ Aron Jacobs in Amsterdam

16.6.1948 Magdalena Degen heiratet Levie Teeboom in Amsterdam

Gedenken

Quellen

https://www.joodsmonument.nl/en/page/24794/487-540-tif

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130278539

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130278521

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130278580

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Degen%201909%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22De%20Wilde%201916%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Maurits%20Degen%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Magdalena%20Blocq%22%7D

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

https://www.mappingthelives.org

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316Henny E. Dominicus, Mauthausen, een gedenkboek, Amsterdam 1999

https://acrobat.adobe.com/id/urn:aaid:sc:EU:3788160f-e50b-425a-b9a8-a092142001f1

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.joodsmonument.nl/nl/page/616598/isidoor-slap-mogelijk-transport-naar-sachsenhausen-al-was-hij

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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