Emma Harf geb. Zander
* 7.6.1908 in Wanlo; ✡ 30.5.1969 in Cali, Kolumbien
Staatsangehörigkeit
Vater Joseph Zander *30.8.1866 in Wickrath; oo 18.10.1892; ✡10.2.1930 Münchengladbach
Mutter Henriette Cahn *17.9.1864 in Wanlo; ✡2.4.1943 in Theresienstadt
Geschwister
Sophie Zander *29.3.1893 in Wanlo; oo Benjamin Wolf; ✡1942 Lodz, Chelmno
Albert Zander *10.7.1894 in Wanlo; oo 1922 Paula Wiesenfelder; ✡20.4.1942 in Izbica
Emil Zander *20.8.1897 in Wanlo; oo Sofia Cahn; ✡1942 in Chelmno
Sybille Zander*1902 in Wanlo; ✡1902 in Wanlo
Sybille Zander *25.11.1904 in Wanlo; oo Willy Moerders
Beruf Näherin
Adressen Wanlo 61, Wickrath; Cali
Heirat 1936 Siegmund Harf *5.2.1907 in Wickrath; ✡23.6.1977 in Cali
Kinder
Nichte Hilde Winter geb. Zander *22.3.1922 in Wanlo; AEL Nordmark; ✡11.3.2011 in Jerusalem
Weiterer Lebensweg
11.12.1941 Transport Da 38 Düsseldorf nach Skirotawa, Riga
13.12.1941 kurz vor Mitternacht Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Laderampe vereist
14.12.1941 morgens Fußmarsch ins Ghetto Riga
Ehemann Siegmund Harf ist jüdischer Ghettopolizist
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachtschiff über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden u.a. 153 jüdische Häftlinge und ihre Kinder aus dem AEL Nordmark nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 mit weißen Bussen des Int. Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, weiter mit dem Zug nach Kopenhagen, mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Flüchtlingslager Holsbybrunn
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp
1971 zusammen mit Johanna Harf und Inge Rosenthal Zeugin der Anklage vor dem Landgericht Hamburg im Prozess gegen Oberwinder, Jahnke, Hemicker, Tuchel, Neumann & Draeger, verantwortliche Mitglieder von SS (Höhere SS und Polizeiführer HSSPF) und Ordnungspolizei
Zum Zeitpunkt der Anklage in Cali, Kolumbien lebend.
1973 verurteilt (lebenslang) wurde letztlich nur der für seine Bösartigkeit im Ghetto berüchtigte Otto Tuchel Polizeiwachtmeister im Sicherheitsdienst
30.5.1969 Tod in Cali, Kolumbien
Gedenken
Quellen
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-15.jpg
http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020 Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2